Kapitel 2

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Kapitel 2

"Neeeeiiiin, bitte.", schrie das kleine Mädchen vor mir, ich lachte.

War das mein Lachen? NEIN!

"Hör auuuuuf!", schrie sie weiter, aber ich drückte noch weiter gegen ihren Hals. Sie wimmerte, ich spürte eine tiefe Befriedigung und bohrte meine Nägel in ihre Haut.

Ich saugte den Schmerz und die Angst auf.

Ihr Körper zuckte noch ein paar Mal, dann war da nichts mehr ich warf den leblosen Körper zu Boden.

"Ahhh!", schrie ich panisch und blickte mich um.

Nichts.

Das Mädchen wär nicht da.

Ich war in meinem Zimmer.

Ich atmete tief durch und versuchte mich zu beruhigen.

"Was isn?", murmelte Cindy, die bei mir übernachtet hatte.

"Albtraum", sagte ich knapp

"Mhm", brummte sie und drehte sich auf die andere Seite.

Ich schluckte und wollte aufstehen, da überkam mich eine Welle der Übelkeit und ich kippte zurück ins Kissen.

Was ist los?

Ich startete einen zweiten Versuch und diesmal passierte nichts, ich fühlte mich normal, wie immer. Also stand ich auf und verließ mein Zimmer, im Bad ging ich erstmal Duschen und dann machte ich mich auf den Weg in die Küche. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich noch schlafen konnte, also machte ich mir eine Schale mit Müsli. Damit hockte ich mich auf die Fensterbank und versuchte mich zu entspannen und den Traum zu vergessen.

Das Haus war schon wieder aufgeräumt dafür hatte meine Mutter gesorgt. Ich musste schmunzeln, sie hasste Unordnung. Ich versuchte mich an die Party zu erinnern, aber meine Gedanken schweiften jedesmal ab.

Zu dem Traum!

Ich dachte permanent an diesen Traum, er war nur kurz aber furchtbar.

Ich hatte ein kleines Mädchen getötet!

Das war schon schlimm genug, aber die Art und Weise war noch schlimmer.

Ich überlegte eine Weile, vielleicht war ich gar nicht die Person aus meinem Traum, sondern hatte nur das Gefühl. Das musste es sein! Ich würde so etwas nie tun. Manche nannten mich eingebildet, arrogant und zickig, aber ich war keine Mörderin!

Trotzdem, warum hatte ich so einen Traum?

Meine einzige Antwort war: Alkohol!

Ich hatte Wahnvorstellungen. Meine Fantasie war einfach mit mir durchgegangen.

Ich entspannte mich etwas.

Dennoch tief in mir wusste ich das ich mir etwas vorlog.

"Meine Güte Layla, was ist los?", fragte Cindy, die mich erschrocken ansah. Da merkte ich erst wie ich nervös hin und her wippte. Schnell erstarrte ich und versuchte mich an einem lässigen Blick, der mir aber anscheinend nicht gelang. "Was hast du geträumt?"

"Ich weiß nicht genau!", log ich "es war ziemlich durcheinander."

"Okay.", sie schien zufrieden mit der Antwort zu sein "gehen wir heute Shoppen?"

Ich war ein bisschen angepisst, sollte die beste Freundin nicht ein bisschen mehr Interesse zeigen?

Ich rieb mir den Kopf, oh nein, ich mutierte zu einem dieser hilflosen Mädchen.

Nein! Auf keinen Fall, so war mein Leben immer, so wird es auch immer bleiben.

"Also?", antwortete Cindy, ich grinste sie an.

"Klar!"

"Super, aber jetzt zu den wirklich interessanten Dingen.", sie ließ sich auf einen Stuhl fallen. "Du hast Luke geküsst!", es war wie eine Frage formuliert, sie sprach es aber wie eine schlichte Aussage aus.

"Es war Wahnsinn.", das war nicht einmal gelogen, es war wahnsinnig gut gewesen.

"Meine Güte, ein bisschen genauer."

Wir waren den Rest des Morgens mit schwärmen beschäftigt und mein Traum rutschte immer weiter in den hinteren Teil meines Kopfes und meine normale Art kam wieder hervor.

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