Hallo 👋 Hier ist meine dritte "richtige" Story auf Watty. Sie ist jetzt richtig Fantasy, wie ihr bestimmt schon aus dem Prolog, Klappentext und der Kategorie entnommen habt 😉. Ich hoffe, es gefällt euch. Und hier ist schon das erste Kapitel! ↙️
🐲🐉🐲🐉🐲🐉🐲🐉🐲🐉🐲🐉🐲🐉
"Man, du bist fies, warum musst du auch so schlau sein?", brüllte meine beste Freundin durch die ganze Klasse. Augenblicklich drehten sich alle Köpfe zu mir herum. Verlegen beugte ich mich zu meiner Schultasche herunter, um meinen imaginären Stift herauszuholen. Als Herr Weinberger die Aufmerksamkeit der Klasse wieder hatte und mit ihnen die Arbeit besprach, tauchte ich wieder auf. "Lena, musste das jetzt sein?", zischte ich meiner besten Freundin zu. Doch diese kicherte nur und schrieb seufzend eine Nummer, die sie falsch hatte, von der Tafel ab. Ich lehne mich zurück und lauschte der Besprechung. Aufschreiben musste ich fast gar nichts. Als es klingelte kamen Mei, Paul, und zu meinem großen Bedauern auch die Oberzicke Joanne zu meinem Tisch. "Na, Noélle, gefällt dir die Aufmerksamkeit nicht? Bekommst wohl zu viel davon!", säuselte sie. "Lass Noélle in Ruhe, du...", zischte Lena ihr zu. "Ach nee, die Heiner! Und, hast du mal wieder ne drei geschafft, oder hängst du immer noch an ner vier?", stichelte Joanne weiter. "Hey, Joanne, sieh mal!", sagte Paul so laut, dass es die ganze Klasse hörte," Da hinten ist dein nicht vorhandener Fanclub!" Damit zeigte er auf Jana, die traurig auf ihre Arbeit starrte. Bestimmt hatte sie mal wieder eine fünf. Ganz plötzlich tat sie mir leid. Gerade wollte ich zu ihr rüber gehen, als Joanne meinte:"Na dann, Latawiec, lass dich von deinem Publikum beschmeicheln!" Damit drehte sie sich auf dem Absatz herum und stolzierte zu Bruce. "Zicke", schnaubte Lena wütend. "Ach, vergiss sie, die ist doch nur wütend, weil jemand in der Klasse ist, dessen Eltern einflussreicher sind als ihre eigenen", beruhigte Paul sie. "Stimmt", meinte ich, " was habt ihr?" Paul hatte eine zwei, Anne eine drei Plus und Lena eine drei Minus. Als die nächste Stunde anfing, folgte ich dem Unterricht nur mit einem Ohr. Ich dachte darüber nach, was Paul gesagt hatte. "Die ist doch nur wütend, weil jemand in der Klasse ist, dessen Eltern einflussreicher sind als ihre eigenen!" Tatsächlich war es so. Mein Vater belegte eine hohe Stelle im Bundestag. Als Politiker war er öfters mal weg - dann hatte ich sturmfreie Bude und durfte meine Freunde einladen. Eine Mutter hatte ich nicht mehr. Sie sei bei einem Anschlag auf unser Haus ums Leben gekommen, meinte Julius (mein Vater). Komischerweise durfte ich ihn auch nie "Dad", oder gar "Papa" nennen. Aber das war ja auch egal. Joanne's Eltern waren "nur" erfolgreiche Architekten und Biologen und verdienten lange nicht so viel wie Julius. Deswegen war Joanne manchmal ein wenig angenervt.
Der restliche Schultag verstrich nur langsam. Ich versuchte zwar, mich zu beteiligen, aber es klappte nicht so recht. Als ich endlich die Klingel hörte, packte ich meine Sachen, schmiss mir meine Jacke über die Schulter, verabschiedete mich von meinen Freunden und ging nach draußen. Als ich das schwarze Auto sah, seufzte ich. Julius war im Moment sehr empfindlich. Er verhielt sich, als könnte jenen Moment ein Anschlag auf unser Haus oder auf mich verübt werden. Ich schmiss meine Sachen in den Kofferraum und wollte mich eigentlich nach vorne setzten. Doch zu meiner Überraschung, saß Julius schon da. Also stieg ich hinten ein. Julius begrüßte mich sofort: "Hi, Noél! Na, was besonderes?" "Hi Jul", antwortete ich,"Ja, wir haben Latte und Englisch zurückbekommen." "Und, wie siehts in Latein aus?", fragte Jul gespannt. "Ist ne zwei Plus. Und in Englisch ne eins." "Klasse!" Das war das einzige, was wir auf dem ganzen Weg von meiner schule, bis zuhause sagten.
Ich wohne in einem relativ großem Haus. Es ist nicht direkt in der Stadt, nur etwa sieben Minuten Busfahrt, und in einer schönen grünen Landschaft. Einer der grünsten Berlins.
Zuhause ging ich hoch in mein Zimmer, das eine schlichte weiß-blaue Einrichtung, ein großes Panoramafenster und einen riesigen Bücherschrank hat. Ich schmiss mich auf mein Bett und holte mein Handy raus. Ich ging auf Whats-App und schaute in unseren Klassenchat. Joanne hatte gerade geschrieben: "Na, was habt ihr in den Arbeiten? Bei Noélle weiß ich es ja, die Angeberin! -.-" Etwas genervt schrieb ich zurück: "Du weißt schon, dass ich das alles mitlesen kann?! O_o" Daraufhin kam gar nichts mehr. Seufzend machte ich das Handy aus. Heute war irgendwie nicht mein Tag... Plötzlich tönte es von unten:"Noélle, Essen ist fertig! Aber ich würd mich beeilen, sonst esse ich die Pfannkuchen mit viel Apfelmuß und Zucker ganz allein!" Das erhellte meine Stimmung sofort. Wie von der Tarantel gestochen polterte ich sie Treppe hinunter und schlüpfte noch vor Julius in die Küche. "Ich krieg dich doch immer wieder damit", lachte er. Ich schüttelte nur grinsend den Kopf. Er übertrieb immer so damit, dass er alle möglichen Details dazuerwähnte und zum Beispiel das viel wie ein "viiiiiiiieeeelllll" aussprach. Aber was sollte ich machen? Schließlich waren Pfannkuchen eines meiner Leibgerichte. Nachdem ich den dritten Pfannkuchen hatte, meinte Julius leicht beleidigt:"Jetzt lass mir gefälligst auch was übrig! Ich bin doch erst beim zweiten." "Wenn du auch so langsam isst...", stichelte ich. Schweigend aßen wir weiter, als Jul plötzlich sagte:"Ähm... Ich.. Ich muss dir was sagen." Gespannt sah ich ihn an. Sonst druckste er nicht so herum! "Ich muss übermorgen nach China. Wichtiges Treffen mit nem Minister und der Kanzlerin dort..." "Mit der Merkel?", fragte ich ihn entgeistert. "Ähm... Ja. Ich würde dich bitten, einen deiner Freunde zu fragen, ob du für ne Woche bei denen bleiben kannst." "Ach Julius! Ich bin doch schon öfters alleine Zuhause geblieben! Warum denn jetzt nicht? Außerdem ist Alex doch da!" "Bitte Noélle! Es ist wichtig", sagte Jul verzweifelt. "Nee, ich hab keine Lust. Bitte! Alex wird mich doch nicht umbringen", lachte ich. Doch die Reaktion hatte ich nicht erwartet. Julius sprang auf und schrie mich an:"Darüber macht man keine Witze, verdammt! Wie kommst du darauf, dass Alex dich umbringen könnte?" Eingeschüchtert antwortete ich:"Ich.. Ähm.. Also eigentlich sollte das nur so... Als Beruhigung gemeint sein..." "Dann denke dir gefälligst das nächste mal eine beruhigende Beruhigung aus!", brüllte Jul. Daraufhin floh ich schnell mit eingezogenem Kopf aus der Küche. Draußen hörte ich nur noch, wie Alex meinen Vater beruhigte.
DU LIEST GERADE
Die Legenden der Drage Batalanto ~ Ankunft in Rishajia
RandomEin verborgenes Reich. Die Könige des Himmels. Ein dunkler Schatten. Und ein Mädchen mit einer großen Bestimmung! Written by: Ffinke 2014 / 2015