Kapitel 6
"Layla?!", sagte eine verblüffte Stimme hinter mir und ich schaute auf. Direkt in die Augen meines Stalkers.
"Was willst du?", fragte ich genervt und am Ende meiner Kräfte.
"Warum bist du hier?"
"Ich hab einen Spaziergang gemacht, wurde fast getötet und bin auf einer Müllkippe aufgewacht, auf der ich anscheinen geschlafen habe.", sagte ich ein wenig sarkastisch, da mir niemand diese Geschichte abkaufen würde. Seine Augen weiteten sich und er schaute mich erstaunt an. Entweder er hatte den Sarkasmus nicht gehört oder er war einfach naiv! "Das glaubst du nicht ernsthaft, oder?"
"Weißt du was, ich glaube dir! Mir sind die selben Dinge auch passiert!", sagte er mitfühlend und kam ein paar Schritte auf mich zu. "Komm mit, ich bring dich nach Hause."
Erstaunt schaute ich ihn an, ich konnte nicht glauben was er da sagte. "Das ist keine dumme Anmache?", fragte ich vorsichtig
"Nein!", lachte er
"Auch kein Entführungsversuch?"
"Ich will dir helfen, ich verspreche es!", sagte er und legte mir seine Jacke um die Schultern und schob mich in die Richtung seines Autos.
Grinsend setze er sich auf den Fahrersitz und schaute mich ein paar Sekunden an. Schließlich fuhr er los, anscheinend wusste er genau wo wir waren.
"Wieso bist du hier?", fragte ich skeptisch und starrte auf meine Hände
Er zögerte: "ich hatte so ein Gefühl!"
"Was soll das heißen?", bohrte ich weiter und versuchte meine Stimme ruhig zu halten.
"Ich kann mich nur wiederholen, ich versuche dir zu helfen, aber du lässt dir nicht helfen."
"Dann versuche mal deine Art und Weise zu ändern", sagte ich wütend
"Du brauchst schnell Hilfe."
"Ich brauch gar nichts und erst recht nichts von dir"
"Was hättest du eben gemacht wenn ich nicht gekommen wäre?"
Ich knirschte wütend mit den Zähnen und schaute aus dem Fenster. Mir fiel nichts dazu ein, denn er hatte Recht, also versuchte ich das Thema zu wechseln. "Wo wir schon dabei sind, wie heißt du?"
"Ryan.", grinste er
Ich nickte und schaute wieder aus dem Fenster, langsam kam mir der Ort wieder bekannt vor.
"Wer bist du?"
Er schaute mich irritiert an: "Ich sagte doch wie ich heiße!"
"Das meine ich nicht, sondern warum weißt du so viel, wieso verfolgst du mich und warum sind dir die selben Dinge passiert!"
"Wie gesagt ich beantworte deine Fragen, wenn du dir endlich helfen lässt."
"Wie gesagt.", äffte ich ihn nach "ich lasse mir nicht von dir helfen."
Er hielt vor meinem Haus an: "Sag Bescheid wenn du es dir anders überlegst, aber merke dir nächstes Mal bin ich nicht da um dir zu helfen."
Ich stieg wütend aus dem Auto und stolzierte in Richtung Haus und versuchte mich hereinzuschleichen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich unbemerkt in mein Zimmer kam, doch richtig verwunderte es mich auch nicht, bei der Größe.
Während ich mir frische Klamotten raussuchte, bemerkte ich das ich noch die Jacke von Ryan trug. Sie war mir ein bisschen zu groß und sie roch nach ihm, er roch wirklich gut, das musste ich mir eingestehen. Ich raufte mir durch die Haare und legte die frischen Klamotten auf mein Bett, schließlich ging ich erst einmal duschen.
Am Nachmittag bekam ich ein Anruf von Cindy, nachdem meine Mutter mich ausgefragt hatte wo ich gewesen war, konnte ich mit ihr sprechen. Ich erzählte ihr nicht alles, Ryan und meinen merkwürdigen Kampf mit dem Tod ließ ich aus. Sie war leicht geschockt und ich meinte heraushören zu können, dass sie auch ein bisschen ängstlich war.
Sie versuchte das Gespräch schnell abzuwürgen, was ich nicht verstehen konnte, sollte man sich nicht Sorgen machen, als beste Freundin?
Ich ging auf und ab in meinem Zimmer und war ein bisschen planlos, denn ich hatte Hausarrest bekommen. Gelangweilt blätterte ich in Zeitschriften und versuchte mir die Zeit zu vertreiben, aber nichts half. Ich wollte mich ablenken von den Ereignissen, doch sie wollten nicht verschwinden. Cindy hatte behauptet sie habe keine Zeit um vorbei zu kommen, das hielt ich für eine Lüge.
Ich hatte Glück, dass es Wochenende war, denn sonst hätte ich echt ein Problem gehabt. Meine Party war nun eine Woche her. Vor einer Woche hatte ich Geburtstag und genau da begannen auch meine Alpträume und die Situation verschlimmerte sich seitdem nur noch. Bisher hatte ich nur Alpträume gehabt. Nun war ich einem Monster begegnet oder was auch immer das war und dann war ich die ganze Zeit herum geirrt und konnte mich nur noch an Schmerzen erinnern.
Todmüde warf ich mich auf mein Bett und versuchte ein bisschen zu schlafen, was auch klappte, allerdings nur wenige Stunden, dann wurde ich von einem Stechen im Rücken geweckt. Erschrocken sprang ich auf, denn ich kannte diesen Schmerz vom letzten Abend. Ich wusste nicht was ich tun sollte, also lief ich hektisch vor dem Fenster hin und her. Ich bemerkte das die Sonne langsam unterging.
Außerdem wurden die Schmerzen von Minute zu Minute kräftiger.
Der Schmerz übernahm mich und ich fing an Hass in meiner Seele zu spüren, dann wurde mir schwarz vor Augen.

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darkness
FantasiLayla gehört zu den beliebtesten Mädchen der Schule, ihr Leben ist perfekt bis zu ihrem 16. Geburtstag. Sie wird von Alpträumen und Schmerzen gequält, außerdem spürt sie wie sie sich verändert. Als ob dies nicht schon genügen würde, taucht immer wie...