Jeder verdient eine zweite Chance

Kapitel 1.

Gerade war ich dabei meine Wimpern zu tuschen, als mein Handy eine SMS bekam. Lächelnd nahm ich mein Handy in meine Hand und lass die SMS. Mein Freund hatte mir geschrieben, dass er in 20 Minuten an der Bushaltestelle da sein würde. Sofort bekam ich Panik, meine Haare waren noch gar nicht gemacht. Ich schminkte zügig meine Wimpern fertig und nahm mein Glätteisen in meine Hand. Ich hatte von Geburt aus lockige Haare und heute wollte ich passend zu meinem schwarzen Kleid meine Haare glätten. Heute war auch ein besonderer Tag, denn heute waren mein Freund Nasuh und ich 1 Jahr zusammen. Aus meiner Familie wusste keiner das Nasuh und ich zusammen sind. Ich wollte auf den richtigen Moment warten um ihnen Nasuh vorzustellen. Meine beste Freundin Aylin hab ich mal wieder als ausrede benutzt. Damit keiner aus meiner Familie verdacht schöpfen konnte.

Mit meiner Familie war gemeint meine liebevollen Eltern, meine 18 jährigere Schwester Sevda und mein 22 jähriger Bruder Sezer und ich selbst Selma war 20 Jahre alt. Meine Familie stand an erster Stelle für mich und deswegen wollte ich ihnen nur den ersten und letzten Mann an meiner Seite vorstellen. Ich schaute auf mein Handy und es war zeit los zugehen. Ich nahm meine rote Clutch in meine Hand und zog mir meinen roten Blazer an. Lief die Treppen runter um ebenfalls meine roten Ballarinas anzuziehen, doch mein Bruder Sezer stellte sich mir in den Weg. "Wo gehst du den schon wieder hin", erkundigte sich Sezer Abi. "Abi ich treff mich mit Aylin wir beide gehen zusammen weg", erklärte ich. Ich wollte an ihm vorbeigehen, doch er zog mich an sich. "Pass auf dich auf mein Engel", murmelte er in meine Haare und ich schlang meine Arme um seinen durch trainierten Körper. Mein Bruder war mein Beschützer, mein ein und alles.

Ich hatte großen Respekt vor ihm und ich wusste das Er mir voll und ganz vertraute. Ich gab ihm noch kurz einen Kuss auf die Wange und zog meine rote Ballarinas an. Ich lief die Straße entlang und bog um die Ecke ab und da stand er mein Freund Nasuh. Er hatte eine schwarze Hose und ein rotes Hemd an und in seiner rechten Hand hielt er ein Strauß weißer Rosen. Mit einem breiten Grinsen lief ich auf ihn zu. Er überreichte mir die Rosen, die ich kurz an meiner Nase hielt und sie dan aufs Auto legte. Sofort legte ich meine Arme um ihn und zog ihn an mich. "Ich hab dich vermisst", murmelte ich in seiner Hals-beuge. Er küsste meine Stirn und lächelte mich liebevoll an. Gemeinsam stiegen wir in den Wagen ein während der Autofahrt hielt er meine Hand und schaute mich immer wieder an. Natürlich wurde ich sofort rot. "Wieso schämst du dich Askim", fragte mich Nasuh und gab meiner Hand einen kleinen Kuss.

Ich schüttelte nur den Kopf und schaute in seine wundervollen braunen Augen. Nach einigen Minuten kamen wir vor einem Restaurant an. Dieses Restaurant kannte ich nur zu gut. Hier waren Nasuh und ich bei unserem ersten Date das erste mal Essen. Gentleman like öffnete Nasuh die Beifahrertür und hielt mir seine Hand entgegen die ich annahm. Hand in Hand liefen wir in das Restaurant und wurden zu unserem Tisch begleitet. An unserem Tisch nahmen wir beide platzt und schauten in der Speisekarte nach Getränken und Essen. Als wir beide uns entschieden haben, nahm der Kellner unsere Bestellung auf. Nasuh nahm meine Hand und malte kleine Kreise in meine Handinnenfläche. Als die Getränke kamen lies Nasuh meine Hand los und wir stoßen gemeinsam an. Immer wieder unterhielten Nasuh und ich uns über belanglose Dinge. Als unser Essen kam, herrschte eine kurze Stille und Nasuh stand von dem Stuhl auf.

Verwirrt schaute ich ihn an und er stellte sich vor mich. Nasuh ging anschließend auf die Knie und ich stand vom Stuhl auf. "Meine geliebte Selma, wir beide sind nun seit einem Jahr zusammen, wir hatten höhen und tiefen die wir gemeinsam bewältigt hatten. Ich frage dich hier und jetzt willst du meine Frau werden. Die Mutter meiner zukünftigen Kinder, mich lieben und Ehren, bis das der Tod uns scheidet", fragte er mich und holte eine rote Schachtel heraus mit einem Ring. Sprachlos hielt ich mir die Hand vor dem Mund und begann stumm zu weinen. Es waren Freudetränen. "JA ICH WILL", schrie ich und fiel Nasuh um den Hals. Die Menschen im Restaurant begannen zu klatschen. Nasuh steckte den Ringer an meinen Finger und gab mir einen Kuss auf meine Stirn. Wir aßen unser Essen fertig und ging am Fluss spazieren. "Ich werde nächste Woche mit meinen Eltern kommen und offiziell um deine Hand anhalten", teilte er mir mit.

Ich blieb abprubt stehen und schaute ihn an. "Ich liebe dich Nasuh", gestand ich ihm. Nasuh presste seine vollen Lippen auf meine und ich erwiderte den Kuss. Es war kein einfacher Kuss, dieser Kuss zeigte meine Liebe zu ihm. "Ich sollte dich nach Hause bringen", keuchte Nasuh schweratemend und beschämend schaute ich auf den Boden. "Canim ich finde es so süß wenn du rot wirst", sprach er und legte seine Finger unter mein Kinn. Nasuh gab mir einen kurzen Kuss auf meine Lippen und gemeinsam liefen wir zu seinem Auto. Während der Autofahrt sprach keiner von uns beiden. "Bist du dir sicher", unterbrach Nasuh meine Gedanken. "Wie meinst du das", entgegnete ich. "Bist du dir sicher das du meine Frau sein willst", fragte er nochmals sicher nach. "Ich möchte das du mein erster und letzer bist", sprach ich selbstbewusst und gab ihm ein Kuss auf seine Wange.

An der Bushaltestelle angekommen stieg ich aus dem Wagen aus und nahm meine weißen Rosen in meine Hand. Lächelnd blickte ich ihn an und lief die Straße zu meinem Haus entlang. Vor der Haustür öffnete ich die Tür und es war Dunkel. Wahrscheinlich waren sie alle mal wieder unterwegs. Ich lief leise hoch in mein Zimmer und hörte jemanden schluchzen, es kam aus dem Zimmer meiner Schwester. Vorsichtig öffnete ich ihre Zimmertür, sie lag weinend auf dem Boden. Mit langsamen Schritten betrat ich ihr Zimmer und kniete mich zu ihr runter. Sevda wieso weinst", murmelte ich und nahm meine jüngere Schwester in meine Arme. Sie begann noch heftiger zu schluchzen und vergrub ihr Gesicht in meiner Hals-beuge. "Pshht es wird alles gut, was ist den passiert", stellte ich sie zu reden. "Mama und Papa wollen mich Zwangsverheiraten", brachte sie schwer aus sich heraus. Geschockt schaute ich sie an und wischte die Tränen aus ihrem Gesicht.

"Ich werde mit Mama und Papa reden", versprach ich ihr. Sie nickte mir schluchzen zu und legte sich wieder in ihr Bett. "Legst du dich bitte heute Nacht neben mich hin", nuschelte sie und schloss ihre Augen. Ich zog meinen Blazer aus und legte mich mit meinem Kleid zu ihr hin. Behutsam strich ich ihr über den Rücken und schloss meine Augen. Wieso tuen das meine Eltern wieso möchten sie das meine Schwester jemand gegen ihren Willen heiratet. Ich muss unbedingt mit meinen Eltern reden, ich muss sie nach ihrem Grund fragen. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen fiel ich in einen tiefen Schlaf und träumte von meinem Nasuh.