Kaum war ich Zuhause angekommen, fiel ich ins Bett, konnte aber lange Zeit nicht einschlafen. Immer wieder kreisten meine Gedanken um diesen komischen Typen. Und natürlich auch um Ana. Würde das Konsequenzen für mich haben? Was würde aus diesem Toni werden? Immerhin hatte er seine Drogen nicht bekommen und würde jetzt wohl gewaltigen Ärger am Hals haben. Aber eigentlich konnte ich doch nichts dafür, oder? Schließlich wurde ich mit ihm verwechselt. Dass der Typ nicht gefragt hatte, ob ich wirklich dieser Toni war, war ja seine eigene Schuld und nicht meine. Oder? Und dann war da noch Ana. Ich war mal wieder kein Stück schlauer aus ihr geworden. Ich hatte zwar eine neue, verdammt ernste Seite an ihr kennen gelernt, die mich schon ein bisschen beeindruckt hatte, aber dann waren da auch all die anderen Momente. Sie hatte mich eingeladen und dann mit anderen getanzt. Sie hatte anfangs nicht einmal richtig reagiert, als ich meinte, dass ich gehe. Dass sie mir nachgelaufen ist, hat mich zwar gefreut, aber ich hatte trotzdem noch immer nicht den geringsten Schimmer, was ich für sie war und ob ich ihr auf irgendeine Weise wichtig war. War es nur ein Spiel für sie oder meinte sie das alles doch etwas ernster? Wer war ich für sie?
All diese Gedanken kreisten mir im Kopf umher, bis ich schließlich eingeschlafen war.Am nächsten Morgen stand ich wie gewohnt auf, nachdem mein Wecker mir meinen geliebten Schlaf geraubt hatte. Er konnte manchmal echt froh sein, dass er mein Handy war...
Heute war trainingsfrei und das kam mir nur allzu gelegen. Ganz entspannt setzte ich mich mit einem Kaffee in die Küche und scrollte ein wenig durch Facebook. All die Eindrücke von gestern waren noch weit weg. Doch das änderte sich schlagartig.
"Drogenhandel in Gelsenkirchener Club aufgeflogen - Polizei nimmt nach großer Razzia sechs Verdächtige fest." Der Artikel sprang mich förmlich an und total entsetzt stellte ich fest, dass es sich bei dem abgebildeten Club um den von gestern Abend handeln musste. Ich hatte das Gebäude zwar nicht bei Tageslicht gesehen, aber es gab absolut keinen Zweifel daran. Schlagartig trat kalter Schweiß auf meine Stirn, das Herz rutschte mir in die Hose und mir wurde schlecht.Etwas zögerlich drückte ich auf den Artikel und er öffnete sich für meinen Geschmack viel zu schnell. Ich las jedes Wort ganz genau und atmete schließlich etwas auf. Nirgendswo war eine Spur von mir. Nur um sicher zu gehen, googlete ich mich gleich darauf selbst, aber da fand ich wieder nur die immer gleichen Transfergerüchte und Spekulationen. Aber was war mit Ana? Sie war noch da gewesen. Dem Bericht zufolge war die Polizei keine Stunde nach meinem Verschwinden aufgetaucht. War Ana noch da gewesen? Hatte sie irgendwas damit zu tun?
Hektisch drückte ich Google durch den Home-Button weg und öffnete meine Kontakte. Keine zehn Sekunden später ertönte das bekannte Tuten meines Handys an meinem Ohr und ich hielt automatisch die Luft an.
"Hallo?", vernahm ich Anas Stimme schon sehr bald.
"Ana, wo bist du? Ist dir was passiert?", brach es sogleich aus mir raus.
"Leon?"
"Wo bist du?"
"Ich bin bei der Polizei, aber bleib ruhig, okay? Ich habe damit nichts zu tun, ich schwöre!", murmelte sie leise aber eindringlich.
"Ich komme zu dir!", meinte ich fest, aber Ana protestierte sofort.
"Nein, Leon, tu das nicht! Bleib Zuhause, bitte! Ich ruf dich wieder an..." Und dann hatte sie aufgelegt.Eine halbe Stunde lag tigerte ich durchs Haus und versuchte wirklich, ihrer Bitte nachzukommen und in meiner Wohnung zu bleiben. Aber ich hielt es einfach nicht aus. Ich musste wissen, wie es ihr ging, was los war und wie tief sie da mit drin steckte. Deshalb schnappte ich mir schließlich eine Jacke, meinen Autoschlüssel und lief nach draußen.
"Was hast du es denn so eilig?", lachte meine Mom mich plötzlich an. Ich sah mich um und entdeckte sie in einem der Blumenbeete vor dem Haus mit einer Gartenschere in der Hand.
"Ein Notfall bei Max", meinte ich nur und wunderte mich dabei selbst, wie selbstverständlich diese Lüge über meine Lippen kam.
"Dann pass aber auf dich auf und ruf an, wenn du heute Abend nicht nach Hause kommst!", rief meine Mutter mir hinterher. Dass ich inzwischen selbst auf mich aufpassen konnte, war ihr immer noch nicht so ganz klar. Und auch die Tatsache, dass ich eine eigene Wohnung hatte, vergas sie immer wieder. Klar, wir wohnten im selben Haus, aber dann musste ich doch nicht immer Bescheid sagen, wann ich von Zuhause weg blieb, oder? Naja, auch ganz egal. Ich musste jetzt unbedingt zu Ana!Auf dem Weg zum Polizeirevier machte ich mir die ganze Zeit Gedanken. Ich hatte wirklich Angst um Ana. Vielleicht war es alles ein bisschen übertrieben, aber mein Kopf malte sich die schlimmsten Varianten aus und sie alle gefielen mir absolut gar nicht.
Nach einer gefühlt endlosen Fahrt parkte ich das Auto endlich vor dem großen Gebäude, stieg aus und joggte zum Eingang. Ich war noch nie hier drin gewesen, aber ich packte das schon. Für Ana. Ich fragte mich ein wenig durch, lief zwischenzeitlich mal etwas planlos durch die vielen Gänge, bis ich schließlich vor dem Schreibtisch des Beamten saß, der sich mit dem Drogenfall beschäftigen sollte.
"Entschuldigung?", machte ich ihn auf mich aufmerksam. Der Typ war vielleicht vierzig Jahre alt, der Name auf seinem Hemd wies ihn als einen Herrn Baumann aus. Er sah auf und sah mich fragend an.
"Was kann ich für Sie tun?", fragte er und zeigte auf den Stuhl vor seinen Schreibtisch.
"Ich suche nach einer Ana. Sie war bei der Razzia im Club letzte Nacht dabei", murmelte ich, bewegte mich aber nicht von der Stelle.
"Darf ich fragen, wer Sie sind und warum Sie das wissen wollen?"
"Ähm... Mein Name ist Leon Goretzka, ich bin mit ihr befreundet. Ich habe vor etwa einer Stunde mit ihr telefoniert, als sie meinte, dass sie hier ist."
"Herr Goretzka, ich kann Ihnen diese Informationen nicht geben."
"Ich will nur wissen, wo sie jetzt gerade ist. Bitte!" Ich sah den Mann vor mir flehend an. Er stand von seinem Stuhl auf, lief um den Schreibtisch herum und lehnte sich dann mit verschränkten Armen dagegen.
"Eine Ana sagten Sie?"
"Ja, genau", nickte ich. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich ihren Nachnamen gar nicht kannte.
"Und wie stecken Sie da mit drin?", fragte der Polizist mit zusammengekniffenen Augen. Ich schluckte einmal und sah ihn leicht schockiert an.
"Ich habe mit der ganzen Sache nichts zu tun!", beharrte ich schnell.
"Und woher wissen Sie dann, dass diese Frau dabei gewesen sein soll?"
"Ich sagte doch, ich habe mit ihr telefoniert..." Augenblicklich bekam ich Panik. Wäre ich doch bloß nicht hergekommen.
"Hören Sie, Herr Goretzka. Wir haben ein paar Leute mit aufs Revier genommen. Eine Ana war allerdings nicht dabei", meinte der Polizist.
"Was? Aber..." Ich stockte. Jetzt war ich vollends verwirrt.
"Ich glaube, wir beide sollten mal eine Weile reden", beschloss dann der Herr Baumann und kam auf mich zu.
"Ich..."
"Folgen Sie mir bitte zum Verhörraum, Herr Goretzka!" Fuck!--------
Hey🤗🤗
Was glaubt ihr, kommt jetzt auf Leon zu?🙆♀️
Lasst bitte Feedback da!😊
Wer drückt auch die Daumen für das Pokalspiel gleich?
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Good Boy - Bad Girl (Goretzka FF)
FanfictionAna gehört so ganz und gar nicht zu den typischen Mädchen, mit denen Leon sonst zu tun hat. Aber er kommt einfach nicht mehr von ihr los. Wie viele Grenzen wird Leon für Ana oder auch wegen ihr überschreiten? Und kennt Ana überhaupt so etwas wie Gre...