Kapitel 17
Ich lief wütend die Straße entlang und überlegte was ich tun konnte, damit ich mich wieder beruhigte. Ich war nicht aggressiv, Cindy war eine Verräterin. Sie war die ganze Zeit über ein Engel und hielt es nicht für nötig mir das zu erzählen, außerdem muss sie doch bemerkt haben, wie ich mich verändert hatte.
Ich wollte nicht zurück ins Hotel, Ryan würde sehen, dass etwas nicht stimmte. Also lief ich eine Weile draußen durch die Straßen, bis ich zu einem kleinen Park kam, als ich ihn betrat fiel mir etwas merkwürdiges auf.
Ich spürte wieder eine Aura, was mich irritierte, da ich diese bisher nur als Engel gespürt hatte. Ich folgte dieser Aura durch die Wege des Parkes, doch jedes Mal wenn ich dachte sie gleich eingeholt zu haben verschwand sie wieder. Frustriert fing ich an zu rennen und schließlich konnte ich sehen von wem die Aura ausging.
Ich erstarrte, denn dort stand ein junges Mädchen, welches bestimmt 2 Jahre jünger war als ich. Sie schaute mich fragend an, während ich ihre Aura betrachtete. Sie leuchtete stark und fühlte sich warm und kraftvoll an, nicht so schwach wie die eines Menschen.
„Wer bist du?“, fragte ich sie kalt und wunderte mich wieder einmal über meine eigene Art
„Du bist Layla, ich habe von dir gehört.“, sagte sie mit einer klaren und hellen Stimme
„Ich weiß wer ich bin, wer bist du?“
„Ich bin ein Engel, wie du.“, sagte sie „Hör mir zu, ich kann dir helfen.“
So etwas hatte ich heute schon mal gehört, deswegen wurde ich wütend: „Erst will mir niemand helfen und jetzt jeder. Nein, ich brauche deine Hilfe nicht.“
„Du hast die Wahl, entweder du hörst mir zu oder wir müssen dich töten. Es tut mir leid, dass dir so ein Schlamassel passieren musste, doch nun ist es zu spät.“
Ich überlegte ein paar Sekunden: „Ich weiß was du von mir willst. Du willst mir dasselbe erzählen wie es Cindy bereits getan hat.“
„Wer ist Cindy?“, fragte sie verwundert
„Das spielt keine Rolle, ich glaube dir nichts und wenn du mich töten willst dann versuche es nur.“
„Wieso musste dir so etwas grausames passieren. Du hast es nicht verdient ein missratener Engel zu sein.“, sagte sie kopfschüttelnd und trat einen Schritt auf mich zu.
„Hör auf über mich zu urteilen.“, sagte ich wütend und ging ebenfalls auf sie zu, ohne zu wissen was ich tun sollte.
Sie war ein Stück kleiner als ich und hatte blonde, Locken und trug ein Blumenkleid, wie ich mir einen Engel vorstellte. Sie griff meine Hand und ich schaute verwundert nach unten.
„Ich hasse diese Aufgabe.“, sagte sie kopfschüttelnd und schloss die Augen.
Für einen Moment sah ich schemenhafte Flügel an ihrem Rücken, dann floss eine seltsame, warme Kraft in meine Hand. Normalerweise hatte ich nichts gegen Wärme, doch diese fühlte sich klebrig und zäh an, sodass ich angewidert das Gesicht verzog.
Ich fühlte mich träge und schwer, während diese merkwürdige Wärme durch meinen Körper floss, doch andererseits war ich auch fasziniert, sodass ich fast vergaß zu atmen.
„Nein!“, schrie ich schließlich und riss meine Hand los „Was tust du da?“
„Ich muss es tun, es tut mir leid.“, sagte sie traurig
„Du willst mich wirklich töten.“, sagte ich und die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag.
Ehe ich mir überlegen konnte, was ich tun sollte, schoss sie auf mich zu und warf mich um. Doch ich wich zurück und fauchte sie an, was mich selbst mehr erschrak, als das Mädchen. Ich hielt mir den Mund zu und wollte mich beherrschen, doch als das Mädchen abermals auf mich zu kam, sprang ich zurück.
„Komm mir nicht zu nahe!“, zischte ich
Ich hatte das Gefühl, dass Unmengen an Kraft durch mich hindurch flossen, was ich tagsüber sonst nie hatte. Ich konnte fast meine Flügel spüren, was mich beruhigte.
Ohne es wirklich zu wollen schlug ich nach dem Mädchen und bohrte meine Nägel in ihr Fleisch, sodass sie keuchend zurückfiel. Doch ich hatte gerade erst begonnen und schlug weiter auf sie ein, bis sie schließlich mit einem Schrei zu Boden fiel und reglos liegen blieb.
Normalerweise sollte man nach dieser Aktion Gefühle haben, so etwas wie Trauer oder Zorn auf sich selbst, doch ich spürte nichts. In mir war eine riesige Gleichgültigkeit, als würde ich dies jeden Tag machen und das tat ich auch. Doch bisher nur als Engel, wo ich mich nicht kontrollierte.
Ich drehte mich um und verließ den Park wieder, bevor mich Passanten sahen. Das ich jemanden getötet hatte, löste weniger Gefühle in mir aus, als die Wahrheit über Cindy. Ich wunderte mich über mich selber, es war als würde ich mich nicht mehr kennen. Ich war nur noch eine Hülle, der Rest war etwas anderes, doch das schlimmste an der ganzen Sache war, dass es mich nicht störte.
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darkness
FantasyLayla gehört zu den beliebtesten Mädchen der Schule, ihr Leben ist perfekt bis zu ihrem 16. Geburtstag. Sie wird von Alpträumen und Schmerzen gequält, außerdem spürt sie wie sie sich verändert. Als ob dies nicht schon genügen würde, taucht immer wie...