Kapitel 13.

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In der Halle drinnen schlossen wir noch die letzten Vorbereitungen ab. Die ersten Gäste betraten die Halle und begannen sofort zu nuscheln. Doch ich lächelte alle mit einem falschen Lächeln an. "Du bist sehr stark und lass die Leute Reden", flüsterte meine Mutter in mein Ohr und lächelte mich liebevoll an. Ich nickte ihr zu und nahm auf meinem Stuhl platzt. Neben mir setzte sich mein Bruder hin und gegenüber, meine Schwester mit ihrem Ehemann. Wir begannen alle zu essen und unterhielten uns ausgiebig über belanglose Dinge. Ab und zu spürte ich die seitlichen Blicke von Nasuh an mir der bei seinen Eltern saß. Ich versuchte stark zu sein und nicht hin zu zuschauen, doch oft erwischte ich mich, wie ich ihn anschaute. Nachdem Essen begann die Musik zu spielen und viele gingen auf die Tanzfläche, um zu tanzen.

Als plötzlich ein langsamer Song spielte, es war unser Song der Song von Nasuh und Mir. Plötzlich stand Nasush von seinem platzt auf und kam direkt auf mich zu. "Möchte die Dame mit mir Tanzen", ertönte es von Nasuh der mir seine Hand entgegen streckte. Da ich wirklich nicht unhöflich wirken wollte, nahm ich seine Einladung an. Gemeinsam betraten wir die Tanzfläche und tanzten zu dem Song (Ferhat Göcer - bizim sarkimiz). Während des tanzes lag, seine Hand auf meinem Rücken und meine auf seiner Schulter. Immer wieder blickten wir uns Intensive in die Augen und mein Herz schlug dabei schneller. "Ich hör dein Herz schlagen", flüsterte er in mein Ohr und drehte mich einmal im Kreis. Die Röte stieg in mein Gesicht und ich blickte auf den Boden. "Ich Liebe dich Selma", hauchte er in mein Ohr und der Song war zu Ende.

Ich lief sofort raus aus der Halle und ließ Nasuh auf der Tanzfläche stehen. Vor der Halle nahm ich auf eine Bank platzt und ließ meinen Tränen den freien Lauf. Wieso tat, dass alles nur so Weh. "Wieso rennst du immer von allem und jedem davon", erklang es von Nasuh der hinter mir stand. "Verschwinde Nasuh bitte", flehte ich ihn an und vergrub mein Gesicht in meine Hände. "Verdammt warum tust du, dass Selma. Verdammt warum", murmelte er und ging, um die Bank um sich vor mich zu stellen. Er ging sich anschließend mit den Fingern durch die Haare. "DU BIST SCHULD", schrie ich und stand von der Bank auf. Nasuh spannte seine Hände zu Fäusten. "Meine Eltern meine verdammten Eltern wollten, dass alles. Sie hatten mir gedroht, ich wollte dich doch nur beschützen", erzählte er mir.

Verwirrt schaute ich ihn an. "Noch am selben Tag, an dem du abgehauen bist, habe ich die Hochzeit mit deiner Schwester gestrichen und bin ebenfalls abgehauen. Weißt du, wie es in meinem Herzen brennt, all die Jahre dich nicht zu sehen. All die Jahre nichts von dir gehört zuhaben, all die Jahre nicht deine Lippen zuspüren. All die Jahre nicht deinen wundervollen Duft eingeatmet zuhaben. Verstehst du es, es brennt in meinem Herzen", fing er zu sprechen und eine Träne fließte über seinem Gesicht. Kurz wischte er sich weg und blickte mich verletzend an. "Nasuh", hauchte ich und hatte den Drang ihm über die Wange zu streicheln. Er weinte der sonst so starke Nasuh stand vor mir in Tränen. "Ich habe nur einen Gefallen, eine einzige bitte", meinte er und strich mir über meine Wange.

"Lass uns ins Auto steigen und weg fahren, zwei Tage möchte ich mit dir Verbringen", bat er mich. Ich schüttelte meinen Kopf und nahm seine Hand von meiner Wange. "Bitte Selma tu mir nur diesen einen Gefallen bitte", flehte er mich an und nahm meine Hände. Er legte seine Stirn auf meine und ihn mir begann, dass reinste Chaos. "Ich kann nicht Nasuh", sprach ich kalt und ging ein Schritt zurück. "ES TUT WEH, ES TUT SO VERDAMMT WEH. DU HAST MEIN HERZ RAUSGERISSEN UND IHN STÜCKE GEBROCHEN. ICH HATTE DICH GELIEBT, FALSCH MEIN GEBROCHENES HERZ LIEBT DICH IMMER NOCH. DOCH NIEMALS KANN ICH DIR DAS VERZEIHEN NIEMALS", fing ich an zu schreien und schlug auf seine Brust. Meine Tränen liefen über mein Gesicht, mein Herz schlug wild.

Es tat gut, nach Jahren wieder alles rauszuschreien. "Und jetzt entschuldige mich mein Vater, hat heute Geburtstag", teilte ich ihm mit und verschwand wieder in die Halle. In der Halle nahm ich auf meinem Stuhl platzt. Mein Vater ging auf die Bühne zu, weil er eine Rede halten wollte. "Meine Lieben Gäste, ich bin sehr glücklich und froh darüber, dass ihr alle so zahlreich erschienen seid. Wir sind alle hier aus dem Grund um meinen Geburtstag zu feiern, doch für mich selber gibt es noch einen weiteren Grund. Meine wundervolle Tochter Selma, ist nach 5 Jahren aus der Türkei wieder zurückgekommen. Ihr Ehemann und ihr Sohn werden nach Reisen", sprach mein Vater und geschockt schaute ich zu meiner Mutter. Meine Mutter war ebenfalls über diese Worte sprachlos.

Ich blickte zur Tür, da stand er Nasuh angelehnt und überfordert durch diese ganzen Worte. Sein Blick blieb an mir stehen, Kopf schüttelnd und voller Verachtung blickte er mich an und verschwand durch die Eingangstür. Ohne lange zu überlegen sprang ich vom Stuhl auf und rannte ihm hinterher. Die Blicke der anderen Leute waren mir vollkommen egal. "Nasuh warte doch bitte", rief ich und rannte ihm hinterher. "Lass mich dir alles erklären", bat ich ihn und hielt seine Hand fest. "Fass mich nicht an", zischte er wütend und schlug meine Hand weg. Seine Augen spuckten Feuer und große Enttäuschung. "Du wolltest doch, dass ich dir diesen einen Gefallen tue. Ich stimme zu, lass uns ins Auto steigen und weg fahren bitte", flehte ich ihn an und nahm wieder seine Hand.

"Nein Selma, du bist verheiratet und hast ein Sohn", meinte er und schüttelte den Kopf. "Mein Vater lügt, er wollte vor den Gästen nur gut da stehen", antwortete ich sofort. "Gestern hast du gemeint, am Telefon war dein Verlobter", fauchte er und spannte seine Hände zu Fäusten. "Ich hab dich angelogen, ich wollte dich provozieren", meinte ich und legte meine Hand auf seine Hände. "Bitte lass uns jetzt verschwinden", bat ich ihn und lächelte ihn an. Warum ich gerade so handelte, wusste ich selber nicht. Doch mein Herz rief seinen Namen. Ich war und wollte einfach bei ihm sein. Ich wollte diese zwei Tage genießen. Ich ging schnell in die Halle rein und gab meiner Mutter bescheid. Ich wusste sie war dagegen, doch sie wollte mich nur glücklich sehen. Gemeinsam stieg ich mit Nasuh in den Wagen.Er starte den Motor und ich legte wieder meine Hand auf seine.

Jeder verdient eine zweite ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt