Kapitel: 5

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K A P I T E L: 5

Es kamen immer mehr Leute. Ich lernte alle kennen und fand sie auch sehr nett.
Obwohl sie mich nicht kannten, brachten sie mir Geschenke mit.
Ein paar tanzten und die anderen unterhielten sich beim stehen, oder saßen auf meiner Couch.
Die Tür klingelte, deshalb ging ich sie aufmachen.
Vor mir stand Devran, der mich anlächelte.
Ich: Was machst du denn hier?
Devran: Nihal hat mich eingeladen.
Ich: Ach so, komm rein.
Er betrat meine Wohnung und sah sich um.
Ich zeigte ihm das Wohnzimmer, wo alle Leute waren und stellte ihm Nihat vor.
Die beiden verstanden sich sofort gut, deshalb ließ ich sie alleine und ging in die Küche zu Nihal.
Ich: Das war also deine zweite Überraschung.
Nihal: Was meinst du?
Ich: Devran.
Nihal: Ja, ist er schon gekommen?
Ich: Ja, er unterhaltet sich gerade mit Nihat.
Nihal: Gut, geh du wieder ins Wohnzimmer und bring mir Nihat.
Ich: Was hast du wieder vor?
Nihal: Ich sag nur Geburtstagstorte.
Ich: Ok.
Ich ging rüber zu Devran und Nihat.
Ich: Nihat, deine Freundin ruft dich, sie ist in der Küche.
Nihat: Ok.
Jetzt waren Devran und ich alleine.
Ich: Wie hast du hierher gefunden?
Devran: Ich hab dich doch mal nach Hause gebracht.
Ich: Ach ja, stimmt.
Devran: Manchmal bist du echt verpeilt.
Ich: Du sagst es, ich hab sogar mein eigenen Geburtstag vergessen.
Devran: Wie kommen dann die ganzen Leute her?
Ich: Nihal.
Devran: 'Ne gute Freundin, bestimmt.
Ich: Ja, sie ist wie eine Schwester für mich.
Devran: Sie ist echt sehr nett.
Ich: Das ist sie.
Er lächelte mich an und ich bemerkte, dass er gar nichts zum trinken hatte.
Ich: Du hast ja nichts zum trinken. Warte ich hol dir was.
Devran: Nein, musst du nicht.
Und schon war ich weg. Ich schenkte in eines der Becher Cola ein und ging wieder zu Devran.
Ich: Hier.
Devran: Danke.
Er nahm den Becher, was ich ihm rüber reichte und lächelte mich wieder so süß an.
Ich: Wir haben hier leider kein Alkohol, Nihal mag das nicht so. Trinkst du überhaupt Alkohol?
Devran: Ist schon ok. Und ja tu ich, aber nicht so oft. Du?
Ich: Sehr selten.
Plötzlich wurde die Musik und die Lichter ausgemacht. Ich sah um mich herum und sah wie Nihal mit meinem Geburtstagskuchen ins Wohnzimmer kam. Die Kerzen da drauf beleuchteten das Zimmer.
Nebenbei sang sie und andere Leute noch 'Happy Birthday'.
Ich grinste wie verrückt und wartete, bis sie den Kuchen auf den Tisch stellte.
Nihal: Wünsch dir was.
Ich nickte und sah kurz zu Devran rüber, der mich wieder mal lächelnd ansah.
Dann pustete ich alle 20 Kerzen aus.
Die Freunde von Nihal und Nihat, die jetzt auch eigentlich meine Freunde wurden, klatschen laut. Auch Devran klatschte.
Nachdem wir den Kuchen geschnitten und gegessen hatten, wurde die Musik und die mehreren Lampen wieder angemacht, so dass es nicht mehr zu dunkel war.
Ich ging in mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett.
Hier war zum Glück keiner, denn ich brauchte jetzt meine Ruhe.
Wiedermal feiere ich ein Geburtstag ohne meine Familie. Was sie wohl jetzt gerade tun? Ob sie mich vermissen oder suchen? Haben sie mir überhaupt schon verziehen? Wollen sie mich denn wieder als Tochter?
Viele Fragen, doch keine Antworten.
Auf einmal wurde langsam die Tür geöffnet und Devran sah rein.
Devran: Hey, darf ich rein kommen?
Ich nickte und er betrat mein Zimmer und schloss die Tür wieder zu.
Er setzte sich zu mir auf das Bett und sah mich besorgt an.
Devran: Was ist los?
Ich: Nichts, die Musik war zu laut.
Er nickte und nahm was aus seiner Hosentasche.
Ich: Was ist das?
Devran: Dein Geschenk.
Ich: Das ist echt nicht nötig, Devran.
Devran: Ich will es aber, Arzu.
Er überreichte mir eine kleine Schachtel und ich nahm sie in meine Hand.
Devran: Alles Gute zum Geburtstag.
Ich: Danke.
Ich öffnete die Schachtel und sah eine Halskette in goldener Farbe. Es war ein Anhänger als Engel dran.
Devran: Als ich das gesehen hatte, musste ich sofort an dich denken. Du bist wie ein Engel, so rein und unschuldig.
Ich: Devran, ich...also...äh.
Sollte ich ihm wirklich die Wahrheit sagen?
Ich: Äh, Dankeschön. Sie ist wunderschön.
Devran: Bitte. Soll ich sie dir ran tun?
Ich nickte, gab ihm die Kette und zusammen standen wir auf. Ich drehte ihm mein Rücken zu und hielt meine Haare auf die Seite, so dass er die Kette besser ranmachen konnte.
Sanft legte er die Kette um mich und machte sie zu.
Ich spürte leicht seine Hände und sein Atem an meinem Hals, dass ich Gänsehaut bekam.
Ich drehte mich wieder zu ihm, doch wir waren uns plötzlich so nah.
Sein Atem prallte auf mein Gesicht und er kam immer näher.
Wollte er mich küssen? Wollte ich ihn küssen? Nein, das ist falsch! Ich wollte mich weg drehen, doch ich konnte nicht. Wieso, weiß ich nicht.
Ich schloss meine Augen, genau so wie er und kurz bevor unsere Lippen sich berührten, wurde die Tür auf gemacht.
Sofort ging ich genau so wie Devran ein paar Schritte nach hinten.
Eine Freundin von Nihal sah uns entschuldigend an. Ich glaub sie hieß Veronika.
Veronika: Tut mir Leid, ich dachte hier wäre das Bad.
Ohne auf unsere Antwort zu warten, ging sie wieder weg.
Ich war geschockt! Wollten wir uns gerade wirklich küssen?
Devran: Äh, tut mir Leid.
Ich: Nein, es tut mir Leid...ich-
Devran: Ich sollte jetzt lieber gehen.
Ich: Jetzt schon?
Er nickte und umarmte mich.
Als wir uns lösten, sahen wir und gegenseitig wieder auf die Lippen, doch nur ganz kurz.
Devran: Es war echt schön, danke dass ich kommen durfte.
Ich: Ich danke dir.
Ich begleitete ihn noch zur Tür und schon verschwand er.
Mein Herz klopfte wie verrückt, aber wieso? War ich in Devran verliebt? Nein, nie im Leben. Aber wieso wollten wir uns küssen? Was wäre passiert, wenn wir uns echt geküsst hätten. Wären wir dann zusammen? Ach, an was denkst du schon wieder Arzu! Ich werde nie mit ihn zusammen kommen.
Ich ging wieder zu den anderen und unterhielt mich mit ihnen.
Nihal: Wo ist Devran?
Ich: Er ist gerade nach Hause.
Nihal: Ist die Kette von ihm?
Sie deutete auf meine Halskette und grinste.
Ich: Ja.
Nihal: Wie süß.
Ich: Ich muss dir was sagen.
Nihal: Was?
Ich: Wir hätten und beinahe geküsst.
Nihal: WAS? Wie, wo, wann?
Ich zog sie von den anderen weg und sprach weiter.
Ich: Vorhin in meinem Zimmer.
Nihal: Wieso fast geküsst?
Ich: Also er hat mir die Kette dran gemacht und als ich mich wieder umgedreht hatte, waren wir uns plötzlich so nah und hätten uns geküsst, aber dann ist jemand ins Zimmer geplatzt.
Nihal: Oh mein Gott! Was wäre wenn ihr euch geküsst hättet?
Ich: Keine Ahnung, bestimmt voll komisch und so.
Nihal: Stell dir vor ihr seid dann zusammen.
Ich: Nein, das ist falsch.
Nihal: Wieso denn?
Ich: Ich weiß es nicht.
Nihal: Du liebst ihn doch, gib es zu.
Ich: Nein, tu ich nicht.
Nihal: Aha.
Ich: Nihal!
Nihal: Ok, ich hör schon auf. Lass uns weiter feiern.
Ich: Tamam. (Ok)
So gegen ein Uhr nachts, verließen alle meine Wohnung, bis auf Nihal und Nihat.
Die Namen sind sich so ähnlich, kein Wunder, dass sie so gut zusammen passen.
Ich: Es war echt schön, danke euch beiden.
Nihat: Immer wieder gern.
Nihal: Wir sollten jetzt gehen, wir helfen dir dann morgen beim aufräumen.
Ich: Nein, dass müsst ihr nicht. Ich mach das schon alleine.
Nihal: Aber das ist doch so viel.
Nihat: Also ich hätte nichts dagegen.
Nihal schlug ihm auf den Hinterkopf und er lachte nur.
Ich: Du hast doch schon für mich so viel gemacht, aufräumen schaff ich schon alleine.
Nihal: Na, gut, aber wenn du Hilfe brauchst, rufst du mich an.
Ich: Mach ich.
Wir verabschiedeten uns und schon verschwanden sie.
Ich setze mich hin und packte die Geschenke aus. Es waren Geschenkgutscheine und Parfüms. Ich lächelte vor mich hin. Was waren das für nette Leute, schenken mir einfach was, ohne mich zu kennen.
Ich zog mich um und legte mich ins Bett.

Das schmutzige MädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt