Kapitel 22

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"Nein... Omg!" Sie fing zu weinen an und griff zitternd nach ihrem Handy. "Darf ich ein Foto mit dir machen?" "Klar. Warum nicht." Leo hob mich hoch, setzte mich vorsichtig mit den Füßen voran auf dem Boden ab und ging zu dem Mädchen. "Wie heißt du denn?" "Lara." "Oh, schöner Name!" "Danke." Sagte sie verlegen. Beide schauten in die Kamera lächlten und dann gab Leo dem strahlenden Mädchen das Handy zurück. Sie fing wieder an zu weinen. "Heyy. Nicht weinen!" Er ging zu ihr und umarmte sie. "Is schon oke." Sie löste sich aus der Umarmung. "Schönen Tag euch noch!" "Danke!", rief sie zurück und schaute mich unsicher an. Leo setzte sich wieder zu uns. Cassi und Nadia starrten uns mit offenem Mund an. "Was is los?", fragte ich. "Was los ist?? Is das nicht eher die Frage die wir euch stellen sollten?" "Ich wüsste nicht wiso.", sagte ich. Jetzt war es eigentlich aufgeflogen. Aber je länger wir die Wahrheit herauszögerten, desto besser. "Kommt wir gehen etwas im Park spazieren.", schlug ich vor. "Oke." Wir standen auf und Leo verschränkte seine Hand mit meiner.

"Tschüss Leo." Ich gab ihm einen Kuss. "Tschüss Süße." Er stieg ins Auto. "Ciao Leute!" Cassi und Nadia winkten nur. Das Auto fuhr los und verschwand hinter der nächsten Biegung. "Ich glaube ich gehe dann auch mal nach Hause." "Ich auch." Sagten die beiden gleichzeitig und kicherten. "Aber morgen kannst du uns ja von dem Mysterium im Park erzählen." "Vielleicht.", entgegnte ich. "Also dann... Bis Morgen!"

Am nächsten Morgen war es etwas sonniger, aber trotzdem noch bewölkt. Ich stieg die steile Leiter von meinem Bett hinunter und ging ins Bad.
Nach dem Frühstück schnappte ich mir meinen Schulranzen und rief ein kurzes "Bye!" nach oben. Ich schlüpfte aus der Tür. Es war frisch und roch schon wieder nach Regen. Ich liebte diesen Geruch von frische. Gut gelaunt ging ich zur Bushalte. Dort wartete ich ca. 5 Minuten bis der Bus kam.
In letzter Sekunde stieg auch Nadia ein. So ein Timing muss man erstmal hinbekommen. Sie setzte ich zu mir. "Morgeen! Und? Wie gehts Ihnen heute Morgen?", fragte sie übertieben höflich. "Meiner Wenigkeit geht es gut und Ihnen?" Wir musste lachen. "Auch ganz oke. Ich hab nur Kopfschmerzen." "Ach wenns nur dass ist." Sie knuffte mir in die Seite. "Du hattest übrigens recht. Cassi ist echt total nett. Wir müssen echt öfter mal was zusammen unternehmen." "Sicher!" "Und was dass Mysterium angeht..." "Ach hör doch bitte damit auf." "Warum? Ich finde es nicht normal, wenn man an einem normalen Herbstnachmittag im Park sitzt und plötzlich ein halb kollabierendes Mädchen auf uns zu kommt und mit deinem Freund ein Foto macht." "Ja dass stimmt schon aber... bitte sag dass nicht weiter oder erzähl das niemandem." "Na gut. Aber nur wenn du uns aufklärst." "Von mir aus." Nadia freute sich wie ein kleines Kind und dann hörte man die ganze Busfahrt nichts mehr von ihr.

Bis zur Pause hatten wir nur Öde Fächer. Mathe, Deutsch und Geschichte. Obwohl Geschichte nicht so ganz uninteressant war.
Wir saßen auf einer Holzbank auf dem Pausenhof und ließen uns unser Essen schmecken. "Also jetzt, da keiner in der nähe ist kannst du es uns ja sagen." "Machst du witze? Der ganze Pausenhof ist voll! Aber gut. Wenn ihr unbedingt wollt. Also... in Deutschland hatten wir ein Hotel. Hotel Sonnenblick. Und eines Tages als meine Freundin Josy bei mir war, haben Englische Leute bei uns Zimmer gebucht. Es war dann so, dass..." Und ich erzählte ihnen die ganze Geschichte.
Stille. Gespannt schaute ich Cassi und Nadia an. Die starrten mich ungläubig an. "Wow... krasses Ding." Cassi fand als erster ihre Stimme wieder. "Und der ist echt von Bars and Meldoy?" "Ja! Leo is wirklich so unglaublich cute. Und Charlie... den müsst ihr auch mal kennenlernen. Der is echt witzig und auch total lieb." Ich schmunzelte als ich mir die beiden zusammen vorstellte. Wie zwei Brüder.

Die Woche verzog und Leo und ich skypten einmal. Zu Josy und Maison habe ich komplett den Kontakt verloren. Ich nahm mir vor, ihnen am Wochenende mal zu schreiben.

Es war Freitagnachmittag. Ich packte meinen kleinen Koffer ins Auto. Ich werde das Wochenende zu Leo fahren. Irgendwie bin ich schon aufgeregt. Wer weiß was alles passieren kann. Auf der Fahrt schrieb ich eine Nachricht an Josy und Maison. Dass ich sie sehr vermisse und wir mal Telefonieren oder Skypen sollten.

Nach einer langen Fahrt blieb das Auto abends endlich vor dem großen Backsteinhaus zum stehen. Ich sprang aus dem Auto und klingelte. Sofort war Hundegebell im Haus zu hören. "Hii!" Tilly öffnete mir die Tür und umarmte mich. Etwas feuchtes an meinem Bein ließ mich aufquitschen. Dich als ich sah, dass es Yuki war, der mich mit großen Hundeaugen anstarrte strich ich ihm liebevoll über den weichen Kopf. "Hallo." Meine Mum stand nun auch im Türrahmen. "Hi! Ich bin Victoria aber nenn mich einfach Vic." "Hi Vic." Wärend die Erwachsenen über Gott und die Welt plauderten, ging Tilly mit mir nach oben. Ich klopfte an Leos Tür und öffnete sie. Er saß mit Kopfhörern am Computer und spielte ein Game. Ich schlich mich an. "Uaaah!", rief ich und packte ihn an den Schultern. Er zuckte zusammen riss seine Kopfhörer vom Kopf und fiel vom Stuhl. Ich lachte. "Omg hast du mich erschreckt!!" Er rappelte sich wieder auf und küsste mich. "Haha wie du dich einfach echt so erschreckt hast!"
Er schloss die Tür und setzte sich neben mich aufs Bett. "Ich bin ja nächste Woche in Monaco. Und ich hab dir ja noch nicht erzählt, bei wem wir das Konzert haben, aber ich glaube du kennst sie." "Ähm... vielleicht?" Hä? Wen sollte ich denn bitte aus Monaco kennen? "Die heisen die G... Ähm... warte. Achja die Geissens." Mooment das ist diese Millionärsfamilie! Ne nicht deren ernst oda? "Und du verarscht mich nicht?" "Ne ich schwöre!" "Du weist schon dass die total reich sind und so?" "Jaja. Die habe uns eingeladen, weil ihre Tochter... Davina heißt die glaub ich, es sich zum Geburtstag gewünscht hat." "Achso. Aber pass trotzdem auf. Ich weiß nicht wie die so drauf sind." "Vergiss es. Niemand könnte so sein wie du. Wenn du das meinst." Er kam näher und unsere Nasenspitzen hätten sich fast berührt als es klopfte. "Abendessen!"

Nach dem Abendessen saßen wir noch alle auf der Veranda. Es war eine Sternenklare Nacht. Mir war etwas kalt und ich stand auf. "Heyy. Wo willst du denn hin?" "Mir ne Jacke holen. Mir ist kalt." "Du kannst auch meine Pulli haben. Ich hab darunter noch was an." Unsicher kam ich zurück und Leo half mir in seinen warmen Pulli. Ich kuschelte mich an ihn. "Wir müssen dann auch das Gästezimmer noch beziehen.", sagte Vic. "Wozu denn das??", fragte Leo erstaunt. "Willst du das deine Freundin auf dem Fußboden schläft?" "Ähm... nein?? Aber sie kann doch bei mir im Bett schlafen. Es ist doch groß genug!" "Auf garkeinen Fall! Nicht böse gemeint Schätzchen aber ich und deine Mum haben sicher keine Lust das du Schwanger nach Hause kommst." Auf diesen direkten Hinweis lief ich rot im Gesicht an und schaute verlegen zu Boden. "Mum!... " "Keine wiederrede Leo!"
Ich lag im Gästezimmer. Es war sehr geräumig und gelb gestrichen. Es war ein kurzer Gang dann kam links der Schrank, vorne eine Balkontür und ein großes Fenster und in der Mitte das Bett. Ich zappte durch die verschiedenen Programme. Es kam nicht wirklich etwas interessantes. Es sei denn, mich würde eine Dokumentation über Seegurken interessieren. Entnervt schaltete ich den Fernseher aus. Ich schloss die Augen doch mir wurde plötzlich übel. Ich stand auf und öffnete das Fenster. Frische, kalte Luft strömte mir entgegen. Nach einer Weile hörte ich es am Türrahmen rascheln. Ein Zettel wurde hindurchgeschoben. Ich schnappte ihn mir und faltete ihn auf.

00:00 in meinem Zimmer! Leise! Die dritte Treppenstufe von oben knarzt!

Ich lächelte, legte den Zettel unter mein Kopfkissen und wartete.

Die Zeitanzeige auf meinem Handy zeigte 00:00. Ich schlüpfte aus der Tür und schlich zur Treppe. Der Teppich dämpfte meine Schritte ab. Bewusst lies ich die drittletzte Stufe aus und schlich zur Tür von Leo. Leise klopfte ich an. Die Tür öffnete sich und Leo zog mich herein. Er küsste mich und drückte etwas gegen die Wand. Ich konnte hören wie er leise die Tür hinter uns  schloss. Dann trug er mich zu seinem Bett.
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Weiter?😊
In den Sommerferien werden wieder regelmäßiger Kapitel kommen.💜
Heute bin ich etwas krank, weshalb das Kapitel jetzt nicht so lang wurde wie das letzte.
Hoffe euch hat es trotzdem gefallen.😊🌹
Lg Melli

Never Without You Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt