Kapitel 25

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Wir gingen zu Charlie nachhause und feierten unser wiedersehen. Der Hund von ihm war ja auch so süß. Troy und Charlie passten so gut zusammen. Seine Mum begrüßte uns verspätet aber mit Stil. "Schön dass hier seit ihr. Hallo. Jemand ein Begrüßungsgetränk?" Sie hatte ein rosé farbenes Kleid an, das an der Taille mit ein paar Strasssteinchen verziert war. Es stand ihr vorzüglich. Man könnte meinen dass ich mit meiner Jeans und dem einfachen Top hier ziemlich fehl am Platz war.
"Charlie! Hör auf!", sagte seine Mum als er Videos für die Instastory machte. Sie lachte und hielt ihre Hand vors Gesicht. Nun kamen auch noch Tilly und Vic, die von Karmen auch umschwänglich begrüßt wurden.
Auch meine Mum kam vorbei und unterhielt sich angeregt mit den beiden Eltern.
An Abend zogen sich Leo und ich etwas zurück um miteinander zu reden. "So. Was ist nun?" "Also ich möchte das du den Post wieder löschst indem du mich erwähnt hast..." Mit offenem Mund starrte ich ihn an. Ist jez nicht sein ernst oder? "Schau mich nicht so an... Es ist nur zu deinem Besten." "Nein... es ist nur zu deinem besten! Ja ganz genau! Du kannst dich mit jedem Mädchen rumtreiben und hast aber eine Freundin von der keiner weis. Glaubst du ich finde es toll mich die ganze Zeit zu verstecken? Sicher nicht. Es ist für mich genauso ein Spiel mit dem Risiko wie für dich, weil die Presse sich auch auf mich und meine Familie stürzen wird, worauf ich eigentlich keinen bock habe. Ich mache das wenn dann nur für dich und mich." "Ich versteh dich ja aber... Ja... ich habe mich in Davina verliebt..." Beschämt schaute er zu Boden und ich konnte es nicht glauben. Rückwärts ging ich aus der Tür und rannte dann über die Treppe hinunter an dem fragend schauenden Charlie vorbei und an den Eltern, die sich alle nach dem rumpelnden etwas das halb die Treppe runterlief, halb runterstolperte umsahen. Ich riss die Tür auf und sprintete nach draußen.
Ohne Ziel lief ich duch die Straßen . Ich hatte keine Ahnung wo es hinging aber ich wollte einfach nur rennen. So schnell es ging.
Mit klopfendem Herzen und luftschnappend blieb ich an einem Baum stehen. Ich lehnte mich an seinen dicken Stamm und weinte. Die Tränen liefen unaufhaltbar. Zudem war auch noch Vollmond. Das war wie eine Szene aus einem romantischen Film, nur dass es überhauptnicht romantisch war. Langsam kam ich zur ruhe und lehnte mich erschöpft anden Baumstamm.
Plötzlich hörte ich einen Ast knacken. "Hallo?", rief ich leise in den Wald hinein. Ein weiterer Ast knackte. "Ist da wer?", sagte ich und weichte ein paar Schritte zurück. Langsam hob ich einen Ast vom Boden auf und hielt ihn schützend vor mich. "Hallo?" Ein Schatten trat aus dem Gebüsch hervor. Fast hätte ich zugeschlagen wenn das Mondlicht nicht hell genug gewesen wäre und ich Charlies Gesicht nicht erkannt hätte. "Lexy? Alles in Ordnung?" "Jaja... alles gut." Ich verschränkte die Arme und schaute in den Himmel um die heraufkommenden Tränen zurück zu halten. Ich spürte wie Charlie mich in seine Arme schloss. Ich sackte zusammen und lag einfach in seinen Armen, allerdings mit etwas schlechtem Gewissen. "Hast du das gewusst? Das mit Davina?" "Direkt gesagt hat er es mir erst gestern aber ich hab es mir schon vorher gedacht. Aber falls du jemanden zum Reden brauchst ich bin da für dich okay?" "Danke." "Wir sollten zurück gehen. Die machen sich bestimmt schon Sorgen." "Na gut."
Wir standen auf und gingen zurück.
Das rießen Buffet das Charlies Mum vorbereitet hat sah total einladend aus. Doch kaum spielte ich mit dem Gedanken mir etwas von den lecker aussehenden Erdbeer-Bananen Muffins zu nehmen, ging mein Blick wieder zu Leo und mir verging der Appetit. Ich habe ihm so vertraut...

Zuhause lag ich noch lange wach. Einerseits musste ich die ganze Zeit über Leo nachdenken, andererseits telefonierte Mama die ganze Zeit und erzählte alles mögliche. Ich konnte nur Bruchstücke mitbekommen. "Ja? Sonntag?... Sieben Uhr?... Oke perfekt." In ihr habe ich mich wohl auch getäuscht. Ich habe sie des öfteren mal gefragt ob sie einen neuen Partner in Aussicht hatte und sie hat immer das gleiche geantwortet: "Ach schatz. Männer sind nicht das wichtigste im Leben. Das kann warten." Aber mit wem will sie sich denn um sieben Uhr abends treffen?
Ich versuchte einen klaren Kopf zu bekommen und starrte an die Decke. Einmal an nichts denken.
Dann schlief ich ein.

Es war ein verregneter Samstagmorgen und ich blieb noch lange unter meiner warmen Bettdecke liegen. Irgendwann bekam ich aber Hunger und musste anschließend doch aus dem gemütlichen Bett steigen. Ich ging in die Küche um Frühstück herzurichten und deckte reichlich auf. Als alles parat stand kam, wie auf die Sekunde abgestimmt, meine Mum aus dem Badezimmer. Ziemlich verschlafen, mit verwuschelten Haaren und Bademantel schlurfte  sie die Treppe herunter. "Guten Morgeeen! Frühstück ist fertig." "Oh!", sagte sie nur, als sie den Tisch sah. "Setz dich. Magst du lieber Kaffee oder Tee?" "Äh... einen Kaffee bitte." Sie strahlte. Das habe ich schon lange nicht mehr gesehen.
"Sagmal Mum?", fing ich an als ich mir meine Semmel mit Marmelade bestrich, "Mit wem hast du da vorgestern Abend eigendlich telefoniert?" "Ach... nicht so wichtig." Ich schaute sie durchdringen an, doch sie wich meinem Blick aus. Also doch... "Achso. Oke."
Den Tag über machte ich eigentlich nicht viel. Außer das ich Tagebuch schrieb, weinte und Schokolade aß was das Zeug hielt. Ich muss bald wieder mehr auf meine Ernährung achten, denn wenn ich mich so weiter durchfraß würde ich auseinander gehen wie eine Semmel.
Abends ging es schonwieder los. Ich lag in meinem Bett und meine Mum telefonierte. Langsam schlich ich mich an die Tür, um herauszukriegen mit wem sie da redet. Kurz bevor sie auflegen wollte öffnete ich die Tür. Schnell legte sie auf und versteckte das Telefon hinter ihrem Rücken. "Mum? Was soll das? Warum lügst du mich an?" "Ich habe dich nicht angelogen!", sagte sie und schaute mich mit ihrem Unschuldsblick an. "Ja klar. Du telefonierst ja nur nachts und dann willst du mir nicht sagen mit wem.", schmollend verschränkte ich die Arme. "Lexy, vertrau mir einmal. Wenn du das jetzt auf Teufel komm raus wissen willst, dann sag ichs dir. Aber dann machst du dir selbst alles kaputt..." "Nein danke. Ich will es garnicht wissen." "Moren erfährst du es. Versprochen." Beschwichtigen hob sie die Hände. "Na gut." "Gute Nacht Lexy." "Nacht Mum."
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Was morgen wohl passieren wird?😏
Ich verrate euch nur so viel: Es wird alles gut werden.😋
Wie man vielleicht herauslesen kann, neigt sich die Geschichte dem Ende zu. Ich werde dazu aber noch etwas schreiben.💜
Einen schönen Tag euch allen😍
Lg Melli

Never Without You Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt