Kapitel 24.

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Nasuh's Sicht:

Immer wieder schlossen sich meine Augen wegen dieser verdammten Müdigkeit, doch sofort erschien mir das Gesicht von Selma und ich öffnete meine Augen wieder. Schon seit einer Stunde wird sie operiert, schon seit einer Stunde hatte mir keiner gesagt, wie es ihr geht. "Yaman ist wach", ertönte es plötzlich von Sezer. Ruckartig sprang ich vom Stuhl auf und leicht wurde mir schwindelig. Ich schüttelte den Kopf und folgte Sezer in das Zimmer von Yaman. Da lag er mein Sohn, mein Leben. "WO IST MAMA", hörte ich ihn schluchzen. Er versteckte sich unter der Decke und murmelte die drei Wörter immer wieder vor sich hin. Sezer gab mir ein Zeichen und verließ das Zimmer. Langsam lief ich auf ihn zu und zog die Decke runter. 

Mit seinen kleinen roten Augen starrte er mich an. "WO IST MAMA, ICH WILL ZU MEINER MAMA", schrie er und zappelte wie wild rum. "Pscht Yaman, wenn du aufhörst, zu weinen kommt Mama wieder. Aber du musst stark sein", meinte ich und legte meinen Zeigefinger auf seine Lippen. "Du hast mir nichts zusagen", antwortete er plötzlich arrogant und verschränkte seine Arme ineinander. "Mama hatte jede Nacht wegen dir geweint, jede Nacht wegen dir", fügte er hinzu. Gerade als ich etwas erwidern wollte, kam Sevda ins Zimmer. "Yaman sie sind fertig", informierte sie mich. "Wir reden später kleiner Mann bis dann", erklang es von mir und ich nickte Sevda dankend zu. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen lief ich den langen Flur entlang. 

Meine Schwiegereltern standen mit Tränen in den Augen vor dem Arzt, dadurch verlangsamten sich meine Schritte automatisch. Die Angst um Selma stieg um so höher. Meine Schwiegermutter bemerkte meine Anwesenheit und drehte sich mit glasigen Augen um. "Was ist mit ihr, was ist mit meiner Selma", erkundigte ich mich und versuchte stark zu sein. "Herr Kaya, ihre Frau hatte eine hormonelle Blutung. Durch den Stress den sie die letzten Wochen hatte ist dies so entstanden das heißt die Schwangerschaftshormone überlagern den normalen Hormonhaushalt,aber dort kommt es weiter zu Hormonschwankungen. Ihre Frau hat die Blutung bekommen, weil sie normalweise ihre Periode bekommen hätte. Es hört sich zwar schlimm an, doch ihrer Frau und ihrem Baby geht es gut", erklärte der Artzt. 

"Sie ist schwanger", murmelte ich und blickte den Arzt geschockt an. "Ja das ist sie", wiederholte er und stürmisch umarmte ich ihn. Der Arzt wünschte uns noch alles Gute und verschwand dan auch wieder. "Aber Teyez wieso weinst du", erkundigte ich mich verwirrt. "Ich freu mich so für euch mein Sohn", murmelte sie und ihr Mann nahm sie Stumm in die Arme. Plötzlich riss mich das klingeln meines Handys aus dem Gespräch. Glücklich ging ich ran, doch das Lachen verging sofort. "YAMAN, HILFEEE", schrie Sevda ins Telefon und der Kontakt brach wieder ab. Verwirrt blickten meine Schwiegereltern mir hinterher. Ohne Zuzögern rannte ich den Flur zu Yaman ins Zimmer zurück. 

"Du verdammte Nutte, wenn hast du angerufen", hörte ich jemand aus dem Zimmer herausschreien und erkannte die Stimme von Defne. zwei Krankenschwestern standen besorgt vor dem Zimmer. "Was ist da drinnen los", keuchte ich schwer atmend. "Da ist eine Frau mit einer Waffe die Polizei wurde schon informiert", erklärte eine Krankenschwester und sofort öffnete ich die Zimmertür. "Bleiben sie stehen", hörte ich die Krankenschwester hinterher rufen, doch schloss hinter mir die Tür zu. Da stand sie Defne mit der Waffe gezielt vor Yaman und Sevda gekrümmt auf dem Boden aus ihrem Kopf kam Blut raus. "Defne was machst du da", erklang es besorgt von mir. 

"Er soll sterben wegen ihm bist du wieder zu ihr zurückgekehrt. Wegen ihm hast du mich verlassen", sprach sie hysterisch und hielt immer noch die Waffe gerichtet auf Yaman. "MAMA", schluchzte Yaman und wollte vom Bett springen. "Bleib da sitzen verdammt", zischte sie und funkelte ihn böse an. "Defne du kannst doch nicht das Leben eines Kindes nehmen", knurrte ich und hob mein Bein hoch um einen Schritt zugehen. "BLEIB STEHEN", fauchte sie wütend und richtete die Waffe nun auf mich. "Erschieß mich, ich habe dir wehgetan aber tu bitte meinem Sohn nichts", flehte ich sie an und meine Augen wurden glasig. "Nein du hast mir mein Kind genommen, jetzt nehme ich dir dein Kind weg", brüllte sie und richtete wieder die Waffe auf Yaman. 

Sprachlos blickte ich sie an, sie war schwanger wieso hatte ich nichts gemerkt. "Da bist du sprachlos, es war dein Kind wegen dir habe ich es verloren nur wegen dir", nuschelte sie. Meine Augen füllten sich mit Tränen. "Defne es tut mir so leid", ertönte es von mir. "Haha, als ob es dir leidtut", lachte sie hysterisch. "Es ist zuspät", fügte sie hinzu und ladete die Waffe. Sie schoss ab und ich schloss meine Augen. Meine Beine wollten nicht davor springen ich war wie in Trance. "Verdammt", fluchte Defne und ich öffnete wieder meine Augen. Geschockt blickte ich die Situation an. Nicht Yaman wurde getroffen, sondern Sevda hatte sich davor geworfen. 

Ich hörte das öffnen der Türe und die Polizei, die reinstürmte. "Sevda abla öffne die Augen bitte. Abla öffne deine Augen bitte", schluchzte Yaman und rüttelte an ihr Rum doch sie öffnete nicht ihre Augen. "Du bist an allem Schuld", rief Defne und wurde gewaltsam rausgezogen. Ich stürmte zu Yaman und Sevda, ebenfalls kam ein Arzt und Krankenschwester reingestürmt. "Bitte bringen sie das Kind hier raus", rief die Krankenschwester und ich nahm Yaman auf meine Arme. "Nein lass mich los. Abla öffne die Augen bitte", krächzte er schwach und versuchte sich zu wehren. "Yaman bitte", flehte ich ihn an und drückte ihn noch fester an mich. 

"Was ist passiert", erkundigten sich meine Schwiegeeltern hysterisch. "Familie Berkant", ertönte die Stimme vom Arzt bevor ich etwas erwidern konnte. "Gespannt blickten wir den Arzt an. "Es tut mir leid, doch wir konnten ihre Tochter nicht retten", fing er an. Meine Schwiegermutter brach in Tränen aus, selbst mein Schwiegervater konnte seine Tränen nicht zurückhalten. "Nein meine Tochter ist nicht, nein sie ist nicht Tod", nuschelte sie und ließ sich auf den Boden fallen. "Es ist alles deine Schuld", zischte sie plötzlich wütend und blickte mich hasserfüllt an. "Nein Oma", erklang es schluchzend von Yaman. "Baba ist nicht schuld", fügte er hinzu und vergrub sein Gesicht in meine Halsbeuge.

So meine Lieben. Das war das letzte Kapitel. Ich werde noch ein Nachwort schreiben wie es alles weitergeht. Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich bedanke mich an alle meine wundervollen Leser ihr seit wirklich die besten :)

Jeder verdient eine zweite ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt