"Verdammt, Verdammt", murmelte ich und lief ihm Kreis rum. Genau dann als ich dachte es wäre alles perfekt musste Nasuh alles falsch verstehen. Überfordert mit der ganzen Situation blickte mich Erkut an. "Ist das dieser Nasuh", hackte er vorsichtig nach. Stumm nickte ich und nahm Yaman in meine Arme. "Wollen wir zu Opa und Oma", schlug ich ihm vor und gab ihm ein Kuss auf die Wange. Begeistert von meinem Vorschlag nickte er hastig mit dem Kopf und ließ sich aus meiner Umarmung los. Ohne lang nachzudenken, rannte Yaman auf die Haustür zu und klingelte sturm. Nach einigen Minuten öffnete meine Mutter die Tür und blickte Yaman mit großen Augen. "OMA", schrie Yaman und sprang ihn ihre Arme, sofort schlang meine Oma ihre Arme um ihn. Kurz blickte meine Mutter zu uns und ging mit Yaman auf den Arm ins Haus. Erkut und Ich folgten ihr stillschweigend.
Im Wohnzimmer saß mein Vater mit meinem Bruder und schauten gerade fernsehe. Kurz hustete meine Mutter auf und bekam die ganze Aufmerksamkeit. Sofort sprangen beide auf und gingen auf meine Mutter zu. Zögernd nahm mein Bruder, meinen Yaman auf die Arme und alberte mit ihm rum. Mein Vater blickte zu Yaman und mir hin und her bis sein Blick bei Erkut stehen blieb. "Setzt euch", befahl mein Vater kalt und wir setzen uns hin. "Erkut kannst du Yaman bitte schlafen, legen", bat ich ihn und stumm nickte er mir zu. "Ich will nicht schlafen Mama", unterbrach uns Yaman und zappelt rum. "Yaman wenn du jetzt brav schlafen gehst, gehen wir später Fußball spielen", schlug mein Bruder vor und sofort nahm Yaman die Hand von Erkut und zog ihn hinterher. "Ein wundervoller Junge", schwärmte meine Mutter lächelnd, doch sofort verstummte sie, als sie den Blick meines Vaters sah.
"Weist du wie die Leute über uns Reden, du wurdest gesehen wie du mit Nasuh davon gefahren bist", sprach er monoton. "Papa ich liebe Nasuh wir werden heiraten", gab ich bekannt und spielte mit meinen Fingern. "Nein du bist schon 'verheiratet' du wirst diese Woche heimlich jemanden heiraten. Ich habe mich schon darum gekümmert", teilte er mit und geschockt blickte ich ihn an. "NEIN", schrie ich auf und sprang von der Couch auf. "Ich werde sie heiraten", ertönte es hinter uns und direkt drehte ich mich um. "Du hast die Wahl entweder ihn oder den Mann, den ich ausgesucht habe", meinte mein Vater und blickte mich kalt an. "Niemals", rief ich und rannte aus dem Haus. Ich musste zu Nasuh, ich musste mit ihm reden. Während der Autofahrt klingelte mein Handy und wütend schmiss ich es nach hinten. Stumm flossen die Tränen über mein Gesicht.
Nach einer 15 minütigen Autofahrt kam ich bei Nasuh an. Sofort stieg ich aus dem Wagen und lief die Treppen hoch. Vor seiner Wohnung angekommen atmete ich tief ein und aus und klingelte. Ich hörte die Schritte von Nasuh und die Haustür wurde geöffnet. "Nasuh", schluchzte ich und sprang ihm in die Arme. "Nasuh", wiederholte ich und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. "Pssht was ist, passiert", fragt er und strich mir besorgt über den Rücken. "Meine Eltern möchten, dass ich jemanden heirate", brachte ich nur schwer aus mir heraus. Sofort verspannte sich der Körper von Nasuh. "Nasuh wer hat den geklingelt", ertönte es plötzlich hinter uns und direkt blickte ich in das geschockte Gesicht einer Frau. "Wer bist denn du", erkundigte sie sich sichtlich sprachlos. "Defne geh bitte weder rein", bat sie Nasuh, doch sie schüttelte nur den Kopf.
"Nasuh wer ist das", wollte ich von ihm wissen und blickte ihm tief in die Augen. "Ich bin seine Frau und wer bist du",teilte sie mir mit und mein Herz blieb für einen Moment stehen. "Nasuh, das ist doch ein Scherz", lachte ich und entfernte mich aus seiner Umarmung."Wäre das ein Scherz, würde er nicht seinen Ehering tragen", informierte mich Defne und hob die Hand von Nasuh hoch. Sofort stach mir der Ehering ins Visier und sprachlos hielt ich mir die Hand vor dem Mund. Die letzen Tage hatte Nasuh nie diesen Ring angehabt, keiner hatte mir gesagt das er verheiratet war. "Wie lange seit ihr schon verheirat", hackte ich nach. "Seit 3 Jahren", antwortete sie glücklich und nahm die Hand von Nasuh. Mit großen Augen blickte ich zu Nasuh, der seinen Kopf gesenkt hatte. "Ich werde euch dan mal in Ruhe lassen", meinte ich und drehte mich um, um die Treppen runter zulaufen.
"Wir werden rerden", meinte Nasuh und zog mich in die Wohnung rein. "Aber Nasuh", erklang es von Defne. "Defne sei ruhig, ich werde mit Selma reden", knurrte Nasuh und zog mich ins Schlafzimmer rein. Er schloss die Tür hinter sich ab und blickte mir intensive in die Augen. "Selma", hauchte Nasuh und strich mir über die Wange. "Fass mich nicht an", fauchte ich und schlug seine Hand weg. "Lass mich bitte raus. Ich werde jetzt gehen und Erkut heiraten. Wir beide haben nichts mehr zu bereden", teilte ich ihm mit und verschränkte meine Arme in einander. "DU LIEBST IHN NICHT", schrie Nasuh plötzlich und kam mir ein Stück näher. Ich lief bedacht ein Schritt zurück bis ich die Wand an meinem Rücken spürte. "Doch Nasuh ich Liebe ihn mehr als ich jemals dich geliebt habe", log ich und ich spürte seinen Warmen Atmen auf meinem Gesicht.
"SEI STIL", schrie er und schlug mit seiner rechten Hand gegen die Wand. Kurz schreckte ich auf, doch fasste mich wieder schnell zusammen. "Warum tust du das", hauchte er und strich mir eine Strähne aus meinem Gesicht. Wie gern würde ich ihm ins Gesicht geschrien, ihm sagen wie sehr ich ihn verachten tat. Doch kopfschüttelnd blickte ich ihn an und im nächsten Moment drückte ich ein letzes mal meine Lippen auf seine. "Werde glücklich", wisperte ich brachte den Kuss ab. Verwundert blickte mich Nasuh an, doch ich ließ ihn alleine im Zimmer zurück. Ich lief an Defne vorbei weg von dieser Wohnung und weg von Nasuh. Ich stieg in meinen Wagen und ließ meinen Tränen den freien Lauf. "Warum, Verdammt, WARUM", fing ich, an zu schreien, und schlug auf das Lenkrad. "Warum hatte er mit mir gespielt, warum tut es so weh", murmelte ich und hielt mir an mein Herz.
Ich startete den Motor und fuhr los. Daheim angekommen, ging ich ins Wohnzimmer und traf meine komplette Familie an. "Ich werde Erkut heiraten", gab ich bekannt und nahm Yaman auf meine Arme. Ohne auf irgendeine Reaktion zu warten ging ich mit Yaman in mein Zimmer hoch. "Mama warum weinst", nuschelte Yaman und blickte mich traurig an. "Ich wein doch gar nicht", log ich und setzte ein falsches Lächeln an. "Lüg nicht", entgegnete er und wischte mir meine Tränen weg. "Du bist der Einzige den ich noch habe Yaman", flüsterte ich und drückte ihn fest an mich. Das Kapitel Nasuh und Selma war vorbei.
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Jeder verdient eine zweite Chance
RomanceDie 19 jährige Selma hatte sich unsterblich verliebt in Nasuh. Doch ihre jüngere Schwester Sevda muss Nasuh heiraten. Erlebt wie das Leben von Selma auf und ab geht. Erlebt einen Kampf zwischen Gefühle wie Liebe und Hass.