"Selma", ermahnte mich mein Vater. Kopfschüttelnd schaute ich alle an und wollte hoch in mein altes Zimmer laufen. Zwar musste ich an Nasuh vorbei, doch ich spielte die Starke. Stolz lief ich an ihm vorbei, als er plötzlich meine Hand packte. "Fass mich nie wieder mehr an", zischte ich wütend und schlug seine Hand weg. "Selma", flüsterte Nasuh. "Nasuh, lass es einfach bitte mach dich nicht lächerlich", überspielte ich meine Trauer und lief die Treppen hoch. In meinem alten Zimmer fiel mir sofort auf, dass sich nichts verändert hatte rein gar nichts. Alles war wie vor fast 5 Jahren, es wurde sogar immer wieder Staub abgewischt und sogar gelüftet. Ich ließ mich in mein Bett fallen und sofort stießen die Tränen hoch. Ich kramte mein Handy aus meiner Tasche und rief bei Belgün Teyez an, die Stimme von Yaman würde mir bestimmt jetzt sehr gut tun.
Nach mehrmaligen Klingeln ging Belgün Teyez ran. "Hallo mein Kind wie geht es dir", begrüßte sie mich. "Hallo mir geht es gut und dir", begrüßte ich sie ebenfalls mit einer monotonen Stimme. "Mein Kind ist wirklich alles in Ordnung", erkundigte sich Belgün Teyez besorgt. "Ja mir geht es wirklich gut. Ich wollte nur bescheid geben, dass ich noch einige Tage länger hier bleibe. Mein Vater hat morgen Geburtstag und wünscht sich meine Anwesenheit. Ich hoffe das ist in Ordnung für dich und für Erkut", erklärte ich ihr die Situation und sie gab mir ihr Okay. "Ist Yaman da", ertönte es von mir. "Ja er ist gerade in seinem Zimmer, Moment ich hol ihn mal", meinte sie. "Yaman, Mama ist am Telefon", rief Belgün Teyez nach meinem Sohn. Sofort hörte ich ihn begeistert schreien und seine schnellen Schritte zum Telefon. "MAMA", schrie Yaman.
"Wann kommst du endlich nach Hause", meinte er und war leicht sauer. "Bald mein schatzt", teilte ich ihm mit. "Mama, sofort", schmollte er. "Yaman ich bin gerade bei deinen Großeltern, Tante und Onkel, die du bald kennenlernen darfst. Aber nur wenn du brav bleibst", bat ich ihn darum. "Okay Mama, ich liebe dich. Ich geh weiter Spongbob schauen", überspielte er seine Traurigkeit und überreichte das Telefon wieder Belgün Teyeze. "Ich liebe dich auch", sprach ich dazwischen und ich wusste er hat es gehört. "Wenn liebst du", ertönte es plötzlich hinter mir wütend. Nasuh stand in meinem Zimmer, langsam drehte ich mich um und enttäuscht und verletzt blickte er mich an. "Ich muss auflegen, ich melde mich morgen bei dir", meinte ich zu Belgün Teyez, legte auf und legte mein Handy auf meine Kommode.
"Was machst du hier in meinem Zimmer", fauchte ich wütend und stand vom Bett auf. "Beantworte verdammt noch mal meine Frage", zischte er und begann zu zittern. "Geh raus Nasuh", befahl ich ihm. "Verdammt Selma wenn liebst du", zischte er noch mal und kam ein Schritt auf mich zu. "Meinen Verlobten", antwortete ich kalt und geschockt schaute er mich an. "Du bist verlobt", nuschelte er und fing an zu lachen. Verwirrt blickte ich ihn an und er begann gegen die Zimmerwand zu schlagen. "Nasuh hör auf", forderte ich ihn auf. Doch er schlug immer weiter drauf, meine Wand begann sich zu Färben. "Nasuh bitte", schluchzte ich und er hörte auf gegen die Wand zuschlagen. "Selma", hauchte er und nahm mich in seine Arme. Ich wollte mich wehren in wegschubsen , doch genoss seine Umarmung.
"Was ist den hier passiert", erkundigte sich plötzlich Sezer und blickte zuerst auf die Wand, dann auf uns beide. Sofort schubste ich Nasuh von mir weg und lief ein schritt zurück. "Ich habe Nasuh mitgeteilt das ich Verlobt mit", meinte ich und blickte zu meinem Bruder. Ich hoffte innerlich, er würde mit spielen. "Aso, ja das war auch Zeit", erklang es von ihm. Nasuhs Gesichtsausdruck änderte sich wieder schlagartig. Kopfschüttelnd blickte er mich an und verschwand durch die Zimmertür. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und begann zu schluchzen. "Denkst du er verdient nicht die Wahrheit", ertönte es von meinem Bruder. "Er verdient es nicht", gab ich kalt von mir und wischte mir die Tränen weg. "Du liebst ihn Selma, du liebst ihn so sehr, dass es wehtut", nuschelte er und küsste mich auf den Kopf.
"Geh jetzt schlafen morgen wird ein anstrengender Tag", teilte er mir mit und verschwand ebenfalls durch die Zimmertür. Ich ging ins Badezimmer, wusch mein Gesicht usw. und zog meine Schlafsachen an. Müde und mit vielen Gedanken im Kopf schloss ich meine Augen. "Mein Engel steh auf", weckte meine liebevolle Mutter mich an nächsten Morgen. "Mama ich will nicht", nuschelte ich legte die Decke über mein Kopf. "Selma es ist schon 14 Uhr", meinte meine Mutter und schlagartig riss ich meine Augen auf. "WAS", schrie ich hysterisch und rannte ins Badezimmer. Sofort sprang ich unter die Dusche und zog mir danach was Bequemes an. Meine Haare band ich zu einem Dutt und lief die Treppen runter. "Mama wo kann ich dir helfen", erkundigte ich mich und grinsend blickte meine Mutter mich an.
"Mein Kind wir haben alles schon erledigt", teilte sie mir mit und erleichtert atmete ich aus. Meine Mutter teilte mir mit, dass wir ihn einer großen Halle feiern würden. Meine Mutter hatte heute morgen mit meinen Tanten alles gekocht und meine Cousinen hatten die Halle dekoriert sowie eingedeckt. Die Männer hatten die Tische gestellt und die Getränke besorgt. "Wieso habt ihr mich nicht geweckt", schmollte ich und verschränkte die Arme ineinander. "Weil du heute ebenfalls ein Ehrengast bist", erklang es von meinem Vater. Verdutzt blickte ich ihn an. "Wie meinst du das?", frage ich nach. "Weil, wir dich wieder haben", meinte er und nahm mich in seine Arme. "Ich liebe euch", nuschelte ich und meine Mutter umarmte uns beiden. "Ey ich will auch", ertönte es von Sezer der lachend ebenfalls seine Arme um uns schlang.
"Und jetzt reicht es. Ab geht hoch und macht euch fertig", forderte meine Mutter uns alle auf und gemeinsam mit Sezer lief ich hoch. In meinem Zimmer blickte ich in meinen Kleiderschrank und musste feststellen, dass ich nichts zum Anziehen hatte. Genervt setzte ich mich auf mein Bett und verschränkte die Arme ineinander. "Was ist den los mein Kind warum machst du dich nicht fertig", erklang es von meinem Vater liebevoll. "Ach Papa hab nichts zum Anziehen", informierte ich ihn. "Schau mal unter dein Bett", meinte er und ging ins Schlafzimmer. Verwirrt blickte ich ihm hinterher und schaute unter das Bett dort fand ich eine große rote Schachtel. Die Schachtel holte ich unter meinem Bett raus und öffnete den Deckel dort war ein wunderschönes rotes bodenlanges Kleid drin und ein Zettel.
"Für meinen Engel, nur dass beste in liebe dein Papa". "Sofort hielt ich das Kleid vor mich hin und verliebte mich sofort darin. Ich blickte auf die Uhr und es war wirklich zeit, sich fertigzumachen. Meine Haare fing ich an zu glätten und machte mir unten so kleine Locken rein. Mein Gesicht bekam ein schlichten Smoky- Eyes Look und rote kraftvolle Lippen. Mit goldenem Schmuck, einer schwarzen Clutsch und schwarzen High Heels rundete ich alles ab. Noch einmal blickte ich in den Spiegel und lief die Treppen runter. Meine Mutter hatte ein grünes Kleid an mit weißen High Heels und Perlen schmuck. Sie war dezent geschminkt und sah wunderschön aus. Mein Vater und mein Bruder hatten jeweils schwarze Hosen an, mein Vater hatte ein grünes passend Hemd zu meiner Mutter an und mein Bruder ein weißes schlichtes Hemd.
Ich bewunderte mein Bruder für seine Stärke. Ich wusste, dass er am liebsten in sein Zimmer gehen würde, doch meinem Vater zuliebe ging er mit. Mein Vater und meine Mutter fuhren separat und ich fuhr mit meinem Bruder mit. "Er wird auch dort sein", teilte mir Sezer mit. "Ich weis", nuschelte ich und blickte aus dem Fenster. "Ich hoffe du entscheidest dich für das richtige", murmelte mein Bruder kaum hörbar, doch ich verstand jedes Wort. Nach einer 15-minütigen Autofahrt kamen wir an der Halle an. Wir waren natürlich einer der ersten Gäste. Ich atmete tief ein und aus und öffnete die Autotür. Doch wer kennt nicht dieses Gefühl, einer Vorahnung, dass etwas passieren würde?
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Jeder verdient eine zweite Chance
RomanceDie 19 jährige Selma hatte sich unsterblich verliebt in Nasuh. Doch ihre jüngere Schwester Sevda muss Nasuh heiraten. Erlebt wie das Leben von Selma auf und ab geht. Erlebt einen Kampf zwischen Gefühle wie Liebe und Hass.