Kapitel 10
Wir saßen nebeneinander auf dem Sofa und schauten fernsehen. Das Programm langweilte mich, also spielte ich mit der Schlaufe eines Kissens.
"Ryan?", sagte ich schließlich "Ich hab noch eine Frage!"
Er schaute mich skeptisch an: "Was ist jetzt los?"
"Wieso liegt auf einigen Engeln dieser Fluch?"
Er sagte lange nichts und starrte den Fernseher an ehe er seinen Blick zu mir wendete: "Das ist eine lange Geschichte."
"Ich habe genug Zeit.", sagte ich seufzend
Er zögerte immer noch, gab sich aber schließlich geschlagen: "Der Ursprung der dunklen Engel ist mehrere Jahrhunderte her. Früher gab es nur die weißen Engel. Doch eines Tages wurde ein kleiner Junge zum Engel, er war habgierig und nie zufrieden mit dem was er bekam. Es ging soweit das er sich nach Macht sehnte und um diese zu bekommen tötete er andere Engel. Mit jedem Tod stieg seine Macht an. Doch nicht lange, denn er würde verflucht. Er wurde zu einem Monster wie wir es sind. Der Nachteil an diesem Fluch war, dass nun Engel die nach ihm kommen ebenfalls verflucht werden können, auch wenn sie nichts getan haben."
Ich schwieg eine Weile und dachte über seine Worte nach. Ich wusste nicht was ich davon halten sollte. Alles was mir passierte, alles was ich war, lag an einem kleinen Jungen. Ich wollte kein Engel sein. Dieses Monster in mir war zu stark, es war mächtiger als ich und viel wichtiger es war nicht ich. Mein Körper wurde von etwas übernommen was es nicht geben sollte und ich brachte alle in Gefahr. Wenn meine Berechnungen stimmten, würde ich in ein paar Wochen nicht mehr wissen wer ich war und dieses Etwas in mir würde überwiegen. Diese Gedanken schmerzten, doch ich versuchte sie in den Hintergrund zu schieben, weit weg von der Realität.
"Weißt du, du solltest dich von den weißen Engel fernhalten. Sie wollen uns noch immer töten, weil sie uns hassen und uns los werden wollen. Also gebe ich dir einen Tipp: Wenn sie dich sehen und dich angreifen, töte sie, denn sie würden niemals davor zurückschrecken dich zu töten.", sagte Ryan und überlegte bei jedem Satz, bevor er ihm sagte.
"Kann ich dir Vertrauen?", fragte ich, da seine Stimme merkwürdig klang.
"Natürlich du kannst mit alles sagen. Ich werde dir immer die Wahrheit sagen.", sagte Ryan und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich glaube du solltest nicht immer skeptisch sein und ein wenig mehr Optimismus zeigen."
"Okay, ich versuche mich zu entspannen.", sagte ich und atmete tief durch "Doch eine letzte Frage bleibt noch: Als ich eine Engel war konnte ich Auren von anderen Menschen spüren, ist das normal? Es ist als stärkte mich nicht nur die Art und Weise sie zu töten, sondern auch die Aura auf zu nehmen. Ich kann ihre Gefühle spüren und die Stärke ihrer Aura."
Ich konnte Ryans Blick nicht deuten, es lag Verwunderung und noch etwas anderes drin. Diese andere Emotion konnte ich nicht deuten, es sah boshaft und erfreut aus.
"Das ist im Prinzip normal, doch es dauert sehr lange bis man Auren spürt. Du bist mächtig.", sagte er anerkennend
"So fühle ich mich gar nicht.", sagte ich traurig "ich fühle mich allein, widerlich und verloren. Ich vermisse meine Freunde und meine Familie, ach was ich vermisse mein Leben. Ich will nicht wie ein Monster sein."
"Du bist kein Monster. Ich weiß, dass es schwer ist sich zurechtzufinden, aber bitte Zweifel niemals an deiner Menschlichkeit.", sagte Ryan und schaute mich sanft an "Du bist nicht allein."
Ich nickte nur und stand auf: "Dennoch bin ich nicht entspannt."
"Layla, die Zeit im Moment ist hart für dich, doch du wirst dich daran gewöhnen."
"Ich hoffe ich kann dir glauben. Also bitte missbrauche mein Vertrauen nicht. Ich gehe jetzt schlafen, wir haben nur noch ein paar Stunden.", sagte ich und verließ den Raum, ich konnte ihm nicht ganz trauen, auch wenn ich es wollte. Doch diese merkwürdige Gefühl, was mir sagte dass er etwas verschwieg, wurde ich nicht los. Außerdem hatte er komische Gesichtsausdrücke, die nicht zu den Worten passten die er sagte. Ich schüttelte den Kopf in der Hoffnung die Gedanken würden verschwinden, doch wie zu erwarten geschah nichts.
In ein paar Stunden würde ich wieder komplett die Kontrolle verlieren. Ich ging genervt in mein Zimmer und warf mich auf das Bett. In der Hoffnung die letzten Stunden vor meiner Verwandlung noch zu genießen.

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darkness
FantasíaLayla gehört zu den beliebtesten Mädchen der Schule, ihr Leben ist perfekt bis zu ihrem 16. Geburtstag. Sie wird von Alpträumen und Schmerzen gequält, außerdem spürt sie wie sie sich verändert. Als ob dies nicht schon genügen würde, taucht immer wie...