"Abla steht auf", weckte Sevda mich auf und rüttelte an mir rum. "Ich bin müde lass mich noch schlafen", flehte ich sie an doch sie schüttelte traurig den Kopf. "Du musst doch mit Mama und Papa reden", meinte sie. Verdammt sie hatte recht, sofort sprang ich vom Bett auf. Sevda fing an zu lachen verwirrt schaute ich sie an und bemerkte, warum sie lachte. Ich hatte mein Kleid von gestern Abend noch an, grinsend verließ ich ihr Zimmer und ging in meins. In meinem Zimmer nahm ich mir meine Jogginghose, T-Shirt sowie Unterwäsche und ging ins Badezimmer um eine erfrischende Dusche zunehmen. Nach der Dusche band ich meine Haare zu einem Dutt und zog mich an. Mit einem knurrenden Magen lief ich die Treppen runter. Meine Familie saß schon am Esstisch und hatten angefangen zu essen. Ich saß mich dazu und begann ebenfalls zu essen. Nachdem Essen half ich meiner Mutter beim Abräumen und wusste nicht, wie das Gespräch mit ihr anfangen sollte.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und wollte gerade etwas sagen, als meine Mutter zu meinem Vater ins Wohnzimmer ging. "Ich muss mit euch reden", teilte ich beiden mit und verdutzt schauten sie mich an. "Sevda hat mir gestern Abend alles erzählt", fügte ich hinzu. Der Gesichtsausdruck meines Vaters spannte sich an. "Bei allem Respekt, wie könnt ihr das nur antun", erkundigte ich mich bei ihnen. "Misch dich bei dieser Sache nicht ein", zischte mein Vater wütend. Geschockt schaute ich ihn an, mein Vater hatte noch nie so mit mir geredet. "Selma dein Vater hat recht", meinte meine Mutter. "ICH WERDE NIEMANDEN HEIRATEN", schrie plötzlich Sevda und wütend erhob sich mein Vater. "Du musst das Akzeptieren verstanden", befahl mein Vater. Sevda fing heftigst an den Kopf zu schütteln und ließ sich auf den Boden fallen. "Es gibt kein zurück", gab er wütend von sich. "Sie werden heute Abend kommen", fügte mein Vater hinzu und Sevda rannte weinend die Treppen hoch.
Mit einem enttäuschten Blick schaute ich meine Eltern an und ging ebenfalls hoch in mein Zimmer. Ich lief an Sevdas Tür vorbei und ihr schluchzen war nicht zu überhören. Mir selbst schmerzte es in meinem Herzen, sie so zuhören. In meinem Zimmer nahm ich mein Handy in die Hand und versuchte Nasuh zu erreichen doch er nahm nicht ab. Es wunderte mich das er mir noch gar nicht geschrieben hatte. Es war nicht typisch für ihn, genau jetzt, wo ich ihn am meisten brauchte. Ich versuchte es noch mal ihn anzurufen, doch er nahm nicht ab. Wütend schmiss ich mein Handy auf mein Bett und ging in das Zimmer von meiner Schwester rüber. Sevda saß auf ihrem Bett und hatte ihren Kopf in ihren Knie verbeugt. "Sevda es tut mir leid", nuschelte ich und nahm sie in meine Arme. "Aber vielleicht gefällt er dir ja", machte ich einen Scherz und erhuschte ein kleines Lächeln von ihr. "Sevda du musst dich fertigmachen", erklang es von meiner Mutter und Sevda stand vom Bett auf.
Meine Mutter verschwand durch die Zimmertür und Sevda ging Duschen. Nachdem Duschen föhnte ich ihre Haare und machte ihr Locken rein, sie zog sich ein schwarzes knielanges Kleid an und schminkte sich dezent. Ich habe oft solche Geschichten mit Zwangsverheiratung gelesen und vielleicht war der Junge der richtige für sie. Mit einem Lächeln schaute ich mir Sevda an, wie groß sie geworden ist. "Kommt ihr beide runter", rief meine Mutter. Und um Sevda mut zumachen nickte ich ihr zu. Gemeinsam liefen wir die Treppen runter. Während Sevda duschen war hatte ich mich ebenfalls umgezogen. Ich hatte eine schwarze Hose und ein blaues Hemd an. Meine Haare hatte ich zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden. Gespannt nahm ich mit Sevda im Wohnzimmer platz. Nach 10 Minuten klingelte es an der Haustür, Sevda stand sofort nervös von der Couch auf. Ich ging mit ihr zusammen in die Küche. Während meine Eltern die Gäste begrüßten und sie im Wohnzimmer platzt nahmen bereiteten meine Schwestern und ich den Kaffee vor.
Anschließend betrat meine Mutter ebenfalls die Küche um uns bescheid zugeben. Dass wir denn Kaffe servieren konnten. Wir taten sehr viel Salz, Zucker und Pfeffer rein. Meine Schwester lief vor und ich ihr hinterher. Als wir das Wohnzimmer betraten, blieb mir die Luft zum Atmen weg. Da saß er seine Haare waren gepflegt, sein drei tage Bart wurde perfekt gestutzt. Diese Narbe, die über seinen vollen Lippen war. Seine hellbraunen Augen, die diese Leidenschaft zeigten. Ich könnte ihn noch 100 von Jahren erklären denn es war kein geringerer als mein Verlobter Nasuh. Ich begann zu zittern verwirrt schaute meine Mutter mich an. Die Augen meiner Schwester begannen zu strahlen. Man sah ihren Blick, diesen Blick denn ich hatte, als ich ihn das erste Mal sah. Meine Schwester hatte sich verliebt. Mit zitternden Händen stellte ich mich an die Tür. Nasuh zögerte, kurz bevor er einen großen Schluck von dem Kaffee nahm. Sein Blick haftete auf mi und ich selbst schaute ihn enttäuscht an.
Es sollte meine Verlobung sein, ich sollte seine Frau werden. Ich entschuldigte mich bei meinen Eltern und ging hoch in mein Zimmer. In meinem Zimmer ließ ich mich auf den Boden fallen und begann zu schluchzen. Wie konnte das alles nur passieren, War das Schicksal oder doch nur Zufall. Wieso hatte sich Nasuh nicht gemeldet. Wieso hatte er nichts gesagt oder getan. Ich schlug mehrmals auf den Boden und fing an meinen Haare zuziehen. Ich wollte schreien, wollte sagen das es mein Mann da unten ist. Doch hatte keine Kraft und Mut dazu. Nach einer ewigkeit, kam meine Schwester glücklich die Treppen hoch. Und erzählte über das ganze Gesicht strahlend von Nasuh. Sie soll still sein, sie soll aufhören so über meinen Mann zureden. "Ist alles okay mit dir", weckte mich Sevda aus meinen Gedanken. "Mir ist nur etwas schlecht", log ich und Sevda verließ mein Zimmer. Ich spielte mit dem Ring an meinem Finger und zog ihn letztendlich aus. Mein Handy klingelte und mühsam nahm ich es von meiner Kommode.
Nasuh rief an, sein Name wurde auf meinem Handy angezeigt. Ich nahm mit einer Enttäuschung ab. "Was willst du", zischte ich wütend und in mir bebte alles. "Hör mir bitte zu", flehte er mich an. "Damit du mir irgendeine Lüge auftischen kannst", fauchte ich wütend. "Komm morgen zu mir wir, müssen morgen reden", bettelte er mich an. "Ich werde es mir überlegen", ertönte es von mir und ich legte auf. Sofort ließ ich mich wieder in mein Bett fallen und begann zu weinen. Irgendwann schlief ich vor Schmerzen im Herzen ein. Am nächsten Morgen klingelte mein Handy, müde ging ich ran. "Ja", begrüßte ich die Person am Telefon. "Ich bin es", flüsterte Nasuh. "Was willst du", fragte ich genervt nach. "Wollte wissen, ob du jetzt kommst", erkundigte er sich. "Ich bin in 20 min da", antworte ich und legte wieder auf. Mühsam stand ich von meinem Bett auf und betrachte mich im Spiegel. Meine Augen waren mit Augenringen umrandet. Mein Gesicht war vollkommen blass und glanzlos.
Ich ging ins Badezimmer und wusch mein Gesicht mit kaltem Wasser ab. Zog mir eine Jogginghose und ein Schlabberpulli an. Ich hatte keine Kraft und lust mich schick anzuziehen. Ich tuschte meine Wimpern, um nicht vollkommen als Leiche durchzugehen. Ich blickte nochmals auf mein Handy und steckte es in meinen Pullover. Lief die Treppen runter und blickte mich im Haus um keiner war zu Hause. Vor der Haustür zog ich mir meine Chucks an und öffnete die Tür. Der kühle Morgenwind kam mir entgegen und ich begann, die Straßen entlang zu laufen. Nasuh wohnte etwa 10 min von meinem Haus entfernt. Er wohnte alleine in seiner Wohnung ich war ein paar Mal dort. Nach 10 Minuten kam ich bei ihm an und klingelte an seiner Haustür. Erfreut darüber das Ich da, war, öffnete Nasuh mir die Tür und bat mich herein. Ich nahm auf der Couch platzt und Nasuh setzte sich neben mich hin. Sofort rutschte ich etwas von ihm weg. Es herrschte eine unangenehme Stille, bis Nasuh mich in seine starke Arme nahm und ich zu weinen begann.
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Jeder verdient eine zweite Chance
RomanceDie 19 jährige Selma hatte sich unsterblich verliebt in Nasuh. Doch ihre jüngere Schwester Sevda muss Nasuh heiraten. Erlebt wie das Leben von Selma auf und ab geht. Erlebt einen Kampf zwischen Gefühle wie Liebe und Hass.