7. Kapitel

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Emily

Ich saß da, starrte auf diese verdammte Kiste, die mir meine beste Freundin genommen hatte. Carina war weg und keiner wusste wo sie war. Ihren Eltern hatten wir erzählt, dass sie heute Nacht bei mir übernachten würde, aber lange konnten wir diese Ausrede nicht auf die Beine stellen können... Wo war sie nur ?! Was wusste sie, was wir nicht wussten?

In dieser Nacht konnte ich ewig nicht einschlafen. Gegen 1 Uhr früh hielt ich es nicht länger untätig im Bett aus. Leise schlich ich mich die Treppe runter in die Küche und machte mir eine heiße Schokolade.

Es war stürmisch draußen. Eines dieser starken Sommergewitter. Der Wind fegte um das Haus, klapperte an den Fensterläden.

Früher hatten Carina und ich uns in solchen Nächten noch bis tief in die Nacht rein geschrieben, weil wir es beide ein bisschen gruselig fanden, wie alles knarzte und pfiff. Doch jetzt... Es fehlte mir. Dabei war sie erst seit ein paar Stunden weg. Doch diese Ungewissheit machte es so schlimm. Nicht zu wissen, ob es ihr gut ging oder wo sie war. Wenn sie wenigstens eine Nachricht hinterlassen hätte...

Aber was wenn... was wenn sie eine Nachricht hinterlassen hatte ? Was wenn wir sie nur nicht richtig gedeutet hatten ?!

Ich ließ mir die letzten Minuten mit Carina zusammen noch einmal durch den Kopf gehen. Sie hatte irgendwas mit Latein gesagt. Irgendein Wort. Wenn es mir nur einfallen würde.

Origus ; Origis; Origeides; Origos... ahh ! Nicht origos sondern einfach nur origo ! Das war's! Origo - Ursprung. Nur was sollte das bedeuten ?

Carina

Alles hier war so unwirklich. Ich kniete hier, zu Füßen eines Mannes, der über mein Schicksal entscheiden würde. Gab es so viel früher schon die Todesstrafe für unerlaubtes Eintreten in ein fremdes Haus ? Obwohl, ... "fremd " war das Haus mir ja nicht.

"Salve Senator Marcus Auquilius Florus. Wir fanden dieses Mädchen in eurer wohlgefüllten Küche, unerlaubt. Was soll nun mit ihr geschehen? ",fragte der größere der Soldaten, der bisher immer gesprochen hatte.

Marcus Aqu keine Ahnung sagte erstmal gar nichts. Nachdem er mich lange Zeit von oben bis unten gemustert hatte, machte er endlich den Mund auf:" Du da. Wie heißt du ?" "Carina" ,antwortete ich so selbstbewusst es nur ging.

"Carina...", er sprach meinen Namen so genüsslich aus, als würde er sich ein Stück. Schokolade auf der Zunge zergehen lassen. Schließlich sprach er :" Na dann Carina. Als Strafe sollst du fortan mein Hausmädchen sein. Gaius, Augustus, bringt sie in ihre Kammer und gebt ihr was anständiges zum Anziehen. Diese befremdlichen Kleider müssen verbrannt werden." Ich sah ihn mit entsetztem Gesicht an. Marcus wie auch immer wollte meine tollen neuen Klamotten verbrennen lassen und ich sollte sein "Hausmädchen" werden ?! Das war doch alles nur ein schlechter Witz, oder ?! Weiter kam ich mit meinen stillen Flüchen nicht, denn schon  wurde ich von den beiden Wachen auf die Beine gerissen und aus dem Zimmer geschubst. Sie führten mich noch weiter nach oben, bis wir letztendlich vor einer Tür standen, hinter der sich vermutlich meine "kleine Kammer " verbarg. Sie stießen die Tür auf, schleiften mich herein. Während Gaius mich festhielt ging der andere noch einmal aus dem Zimmer und kam wenige Minuten später mit Kleidern für mich ins Zimmer. Sie lachten. Sagten ich solle mich doch jetzt, hier vor ihnen umziehen. "Das könnt ihr vergessen ihr Arschlöcher", dachte ich nur, setzte mich auf das harte Bett und starrte sie einfach nur an. Lange. Als nichts passierte zog Gaius den andern aus dem Zimmer mit dem völlig sinnlosen Kommentar: "Die is ja ne Langweilerin..." Die Tür fiel ins Schloss, der Schlüssel wurde umgedreht, ich war allein.

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Briefe der zeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt