Kapitel 15
Ich erwachte auf dem Dach eines Hochhauses, wo ich beinahe heruntergefallen wäre. DIe Erinnerungen an letzte Nacht waren mir gleichgülltig. Ich hatte wie immer Menschen getötet, doch die Abscheu, die ich sonst hatte war verschwunden.
Ich kletterte an der Seite herunter und fuhr mir durch meine blonden Haare. Dann versuchte ich mich zu orientieren, was nicht besonders gut klappte. Nach einer halben Stunde hatte ich den Weg zurück gefunden und lief hoch ins Hotelzimmer.
Ich zog mir neue Kleidung an, die Ryan mir liefern lassen hat. Meine Haare band ich zu einem Dutt hoch, damit ich nicht an meine neue Farbe denken musste.
"Wie war es?", fragte Ryan als ich das Wohnzimmer betrat
"Ich weiß nicht, eigentlich ganz in Ordnung. Ich verabscheue es nicht mehr Menschen zu töten."
"Das ist erst einmal ungewohnt, aber es ist das richtige.", antwortete Ryan und ich sah wieder dieses merkwürdige Glänzen in seinen Augen. Was das zu bedueten hatte verstand ih nicht, wobei es mir in diesem Moment egal war. Ich setzte mich zum ihm auf das Sofa und rieb mir die Augen.
"An die verschobenen Schlafenszeit werde ich mich aber nie gewöhnen.", lachte ich und auch er musste grinsen
"Mach dir keine Sorgen, auch das wird mit der Zeit besser. Irgendwann benötigst du nur noch wenig Schlaf.", sagte er und seine Worte machten mir Mut.
Doch lange konnte ich mich nicht mehr konzentrieren, nach wenigen Minuten war ich eingeschlafen. Zu meinem Glück träumte ich nichts ungewöhnliches, es war nur ein ganz normales Durcheinander.
Als ich aufwachte fiel mir als erstes Ryan ins Gesicht, er hatte sich nicht bewegt. Sein Blick lag auf mir, sodass ich ihn irritiert anschaute.
"Was ist los?", fragte ich
"Du sprichst im Schlaf.", lachte er, worauf hin ich erstarrte "Du sprichst von Dingen die dich belasten."
"Und was ist das so?"
"Zum Beispiel das du dich mit Cindy getroffen hast.", sagte er und ein Hauch Wut schwang in seiner Stimme mit
"Es war nur einmal und ich musste sie einfach wiedersehen.", sagte ich frustriert, da mir nicht bewusst war, dass ich im Schlaf sprach.
Ryan kam näher an mich heran gerückt und schaute mich an: "Ich sage es ein letztes Mal, wenn du Hilfe willst, dann tue was ich sag."
Ich nickte niedergeschlagen, da ich keine andere Wahl hatte.
"Willst du zur Abwechslung mal wieder etwas schönes machen?", fragte er und stand auf "Wir könnten etwas essen gehen?"
"Gerne.", sagte ich immer noch abwesend
Eine halbe Stunde später fuhren wir mit Ryans Auto Richtung Innenstadt, wo wir dann in ein nobles Restaurant gingen. Ich bestellte mir einen Salat, da mir nicht nach essen zumute war. Ich beobachtete die anderen Tische. Es saßen fast nur Paare, die sich verliebt anschauten da, was mich echt nicht glücklicher machte, da ich wieder an Luke denken musste. Wie kann er sich nur nach wenigen Tagen eine Neue suchen, eines war sicher dafür würde er bezahlen müssen.
Dieser Gedanke erschreckte mich, vor wenigen Wochen wäre ich traurig gewesen, aber so etwas hätte ich niemals gedacht.
"Layla?", fragte Ryan "Ich muss kurz weg, warte bitte."
Ich schaute ihm nach, wie er mit einem Zwinkern das Restaurant verließ. Eigentlich hatte ich nicht vor mich zu bewegen, doch sein Verschwinden verwunderte mich, sodass ich an das Fenster trat.
Auf der anderen Seite der Straße stand Ryan und unterhielt sich mit jemandem. Diese Situation kam mir bekannt vor, da ich dies schonmal gesehen hatte. Erbost rannte ich aus dem Restaurant und über die Straße, dann blieb ich einen halben Meter entfernt stehen.
"Layla? Was machst du hier?", fragte Ryan überrascht "Kannst du nicht kurz warten?"
"Nein!", sagte ich wütend "Wer ist das?"
Der Mann mit dem Ryan sich unterhielt kam auf mich zu und grinste mich an. Er sah nicht besonders gepflegt aus. Seine Haare gingen ihm bis zur Schulter und waren verdreckt, genauso wie seine Kleidung, die schmutzig und zerrissen war. Was mich am meisten verwunderte war sein gebückter, tierhafter Gang, als würde die Menschlichkeit langsam verschwinden.
"Du bist also das Layla.", sagte er, als würden wir uns kennen "Ich dachte du wärest dunkler und irgendwie kräftiger."
"Ähm!", stotterte ich
"Unwissend und unberührt.", sprach er weiter und strich mir über die Wange. Ich zuckte zusammen und wich ein paar Schritte zurück.
"Genug!", sagte Ryan barsch und umfasste meinen Arm, dann zog er mich mit zum Auto. Kurz davor riss ich meinen Arm los und blieb stehen.
"Was meinte der Mann und wer ist er?", fragte ich und verschrenkte die Arme vor der Brust.
"Er ist ein Bekannter von mir und ich versuche ihm zu helfen.", sagte Ryan und lehnte sich gegen sein Auto. Ich würde es niemals zugeben, aber er sah heiß aus und wenn er mich anlächelte hatte ich Schmettelinge im Bauch, doch leider sah ich ihn viel zu selten mit einem echten Lachen.
"Wieso braucht er Hilfe?", bohrte ich weiter
"Er kommt nicht gut klar, mit seiner Verwandlung."
"Warum wusste er von mir?"
"Ich erzählte ihm zur Aufmunterung von dir, dass du noch sehr jung bist und auch Probleme hast. Ich glaube er fand es spannend wie menschlich du bist."
"Wieso ist er nicht mehr menschlich?"
"Manchmal passiert es, dass Engel nicht mit ihrer Verwandlung klarkommen, dann vermischen sich ihre Gestalten, das passiert ihm gerade.", erklärte er mir ruhig
ich schwieg, da seine Erklärung wieder einmal logisch klang, doch er hatte die gesamte Zeit meinen Blick gemieden. Irgendwas stimmte auch an dieser Erzählung nicht. Doch ich kam nicht weiter um darüber nachzudenken, da Ryan sich direkt vor mich stellte.
"Hör auf über alles nachzudenken.", sagte er und strich über meine Gesicht. Für einen Moment glaubte ich, dass er mich küssen würde doch dann stieg er ins Auto und ließ mich stehen. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und spürte die ganze Fahrt wie die Schmetterlinge in meinem Bauch auf und ab flogen.
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darkness
FantasyLayla gehört zu den beliebtesten Mädchen der Schule, ihr Leben ist perfekt bis zu ihrem 16. Geburtstag. Sie wird von Alpträumen und Schmerzen gequält, außerdem spürt sie wie sie sich verändert. Als ob dies nicht schon genügen würde, taucht immer wie...