Die Legenden der Drage Batalanto ~ Ankunft in Rishajia

Kapitel 13

"Lange Zeit vor den ersten Menschen, bevor es Tiere, ja sogar Pflanzen gab, gab es die Drachen. Sie konnten sich von allem ernähren. Allerdings gab es damals nicht viel. Deshalb passierte es, das die Drachen anfingen auszusterben. Doch wie schon gesagt, sind sie Allesfresser. Das heißt, sie fraßen die toten Kadaver. Heute würden sie das nicht mehr machen, doch früher dachten die Drachen nicht daran. Sie wollten nur überleben.

Irgendwann kamen die Menschen. Zuerst hielten die Drachen sich versteckt, das war zu Zeiten des Homo habilis ja auch nicht schwer! Doch als die Menschen sich vermehrten, sich langsam Länder und so bildeten, hatten die Drachen irgendwann keine Verstecke mehr. Zu den Zeiten entschlossen sie sich, sich den Menschen zu zeigen. Erst waren sie, also die Menschen, geschockt doch nach und nach gewöhnten sie sich an die Drachen. Sie lebten 44 Jahre glücklich zusammen. Der eine brauchte den anderen und der andere den einen. Doch es wurden immer mehr Menschen. Und sie alle wollten Drachen. Und dann geschah etwas, was wunderbar, aber zugleich auch abscheulich war. Der Drage Dilarb, in unserer Sprache 'Drachenvater' schenkte den Drachen Macht. Nun konnten sie sprechen, heilen, die Elemente beherrschen und viel mehr. Natürlich wollten die Menschen dann noch mehr Drachen! Und dann... Begannen sie, sich zu bekriegen. Die Drachen waren entsetzt, als sie sahen, dass sich um sie gestritten wurde. Sie flohen, wanderten umher und versteckten sich in tiefen Wäldern. Doch zum Glück gab es einen, der nicht nur zusehen wollte oder fliehen wollte. Dieser Drache schämte sich für das, was sie angerichtet hatten und versuchte, die Menschen zu beruhigen. Dieser Drache hieß Wambelia - es war also eine Drächin, allerdings gibt es das Wort eigentlich nicht. Wambelia zog durch das Land, schlichtete hier und dort Streite und versöhnte die Menschen. Hätte sie das nicht getan, gäbe es heute unser Volk nicht. Denn sie verhinderte zwar das Ende der Menschheit, konnte aber nicht alle beruhigen. Deshalb schlossen sich nach und nach Menschen zusammen, die der Meinung waren, man sollte sich nicht um die Drachen streiten, zusammen und machten einen Pakt mit den Drachen. Sie würden ihnen helfen, für immer Frieden auf der Welt zu schaffen, wenn sie dafür mit ihnen leben dürften. Die Drachen waren damit einverstanden. Es sollte aber eine Bedingung geben: Es darf nie mehr als zweihundert Leute geben, die diesem 'Bund' angehörten. Die Menschen willigten ein und das Volk der Drage Batalanto war geboren. Drage Batalanto heißt übrigens Drachenkämpfer. Das soll die Menschen für immer an ihr Versprechen erinnern. Sie schafften also Frieden. Doch dann war immer noch ein Problem: Es konnte sein, dass die Menschen irgendwann wieder anfingen zu kämpfen, weil zu hundert Prozent kann man das nie sagen. Also suchten sie den Drachenvater auf, der schon alt war und im Sterben lag. Sie baten ihn, ein verstecktes Reich zu erschaffen, das nur durch 44 Tore zu erreichen ist. Zuerst weigerte sich der Vater, doch als er mitbekam, was er angerichtet hatte, erschuf er das Reich. Wenig später starb er! Die Drachen aber flohen mit ihren Gefährten in das magische Land. Dort mussten sie erst einmal eine Rangordnung, Häuser für die Menschen und Futter- und Schlafplätze für die Drachen bilden. Nachdem das alles fertig war, lebten sie lange zufrieden zusammen - beziehungsweise 44 Jahre, deshalb ist die Zahl 44 bei uns auch verflucht! Dann änderte sich nämlich alles. Es war ein dummer Zufall. Ein Mensch, der nicht den Drage Batalanto angehörte, setzte ein Artefakt in Kraft, und kam hierher. Als er die Drachen erblickte, flammte sofort wieder der Hass in ihm auf. Dieser Hass wird nämlich vererbt. Wenn du die Drachen hassen würdest, würden deine Kinder irgendwann einmal auch diesen Hass verspüren, allerdings nur, wenn sie einen Drachen sehen würden. Das ganze Land war in Aufruhr! Überall wurde nach ihm gesucht, doch er setzte wieder ein Artefakt in Kraft und floh so. Auch das war ein dummer Zufall! Er bildete eine Armee um sich - wie er das geschafft hat, weiß man nicht... Aber er hat es geschafft. Und deshalb haben viele Könige versucht, ihn zu vernichten, doch keiner hat es geschafft. Es haben dreißig, vierzig, dreiundvierzig Könige versucht und nicht geschafft... Und dann kamst du!"