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Taehyung:

Ich brauchte jemanden, der nicht selbst gerade diese schmerzenden Gefühle verarbeiten musste.

Der Einzige - der in diesem Haus gerade vermutlich nicht weinte - war Jungkook.

Es war komisch den zu umarmen, den ich bald auch verlieren würde.

Verlieren? Er bedeutet mir doch nichts. Er war ein Mensch. Eine Beute. Eine Beute verliert man nicht.

Ich konnte gar nicht genau sagen warum mein Kopf es so formulierte. Aber er tat es.

Dennoch schnürte sich bei dem Wort „töten" meine Lunge zu.

Kann ich ihn überhaupt töten? Bin ich dazu noch in der Lage?
Warum zweifele ich überhaupt daran?!

Wir haben lange wegen dem Bündnis keinen Verlust mehr gehabt.
Was Kai angestellt hatte, würde alles verändern. Es würde die Fronten zwischen den Clans noch höher ziehen, als sie es sowieso schon waren. Der Wald würde das letzte bisschen Frieden - welches er noch in sich trug - verlieren. Er würde sich in einen grausamen Ort voller Rache, Neid und Krieg verwandeln.

„Ich weiß. Ich bin nur ein nutzloser Mensch und verstehe nichts von eurem Vampir-Leben, dennoch weiß ich, wie es sich anfühlt jemanden zu verlieren. Es tut mir so leid.
Ich habe mit Naomi nur einmal kurz gesprochen und mit ihrem Lachen wirkte sie unglaublich fröhlich. Ich bin auch der festen Überzeugung, dass sie gelacht hat, als sie wusste, dass es vorbei sein würde. Ich denke nämlich, dass sie stolz darauf war, für ihre Freunde zu sterben!", sagte Jungkook plötzlich. Irgendwie waren es die richtigen Worte gewesen. Naomi hätte gelacht. Sie hätte immer gelacht.
Sie ist zwar für uns gestorben, trotzdem war es ein Tod, welcher hätte vermieden werden können und das nur wegen Kai. Dennoch schaffte er es mich sehr mit diesen Worten zu berühren. Er gab sich wirklich Mühe mich aufzuheitern, dabei hatte er nichtmal einen Grund dazu.

„Wir haben die Beute verloren! Warum fühlt es sich so an, als wäre sie umsonst gestorben? Als wäre ihr Verlust nichts wert gewesen?!", äußerte ich mit zittriger Stimme und verlor tatsächlich weitere Tränen, nachdem ich meine Augen zusammengekniffen hatte.

„T-Taehyung! Ihr lebt doch noch und ich glaube darüber würde sie sich mehr freuen, als über die Beute! Und das ist es, wofür es wert war zu sterben und ich denke das es ihr bewusst war", sagte er und hatte damit irgendwo recht.

„Jungkook?"

„Ja?"

„Danke!"

„Ich kenn dich zwar noch nicht wirklich und das alles hier ist so eine komische Situation, weil ich ein Vampir bin und du mit mir so redest, als würdest du es gar nicht wissen. Doch trotzdem habe ich gerade das Gefühl, dass du mich verstehst, als würden wir uns schon Ewigkeiten kennen. Keine Ahnung wie du das geschafft hast, aber es fühlt sich gerade gut an mir dir zu reden. Ich zeige selten Emotionen und durch mein Herz fließt nur kaltes Blut. Es taut nur selten auf...doch es fühlt sich gerade erleichtert an! Deshalb Danke wirklich Danke fürs zuhören?!", sagte ich noch bevor wir aufstanden.

„Kein Problem!", sagte er leicht verlegen. Wie sollte man auch sonst reagieren, wenn ein Vampir so etwas zu einem sagte. Doch ich fand, ich musste es loswerden.

Mir ging es wirklich besser. Ich hatte mich beruhigt und ging mit Jungkook nach unten zu den Anderen. Unten angekommen, saßen Jimin und Namjoon auf dem Sofa und sagten kein Wort. Ihre Blicke waren nach unten gerichtet.

Jin saß an der Küchentheke mit seinem Kopf auf den Arm gestützt und wischte sich mit dem Anderen die Tränen aus dem Gesicht.

Hazel und Aura waren wahrscheinlich im Generationen Raum.

Ich musste aus diesem Haus raus. Einfach hier weg. So schnell wie möglich. Ich würde das sonst nicht länger ertragen.

Ich nahm Jungkook am Handgelenk und zog ihn mit mir raus. Warum? Weil ich nicht alleine sein wollte und er war nun mal die einzige Person mit der ich gerade reden konnte und wollte. Es klang absurd, selbst in meinem Kopf. Doch um diese Situation zu überstehen, musste ich darauf hören was mein Bauch mir sagte.

Ich zog ihn in den Wald rein, bis wir auf einen Weg kamen.

„Tut mir leid! Ich musste da raus und ich weiß nicht ob ich durchdrehe, wenn ich alleine bin. Du bist eben gerade die einzige Person, die nicht davon betroffen ist...Verzeih mir! Ich sollte dich eigentlich nicht mit irgendwelchen Vampirproblemen belasten. Immerhin machst du in deinem Leben gerade genug mit!", sprach ich darauf los und raufte mir leicht gestresst die Haare.

„Schon gut! Ich komme schon damit klar. Vampire scheinen ja nicht sonderlich weniger emotional zu sein als Menschen?! Trauern und in so einer schwierigen Zeit Abstand zunehmen, ist absolut in Ordnung und verständlich. Was ist denn genau passiert? Wenn ich fragen darf?", fragte er dann.

„Naja...zunächst verlief alles gut. Wir hatten diese drei Menschen tatsächlich bekommen. Die drei Mädchen hatten dann das Geschehen zum Schutz umzingelt, doch dann hörten wir plötzlich wie Naomi laut Aufschrie und dann hing sie tot in den Armen von Kai. Ein Vampir aus einem anderen Clan. Dann kam noch der Rest von Clan 4 und alles eskalierte. Jetzt...jetzt ist sie einfach weg. Ich mein, ich hatte nicht die engste Beziehung zu Naomi, aber über hunderte Jahre sind doch schon eine lange Zeit an ihrer Seite und von uns allen hatte sie es am wenigsten verdient. Sie war einfach irgendwie das Nesthäkchen gewesen. Sie brachte jeden zum lachen und war die gute Seele der Gruppe", sagte ich bedrückt.

„Ich kann verstehen, dass du so fühlst, aber ich kann nicht verstehen wie ihr dann noch Menschen umbringen könnt? Ich mein deren Verwandte fühlen sich doch auch so verletzt, wie ihr gerade selbst! Ich weiß, dass ist der falsche Moment um Vorwürfe zumachen! Und ich weiß auch, dass es erst recht nicht schlau ist einem Vampir Vorwürfe zu machen, doch bei dir habe ich das Gefühl ich kann das sagen. Ich mein es geht einfach nicht in meinem Kopf rein!", sagte er leicht verzweifelt.

„Das ist etwas Anderes...! Wir kennen diese Leute nicht. Wir sehen Menschen nur als Beute. Das macht es so einfach. Wir kennen deren Leben und Geschichten nicht. Naomi kannten wir alle fast unser ganzes Leben lang."

„Leute deren Leben man nicht kennt, kann man einfach umbringen und dies ohne darüber nachzudenken. Erst recht wenn es dem Überleben dient. Wir müssen Menschenblut trinken, um zu überleben!", sagte ich und dachte über meine Worte nach.

„U-und was ist dann mit mir?"

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Uhh schon über 300 reads! Dankee dafür <3

Schöööhööö👋🏻👋🏻

Edit aus der Zukunft: sCHööÖhÖÖööÖ

Danger || TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt