Briefe der zeit

18. Kapitel

Kai

Ich kramte wie wild in meiner Hosentasche. Irgendwo musste dieser verdammte Schlüsselbund doch sein... Endlich klimperte es. So leise wie möglich holte ich ihn hervor und ertastete die verschiedenen Schlüssel. Doch die würden mir hier unten nix nützen.  Nein, was ich zu ertasten versuchte war diese kleine runde Schlüsselanhänger Taschenlampe, die mir meine Großtante bei ihrem letzten Besuch mitgebracht hatte. 'Es wird immer mal einen Notfall geben, und dann wirst du froh sein, das ich dir Licht geschenkt habe...' Jaaa... genau das hatte sie zu mir gesagt, meine poetische Großtante. Damals hatte ich sie nur entgeistert angestarrt, aber jetzt war ich tatsächlich froh. Endlich hielt ich sie in meinen Fingern, und suchte den Knopf. Ein dünner Lichtstrahl kam heraus, nicht viel, aber genug um eendlich dieses Pergament zu entziffern.

Ich sitze hier in dieser verdammten Zelle und habe keine Möglichkeit um zu entkommen.... Alles ist so dunkel und die Stille ist allumfassend. Mir kommt es so vor, als ob ich lebendig begraben worden sei. Wie lange ich schon hier sitze weiß ich nicht, denn jegliches Zeitgefühl geht in dieser Hölle verloren.

Ich weiß weder warum ich hier sitze, noch was dieser Mann mit mir vorhat... Aber irgendwie habe ich das komische Gefühl, dass bald etwas passieren wird. Nichts Gutes.

Ich vermisse meine Familie. Meine Heimat.... So nah und doch so weit entfernt. Ob sie wohl wissen das ich verschwunden bin? Ob sie mich suchen lassen? Es würde wahrscheinlich sowieso nichts bringen...

E. H. P.

Carina

Mitleidig sah Sophia mich an, schließlich kam sie zu mir und nahm mich in den Arm. Wir hatten beide das selbe Schicksal. Und ich glaub sie war genauso froh wie ich darüber, nicht ganz allein damit zu sein...

Wir erschraken uns fürchterlich, als auf einmal die Tür aufgestoßen wurde und Gaius hereinkam. Mit grimmiger Miene zog er uns auseinander und zerrte uns, eine links eine rechts gepackt raus aus dem Raum. Den Flur entlang. Raus aus dem Haus. Bevor wir auch nur den Hauch einer Chance gehabt hätten uns zu wehren,  wurden uns Hände und Füße gefesselt und wir beide in einen Planwagen geworfen. Ich brauchte nur zu Sophia zu gucken, und schon sah ich meine eigene Angst in ihren Augen gespiegelt...

Kai

Wer war dieser E. H. P. ??? Und was war geschehen?! Hatte er auch hier gesessen? Auch auf sein Ende gewartet? War er auch in der Zeit zurück gereist? Ehrlich gesagt warf mir dieser Brief mehr Fragen auf, als das er klärte.... Ich war total verwirrt. Langsam ließ ich mich wieder zurück ins Stroh gleiten. Und schloss die Augen. Es war so verdammt Still hier. Nur ab und zu ein leises Rascheln. Vielleicht Mäuse, vielleicht Menschen. Ich wusste es nicht. Ich war einfach nur sooo müde....

Schritte... Sie hallten durch die Gänge. Ab und zu wurden sie von unterdrückten Aufschreien übertönt. Doch sie kamen näher. Näher. Näher.... Ein Quietschen war zu hören. Strohgeraschel.

Ich drehte mich auf die andere Seite und schlug die Augen auf. Ich hatte wieder einmal sehr lebhaft geträumt. Eigentlich nichts besonderes, vorallem bei meiner Angst zur Zeit....

"AAAAAHHH!!!" Eine kalte Hand griff nach meinem Arm und zog mich nach oben, eine andere hielt mir den Mund zu. Meine Schreie waren nun nur noch gedämpft zu hören. Ich zitterte vor Angst am ganzen Körper. Ich spürte wie sich jemand zu mir herunterbeugte und mir mit gedämpften Atem ins Ohr hauchte: ,, Es geht los." Ich bekam eine Gänsehaut, die Stimme lachte. Alles was ich noch spürte war wiedermal ein Schlag auf den Hinterkopf. Danach konnte ich mich an nichts mehr erinnern....

Sodela, hier ist endlich das neue Kapitel, ich hoff es gefällt euch :) und ich würde mich wirklich sehr über Kommis und Votes freuen!!! :D eure fantasysounds