9. Versöhnungen sind gar nicht kompliziert

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In genau dem gleichen Stil, und zwar in der dritten Person, erzähle ich ihm von anderen Ländern und Städten, wo wir schon waren, von Sehnsucht nach so viel, was in der Vergangenheit gut war und jetzt fehlt, Von Freunden, die gar keine sind, aber irgendwie gebraucht werden und von einem unnötigen Streit, der nicht hätte sein müssen, aber irgendwie da war und jetzt bereut wird. Und ich weiß, dass er weiß, dass ich das Mädchen bin und das es den Aufsatz gar nicht gibt, aber er sagt nichts.
Er fragt nach so viel, aber er sagt niemals, dass er weiß, dass ich es bin.
Und er verurteilt mich nicht. Nicht einmal. Nicht für irgendetwas. 
Wir reden lange, zu lange und doch zu kurz, um wirklich alles zu erzählen. Auch wenn ich erst 17 bin, kann ich doch nicht 17 Jahre in ein paar Stunden verpacken. Ich scheitere ja schon daran mich in ein paar Minuten zu erklären, deswegen nerve ich viele und Lehrer unterbrechen mich gerne, wenn ich neu bin, mich vorstellen soll und ich gerne alles erzählen möchte, aber nicht darf.
Auf den Punkt zu kommen und zu reduzieren ist nicht meine Stärke. Um den heißen Brei zu reden und alles auszuschmücken und jedes Detail aufzuzählen dagegen schon. Passt nur nicht jedem, wenn er nicht alles wissen will.
So kommt es auch, dass ich rede und rede und merke, wie er müde wird und ich auch und irgendwann von der Haustür, die ziemlich laut ins Schloss fällt geweckt werde.
Ich schlage die Augen auf und bereue es sofort, denn es ist hell und direktes Licht in Augen, die noch schlafen wollten, ist nicht das, was man als angenehm bezeichnen würde.
Meine Schlafposition ebenfalls, denn mein Genick zieht ziemlich, obwohl die Position gar nicht so unangenehm für mich war. Nur mein Körper war jetzt eben nicht so begeistert.
Vorsichtig und kaum den Kopf bewegend sehe ich nach oben sehe, ob er noch schläft. Mit seinem Kopf an meinen, der auf seiner Schulter liegt, gelehnt. Nur, damit ich ihn nicht wach mache, auch wenn mir mein Genick so wehtut, dass ich befürchten muss nie wieder eine normale Haltung zu bekommen.
Immer wieder versuche ich meinen Kopf doch ein wenig zu bewegen und auch Tom bewegt sich dann, aber seinen Kopf nimmt er einfach nicht weg.
Als wäre mein Dickschädel ein gutes Kissen...
Ich sehe mich in meinem Zimmer um und überlege, wie ich mir so die Zeit vertreiben kann. Antwort: Mit Nichts und ich kann gerade mal Sekunden totschlagen. Minuten oder Stunden würde ich so nicht aushalten.
In Gedanken schreie ich auch immer wieder, dass er endlich aufwachen soll, nur er hört einfach nicht. Liegt vielleicht auch daran, dass sowas nicht funktioniert, wenn einer fast im Koma zu liegen scheint.
Doch, auch das hat ein Ende und ich bedanke mich bei Gott, obwohl ich nicht an ihn glaube, dass mein Handy klingelt.
Ich bemerke, wie er leicht den Kopf hebt und sehe dort direkt meine Chance meinen zu befreien. 
"Deinen Schlaf hätte ich gerne." begrüße ich, den gerade Wachgewordenen, der sich die Augen reibt und zu gähnen beginnt.
Währenddessen greife ich neben mich und schaue, wem ich danken darf.
"Ich hoffe, ich hab nichts verpasst." murmelt er nur verschlafen und sieht zu mir rüber auf's Handy.
"Ich ruf dich später zurück, Mom." murmel ich, als könnte sie das hören und lege es wieder zur Seite.
"Verpassen? Was denn?"
"Na, das, was du erzählt hast."
"Als wäre das so wichtig." sage ich grinsend und sehe ihn an.
"Wenn's ein Buch wäre, ich würd's lesen." gibt er lächelnd zurück.
Ich lege den Kopf schief und halte einen Moment inne in dem ich ihn nur betrachte und dann Kopf schüttel.
"Du bist ein richtiger Spinner." sage ich dann und stehe auf.
Ohne in den Spiegel zu blicken, damit ich wegen meinem wahrscheinlich nicht so ordentlichen Aussehen keine schlechte Laune bekomme, gehe ich aus dem Zimmer und in die Küche.
"Möchtest du auch 'nen Kaffee?" rufe ich ihm zu, als ich mich an der Kaffeemaschine versuche, bei der ich nur bei jedem dritten Versuch "guten" Kaffee hinbekomme. 
Mit "gut" meine ich eigentlich nur welchen, den man trinken kann. Das Andere könnte man vielleicht dazu benutzen um jemanden für den ganzen Tag zu vergiften.
"Hast du auch Tee?"
"Tee?" rufe ich zurück und ziehe eine Augenbraue nach oben, während ich die Hängeschränke betrachte und mich frage, ob wir überhaupt Tee besitzen. Ob wir das jemals taten, denn weder meine Mom, noch mein Dad mögen ihn. Den gibt's nur, wenn jemand mal krank ist, aber dann auch nur mit sehr viel Gegenwehr.
"Du weißt was Tee ist oder?" fragt er, als er ebenfalls aus meinem Zimmer kommt und sich an die Theke sitzt. 
Dort sitze eigentlich immer nur ich, wenn ich meiner Mutter beim Backen zu sah oder beim Kochen. Irgendwie hoffe ich immer, dass ich mir was abschauen kann, aber selbst wenn, es würde wie in einem Sims Spiel enden. Alles würde brennen und ich gleich mit.
"Nein, weißt du..." sage ich und suche in den Schränken herum.
Gar nicht so einfach mit meiner Größer, aber es klappt.
"Also, das ist..." beginnt er und ich schaue mit finsterem Blick über meine Schulter zu ihm.
"Wenn du das jetzt ernsthaft erklärst, hau ich dir wieder was gegen deinen Kopf."
"Ok, ok. Ich sag ja nichts." sagt er grinsend und sieht sich dann um, während ich weiter suche und tatsächlich ein paar Beutel Schwarztee finde.
"Schwarztee geht klar?"
"Klar." antwortet er.
"Sind deine Eltern nicht da?"
"Ne, die sind einkaufen. Die kommen erst Abends wieder. Ich hab nicht viel von meinen Eltern, aber es ist ok. Mir macht das nichts." antworte ich und kümmer mich um das heiße Wasser für seinen Tee, was aber auch ohne mich im Wasserkocher vor sich hin blubbern kann.
Die Kaffeemaschine läuft auch schon und so wende ich mich ihm zu und lehne mich gegen die Anrichte.
"Britischer geht's nicht oder?" frage ich dann mit schiefem Grinsen und er erwidert es.
"Ich kann auch noch mein Sherlock Holmes Zeug und meine Harry Potter Bücher, die ich immer lese, holen gehen, gar kein Problem." sagt er und macht so, als wolle er wirklich aufstehen, hält aber inne und wartet auf meine Reaktion.
"Noch mehr Klischees auf Lager?" frage ich jedoch nur in gespielt uninteressiertem Ton.
Innerlich finde ich es ziemlich witzig, wie er es sagte und das er mit sowas kam. Er ist mir vielleicht ähnlicher, als ich dachte. Und wenn es um mein Leben gehen würde, würde ich sogar zugeben, dass er mir sympathisch ist und ich ihn eventuell sogar mag.
"Klischee, aber auch wahr. Ich bin höflich, trinke gerne Alkohol und ich spiele Golf. Und ja, ich liebe tatsächlich Harry Potter und ja, auch Tee. Keine Ahnung, was du noch so gehört hast. In jeder Ecke hör ich ein neues Klischee."
"Schäm dich. Möchten die Meisten nicht eher nicht die Klischees bestätigen?"
"Wenn sie doch wahr sind, was soll ich machen?" fragt er, als ich mich umdrehe und das heiße Wasser in die blaue Tasse mit dem Teebeutel schütte.
Danach ist mein Kaffee dran, bei dem ich hoffe, dass er gut ist und ich nicht gleich im Krankenhaus aufwache.
Mit den Tassen in der Hand gehe ich aus dem Küchenteil an ihm vorbei und setze mich an den Esstisch.
"An der Theke wird weder gegessen, noch getrunken. Mein Vater bringt einen um, wenn dort Reste oder Abdrücke von Tassen sind." sage ich und verdrehe die Augen.
"Mein Vater ist seltsam. Man kann ja mit 'nem Lappen drüber, aber... Ach, was weiß ich denn. Komm einfach her." sage ich und Tom kommt auch sofort.
"Dein Vater hat eben gern seine Ordnung."
"Nimm ihn ruhig in Schutz, wenn er jedoch gleich in der Tür stehen würde, deinen Lebenslauf und am besten noch den von deinen Eltern und Großeltern möchte, würdest du es nicht mehr tun." sage ich grinsend und nehme zögern einen Schluck.
Bitter und seltsam, aber man überlebt es. 
Nicht mein bester, aber auch nicht der Schlechteste. Ich hoffe nur, dass ich wenigstens den Tee hinbekommen habe.
Ja, ich traue mir zu, auch heißes Wasser versauen zu können.
So wie Tom aber trinkt und noch dort sitzt, scheine ich wenigstens das zu können.
"Dein Vater ist mir schon sympathisch. Er schützt dich eben." sagt er, grinst dabei aber und ich weiß, dass er es ironisch meint.
"Ja, vor ganz gemeinen Typen, wie zum Beispiel dir." gebe ich zurück und sehe dann aus dem Fenster.
"Ich bin richtig böse. Wenn du meine Polizeiakte kennen würdest, du würdest dich nicht mehr trauen neben mir zu schlafen."
Bei diesen Worte muss nicht nur ich losprusten.
Wenn er meine Gedanken, die ich manchmal habe, dann würde er das wohl er nicht mehr tun. Manchmal kann ich ganz schön sadistisch sein, aber nur dort.
"Den Einzigen, den du erschrecken kannst, bist doch du selbst. Aber hey, das Problem hab ich auch." sage ich immer noch leicht lachend.
"Könnten ja 'ne Gang gründen." schlägt er lachend vor.
"Ja und wir knuddeln einfach jeden zu Tode, der uns blöd kommt. Ich mein, wir sind doch niedlich." 
"Du bist niedlich, das ist deine Aufgabe, ich lenk sie mit 'nem Salto ab."
Niedlich? Ich? Moment, was?
"Niedlich? Wenn du meine Seele kennen würdest, dann wüsstest du, dass sie schwarz ist. Wie die Nacht." sage ich ernst und ich bleibe es auch, als er bei diesen Worten erst lacht und dann bei meinem ernsten Gesichtsausdruck aufhört.
Erst, als er mich etwas verunsichert ansieht, ob ich das jetzt wirklich ernst meine oder ihn auf den Arm nehme, beginne ich zu grinsen.
"Hattest du jetzt schon Angst, dass ich Satan anrufe?"
"Klar, kannst ihn ja mal zum Treffen dann einladen." gibt er nur zur Antwort und ich senke darauf grinsend den Kopf und betrachte die schwarze Brühe in meiner Tasse.
"Hör auf, so zu sein." sage ich.
"Sarkastisch?"
"Sympathisch." antworte ich.
Als würde ich mit Mary reden... 
Irgendwie seltsam, aber nicht schlecht.
Lässig lehnt sich Tom auf dem Stuhl zurück und grinst vor sich hin.
"Kann ich nicht. Ich bin's eben."
"Und ein Dummschätzer auch." sage ich und trommel mit dem Zeigefinger an die Tasse.
Ein super Tick von mir. Das mache ich auch in der Schule auf der Bank, wenn ich mich entweder langweile oder nervös bin. Eigentlich bin ich gerade keins von beidem. Jedenfalls nicht bewusst.
"Was hab ich denn gesagt, was nicht gestimmt hat?"
"Mmh... Dass ich niedlich wäre, dass du nichts verpassen wolltest von dem was ich da die letzte Nacht vor mich hin erzählt habe und das du 'nen Salto kannst."
"Ich kann einen." sagt er und steht auf.
"Wenn du dir jetzt das Genick brichst, was erzähl ich deinem Cousin?" frage ich, doch bevor er mir antwortet macht er tatsächlich einen, obwohl ich dachte, dass er es nur wieder andeuten möchte, wie eben, dass er die Bücher und das Sherlock Holmes Zeug holen gehen möchte.
"Siehst du?"
Tom setzt sich wieder an den Tisch und versuche unbeeindruckt zu sein, doch das gelingt mir nicht so ganz.
Man hört es schon heraus.
"Wenn wir das mal wieder im Sport haben, musst du es mir beibringen. Danke." sage ich.
"Von mir aus spring ich auch für dich ein." sagt er und schreckt plötzlich zusammen.
"Was ist denn jetzt?" frage ich, doch statt einer Antwort bekomme ich nur seinen Zeigefinger vor das Gesicht gehalten und somit das Zeichen, das ich warten soll.
Er nimmt sein Handy aus der Hosentasche hervor und als er liest, wer es ist, verdreht er die Augen und murmelt etwas, dass sich so wie 'Nicht einmal...' anhört.
Ich kann leider nicht erkennen, wer es ist.
Bestimmt aber die Person, bei der er sich eh immer rumtreibt.
"Muss das heute sein? Jetzt? Und wenn wir das... Nein, ich... Ok, von mir aus. Ja. Gut. Bis gleich." redet er mit der Person, von der zwar die Stimme höre, aber nichts verstehen kann.
Ich beobachte ihn und trinke dabei meinen Kaffee.
Scheint jedenfalls um etwas zu gehen, was ihn nervt oder was er gerne aufschieben möchte. Auch wenn er 'Ok, von mir aus.' sagt, sein Gesichtsausdruck ist nicht der Meinung.
Als er auflegt wirkt er plötzlich nicht mehr so locker.
"Probleme?"
"Kann man so sagen. Ich muss gehen, aber wir sehen uns ja." sagt er und steht auf.
"Sorry." 
Ich schüttel darauf den Kopf.
"Ist ja nicht deine Schuld. Geh ruhig." sage ich.
"Bis...später? Morgen?" fragt er, als er Richtung Flur geht.
"Mal sehen." antworte ich nur.
"Und danke."
"Wofür?" fragt er.
"Für's Zuhören, für's Dasein. Für's Aufheitern? Such dir irgendwas aus, da wären noch mehr Gründe, aber du musst." antworte ich und zucke dabei mit den Schultern.
"Gerne doch." sagt er.
"Bye."
"Bye." rufe ich ihm nach und höre kurz darauf die Tür zu fallen.
Grinsend sehe ich noch da hin, wo er verschwand und auch zu dem Platz, wo er saß. Und das so lange, bis mein Kaffee leer ist und ich nicht darüber nachdenke, wo er hin musste und wann wir uns noch mal sehen. Ob es schon heute ist oder erst morgen...
Danach räume ich die Tassen in die Spüle und verziehe mich zum Umziehen und Frisur richten in mein Zimmer. So zerstört, wie ich dachte ist sie gar nicht gewesen und für meinen "Look" brauche ich auch nicht lange. 
Weste, T-shirt, Jeans und irgendwelche Sneaker. Pferdeschwanz, wenn ich mal keine Lust auf Haare im Gesicht habe. Fertig. Totale Trendsetterin eben...
Da ich zwar nicht gerne sinnlos draußen herumlaufe, aber noch viel weniger Lust darauf habe hier zu versauern, beschließe ich nach draußen zu gehen und vielleicht ins Café. 
Mit meinen fünf Dollar bekomme ich da wenigstens etwas, was man genießen kann ohne Angst zu haben.
Als ich die Wohnung verlasse und gerade absperre, kommt auch Mary mit Harrison aus ihrer Wohnung.
Wir sehen und an, aber niemand sagt etwas.
Sie wartet auf eine Entschuldigung von mir und ich warte auf den ersten Schritt von ihr, damit ich mich überhaupt traue etwas zu sagen. Beides passiert nicht.
Ich höre nur, wie Harrison etwas zu ihr sagt, als sie vor mir nach unten gehen und er sieht öfter zu mir nach hinten.
Er sagt nie etwas, auch nicht, als ich ihnen folge, weil sie wahrscheinlich genau dorthin möchte, wo ich auch vorhatte hinzugehen.
Während ich hinter ihnen her trotte und immer wieder bemerke, wie er mich weiter ab und zu ansieht, beschäftigte ich mich mit meinem Handy. Das heißt ich scrolle wieder unnötig herum, lese hier Tweets oder sehe mir dort Bilder an. So fühl ich mich wenigstens nicht komplett bescheuert und allein, als ich ihnen mit einem angemessenen Abstand folge.
Kurz vor dem Café dreht sich Harrison mehr zu mir um und Mary möchte ihn abhalten, doch er hört nicht auf sie.
"Jane?"
Ich sehe vom Handy auf und bleibe stehen.
Auch Harrison tut das, Mary geht erst weiter, bleibt es dann aber auch.
"Tom war die ganze Nacht nicht da, weißt du irgendwas?"
"Wieso sollte ich denn was wissen? Bin ich der beste Freund von ihm oder du?"
Wenn ich ihm erzählen würde, dass er bei mir war, dann würde es doch nur wieder heißen, dass da was ist und ich umsonst so eine Szene auf dem Dach gemacht habe und dann würde es zu dem Streit nur noch mehr Streit geben und nein... Ich will mich entschuldigen und nicht noch mehr Chaos. 
Auch wenn lügen jetzt wohl nicht das taktisch Kluge ist.
"Ich dachte, ihr versteht euch. Hätte ja sein können. Tut mir leid, wenn's blöd rüberkam." sagt er und dreht sich zu Mary um, die mich ansieht.
"Muss dich gar nicht entschuldigen, sondern ich."
Zögernd gehe ich auf sie zu und auch wenn ich merke, das Mary das nicht so recht ist, tue ich es trotzdem. Weil ich mich entschuldigen muss und weil ich weiß, dass sie auch keinen Streit möchte.
"Ich wollte gestern nicht so rum zicken, das war total daneben und auch sinnlos. Entschuldigen ist schon ok für mich, aber ich bin da nicht gut drin, wie man merkt. Richtige Worte zu finden, um 'ne dumme Aktion zu entschuldigen ist irgendwie so schwierig." sage ich und wünschte, ich hätte jetzt 'ne Bank oder eine Tasse, auf der ich herumtrommeln könnte. 
Stattdessen drehe ich an meinem Ring herum, den ich immer trage. Immer. Ich vergesse ihn immer auszuziehen und so wird er wohl an meinem Finger bleiben, bis ich sterbe.
"Wie wär's einfach mit 'Entschuldigung.'. Ich erwarte keinen Roman." sagt Mary nach kurzem Schweigen und einem Blickaustausch zwischen ihr und Harrison.
"Also... Entschuldigung." sage ich und versuche leicht zu lächeln.
Auch wenn wir in der Vergangenheit nie viel Kontakt hatten und uns eigentlich jetzt erst so richtig kennenlernen und so etwas wie Freundinnen werden, möchte ich keinen Streit mit ihr. Sie ist ein Mensch, der hier von Anfang an nett zu mir war und den ich niemals für den Übergang missbrauchen würde. Dafür ist sie mir zu wichtig und das verdient sie auch nicht.
Mary erwidert es nickt dann.
"Ich versteh es ja. Wahrscheinlich hätte ich auch so in der Art reagiert, wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre. Wer weiß." sagt sie und zuckt mit den Schultern.
"Ich hör damit auf, ok?" fragt sie und wir setzen unsere Weg zum Cafè fort.
Ich nicke, doch ich frage mich, womit. 
Mit etwas, wovon ich ja gar nicht weiß, ob es die Wahrheit ist? Vielleicht eben nicht jetzt aber wie sagte sie? "Wer sagt, dass es nicht mal zu einer wird?"

Am liebsten trage ich das Lächeln, welches du mir gibstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt