Kapitel 5
Es war als würde die Welt um mich herum verschwimmen, als wäre alles in Zeitlupe.
Ich verlor mich in den Schmerzen und sah nur noch Dunkelheit. Ich wusste nicht mehr wer und wo ich war.
Der Schmerz ließ nicht nach, er wurde schlimmer, von innen zerfraß er mich und ich spürte immer mehr Hiebe in meinem Körper. Ich konnte nicht mehr sehen und fühlen, ich krümmte mich auf dem Boden und schrie. Ich schrie vor Schmerz und vor dem sicheren Tod. Man hätte meinen können ich fürchtete es zu sterben und dies glaubte ich auch selber. Doch merkwürdiger Weise, tat ich es nicht und sterben tat ich auch nicht.
Als wäre ich schon tot, als wäre der Tod mein Freund und er beschütze mich. Ich fühlte mich ihm nahe, er war um mich herum und hatte ein tröstende Wirkung, zwischen den Schmerzen. Ich hatte nichts zu verlieren! Fast schon behaglich kam der Tod näher und schloss sich um mich, er war warm und weich, wie eine Aura die mich umgab. Mein ganzes Wesen wollte sich wehren, aber meine Seele schrie man müsse ihm vertrauen.
Mit weiteren Schlägen wurde mein Körper verschandelt und ich sah kleine Sterne vor meinen Augen aufblitzen.
Doch auch der Tod, der sich wie ein Verbündeter anfühlte stand mir nicht länger bei, auch er stach auf mich ein.
Kalte Messerstiche in meiner Seele. Nicht nur äußere Schmerzen bedeckten mich, mein Körper war nicht wichtig. Mich interessierten diese Schmerzen nicht. Denn ich musste ihn nicht beschützen, sondern meine Seele, sie war das kostbarste was ich besaß und sie war tief in mir.
Ich beschützte sie. Der Tod, der sich so weich um sie geschmiegt hatte, schien nun in ihr tiefe Risse zu hinterlassen. Er wollte mir das kostbarste nehmen. Mein Körper existierte als Schutz für meine Seele, ihm machten Schmerzen nichts, doch der Tod hatte sich an der schützenden Hülle vorbei geschlichen und griff nach dem was mich ausmachte.
Ich sah keine Hoffnung mehr! Man riss an mir, innen sowie außen!
Doch plötzlich durchflutete mich eine weitere schmerzhafte Macht, vor der zuckte der Tod zurück. Er bekam Angst und zog sich langsam zurück. Auch die Hiebe ließen nach und zurück blieben nur noch die Wunden in meinem Körper... Und noch etwas anderes... Ich stand auf! Ich hätte nicht stehen dürfen, nicht nachdem was gerade passiert war, aber ich stand.
Ich lief! Das hätte ich auch nicht tun können, ich hätte in ein Krankenhaus gemusst, aber irgendwas sagte mir ich sollte laufen.
Dort wo Wunden hätten sein sollen, war nichts, überhaupt nichts.
Ich befand mich vor ein paar Sekunden nah an dem Tod, viel zu nah. Jetzt befand ich mich so weit wie es nur möglich war entfernt von dem Tod, viel zu fern.
Ich wollte stehen bleiben und überlegen was ich tun sollte, meine Seele ließ mich aber nicht. Ich hatte keine Kontrolle mehr, ich wusste nicht wer die Kontrolle hatte, aber ich war es nicht. Wobei ich mir da nicht sicher war, denn wer war ich überhaupt?
Vielleicht war ich der Teil, der nicht zu kontrollieren war, vielleicht war ich auch der denkende Teil!
Ich begriff nicht was passierte, aber ich hatte mich verloren. Ich sah Schwärze und Hass!
Ein beißender Geruch stieg mir in die Nase, es roch nach verfaultem Fisch und Eiern. Mein Atem wurde schneller. Vorsichtig tastete ich den Boden um mich herum ab, er war weich und hart in einem. Ich traute mich nicht die Augen zu öffnen. Selbst mit geschlossenen Augen konnte ich erkennen, dass es hell war. Nur welcher Tag? Ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren, ich wusste nicht wo ich war und was ich in getan hatte.
Ein Bild schoss mir in den Kopf, von tiefen Schatten und Finsternis. Ich sah den Himmel und die Sterne wie sie leuchteten, unter mir waren Häuser. Unter mir waren Häuser?
Mit einem Ruck hatte ich mich hingesetzt und die Augen aufgerissen. Das war unmöglich.
Erschrocken stellte ich fest, das ich mich in einer engen Gasse, direkt auf einem Mülleimer befand. Daher kam dieser furchtbare Geruch, ich hatte tatsächlich die Nacht auf einem Mülleimer verbracht! Würgend stieg ich hinab und versuchte an etwas schönes zu denken, denn der Geruch war fürchterlich. Leider ließ er nicht nach, denn ich hatte den selben angenommen.
Ich war auf dem besten Weg verrückt zu werden, ich wurde irre keine Frage. Ich musste in eine Anstalt. Ich fuhr mir, den Tränen nahe durch die Haare. Was war los? Was war mein Problem? Ich war kurz davor hysterisch herum zu schreien, irgendwas stimmte nicht!
Ich wollte das es aufhörte, dass ich wieder normal war.
Seit Tagen hatte ich das Gefühl das sich was verändert, aber ich hatte keine Ahnung, was das sein könnte.
Ich schaute ich an mir hinab, meine Klamotten waren zerrissen und es hingen nur noch ein paar Stofffetzen an mir.
Verzweifelt verließ ich die Gasse und versuchte mich zu orientieren, doch das war unmöglich. Meine Augen weiteten sich, als ich sah das ich überhaupt nichts wiedererkannte. Ich war hier noch nie gewesen. Erschrocken drehte ich mich zweimal um die Achse, doch es veränderte nichts, wie naiv war ich auch. Hoffnungslos stolperte ich die Straße entlang, doch ich konnte auch hier nichts wieder erkennen. Ich war den Tränen nahe und wollte mich auf den Boden fallen lassen. Die Blicke der anderen Leute störten mich in dem Moment herzlich wenig, ich wollte nur weg, wieder nach Hause. Ich schlug mir die Hände vor das Gesicht und wünschte mich nach Hause.
Ich hatte fast die Hoffnung verloren, als ich ihn hinter mir hörte! Mein Rettung und gleichzeitig mein Alptraum!
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darkness
FantasyLayla gehört zu den beliebtesten Mädchen der Schule, ihr Leben ist perfekt bis zu ihrem 16. Geburtstag. Sie wird von Alpträumen und Schmerzen gequält, außerdem spürt sie wie sie sich verändert. Als ob dies nicht schon genügen würde, taucht immer wie...