14. Kapitel

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Emily

Ich wünschte mich so unendlich weit weg von hier. Einfach nur, weg. Wieso waren sie stehen geblieben? Wussten sie, dass ich da war ? Mein Herz schlug mir bis zum Hals. " Sag mal woher sind die beiden Gören denn überhaupt gekommen ? Sind wir denn ab sofort ein Gasthaus?!" " Wenn dann müssen sie sich schon selbst bedienen. " Das Gelächter der beiden schallte von den Wänden wieder. "Komm Lukas. Wir müssen noch nach den Anderen sehen."

Immer noch leise lachend machten sie sich auf den Weg nach unten... Puh, war das knapp... Ich blieb noch eine Weile hinter dem Vorhang stehen um meine Zitternden Beine unter Kontrolle zu bringen. Als sich mein Atem langsam wieder beruhigt hatte und meine Beine nicht mehr zitterten schob ich vorsichtig den Vorhang zur Seite und linste durch den Spalt. Alles dunkel. Stufe für Stufe ging ich weiter hinauf. Bis ins Dachgeschoss. Hier oben gab es nur zwei verschiedene Türen. Eine, die mir irgendwie bekannt vorkam, weil sie grobe Ähnlichkeit mit der vom Dachboden hatte und eine andere. Seitlich der Treppe. Hinter ihr musste ein ziemlich kleiner Raum liegen. An der Tür war so ein Schiebefenster angebracht, durch das man, wenn man es aufschub in die Kammer sehen konnte. Sie war wirklich klein und spärlich eingerichtet. Eine kleine Kommode, ein Tischchen und ein Bett. Das war alles was ich im Dunkeln erkennen konnte. Ich wollte schon fast wieder gehen, als sich plötzlich jemand unter der Bettdecke bewegte. Schnell wich ich zur Seite, damit man mich durch das Loch nicht sehen konnte. Doch es blieb weiterhin dunkel. Also zwang ich mich dazu, nochmals hindurch zu gucken. Blonde, lange Haare linsten unter der Decke hervor. "Carina?!"

Carina

Wieder und wieder riss die Zeit an mir. Überall diese vielen Leute. All die Gespräche. Doch am Ende des Falles war nichts. Nur ein schwarzes Loch, das mich zu verschlingen drohte. Wenn ich nach oben sah, sah ich Kai, der auch in atemberaubender Geschwindigkeit auf mich zuraste wir waren beide verloren. Verzeifelt versuchte ich mich irgendwo festzuhalten doch alles war so glatt wie Glas. Ich wollte schreien, doch es kam kein einziger Ton aus meinem Mund. "Carina?!" woher kam das ? Schon wieder. "Carina, Carina, Carina!" Es wurde immer drängender. "Jetzt wach endlich auf!"

Klitschnass fuhr ich aus dem Schlaf hoch. Typisch für mich, diese klassischen Albträume ohne Entkommen. Aber wieso war ich dann aufgewacht ? Was hatte mich geweckt? Panisch sah ich mich um. Dann wieder: "Carina!!!!" Angestrengt blickte ich in die Richtung aus der es kam. Da. Ein Loch in der Tür. Und dahinter... "Emily ?! Bist du das?",flüsterte ich aufgeregt. Sie war also doch hier. "Klar bin's ich, geht's dir gut? " kam von ihr zurück. " Joah.. geht..."

"Das heißt? !?!"

"Ich hab schrecklichen Hunger Em. Die geben mir nichts. Kein bisschen..."

Ich konnte einen unterdrückten Fluch von ihr hören, danach ein "Ich seh mal, was ich machen kann, guck, das du in diesem Zimmer bleibst, okay ?  war schon so tierisch schwer dich zu finden..."

"Mhm...ich hock dann einfach mal hier rum und verhunger...",grummelte ich. "Ja! Bin ja schon auf dem Weg, bis später..."

Dann war sie weg. Schon wieder allein. Auf einmal hatte ich ein schlechtes Gewissen weil ich sie so angemeckert hatte. Traurig legte ich mich wieder hin und wartete. Was blieb mir auch andres übrig?...

Nochmals vielen vielen Dank an alle Leser !!! Wenn es euch gefällt dann einfach voten ;)

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