8. Kapitel

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Kai

Ich hatte so schön geschlafen und dann, ausgerechnet dann musste dieses dumme Handy klingeln. Schlaftrunken hob ich ab. Es war Emily die trotz der späten Uhrzeit topfit wirkte. "Kaikaikaikaikai!!!! Ich hab's !!!!!!",schrie sie mir ins Ohr. Obwohl ich mir das Handy schon eine Armlänge vom Kopf weghielt konnte ich sie immer noch mehr als deutlich verstehen. "Ich weiß was Cari gesagt hat ! Origo ! Und weißt du was das bedeutet, Kai? Ursprung!" "Super Emily... ,"murmelte ich nur. "Komm morgen einfach vorbei." Sie war enttäuscht. Das hörte ich der Stille an. Aber ich konnte mich jetzt einfach nicht konzentrieren... war zu ... müde... "Na dann, bis morgen du Schlafmütze", sagte sie. Dann legte sie auf und ich fiel wieder in das Reich der Träume...

Emily

Ich konnte es einfach nicht fassen. Da machte man so eine geniale Entdeckung und diese eine Person, der man es erzählen möchte hat nur eins im Kopf. Schlafen. Was soll's. Aber irgendwie musste ich meine Gedanken loswerden. Ich schnappte mir den grünen Block auf meinem Schreibtisch, einen Kuli und fing an Tagebuch zu schreiben.

2. August

2:11 Uhr (nachts)

Liebes Tagebuch,

heute sind so einige merkwürdige Dinge passiert und irgendwie kommt mir das alles ziemlich unwirklich vor, aber zuerst mal von vorne.

Alles fing mit diesem Anruf von Carina an, sie wollte dass ich ganz schnell zu ihr kommen sollte. Also habe ich mir mein Fahrrad geschnappt und bin losgeradelt...

Fertig. Nun war ich endlich so müde dass ich das Gefühl hatte auf der Stelle einschlafen zu können. Ich faltete den Zettel, steckte ihn in die Hosentasche meiner Jeans und legte mich schlafen.

Der nächste Morgen zog sich ewig hin. Da ich nicht schon um 10 bei Kai auf der Matte stehen wollte drückte ich mic noch daheim herum. Las, sah fern, aß mein Müsli. Um 11 hielt ich es nicht mehr länger aus. Wie am Vortag holte ich mein Rad aus der Garage und fuhr los.

Als ich um die Ecke zur Schillerstraße bog, sah ich gerade noch, wie Kai und seine kleine Schwester einem wegfahrenden Auto hinterher winkten. Vermutlich ihre Eltern, die wieder zurück nach Berlin fuhren. Kai sah mich, als ich mein Fahrrad abstellte und kam zur Tür. "Sorry das ich so wenig gesagt hab... ich war echt hundemüde! Aber hey, sind doch super Nachrichten mit dem einen Wort." Er grinste mich an. Ich lächelte zurück, wir gingen hoch in sein Zimmer. Auf dem Schreibtisch stand sie schon. Die Truhe. Wie Carina gestern zeigte ich auf das Zeichen. "Das ist es...,"murmelte ich. "Emily... Ich will nicht dass du auch so von jetzt auf nachher verschwindest. Dann bin ich allein. Bitte! " Es klang wirklich dringend. Ich sah ihn an. "Wir können uns ja aneinander festhalten und dann machen wir alles so wie Cari gestern, okey ?",fragte ich ihn. Sein Blick sah nicht sehr zuversichtlich aus, trotzdem nickte er. "Na dann... Auf geht's! " Ich sah auf den Deckel. Legte meine Hand auf die Buchstaben. Spürte wie Kai nach meiner anderen Hand griff. Wir waren soweit. Egal was jetzt auf uns zu kommen würde. Ich schloss die Augen. "Origo ", das Wort kam mir ziemlich leicht über die Lippen.

Briefe der zeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt