Dragon's Revenge [BTS boyxboy]

XX. Regeneration

Kaum vier Stunden waren seit meinem emotionalen Wiedertreffen mit Jungkook vergangen und ich fand mich unbeweglich wie ein Stein am Esstisch im Schloss von Sohen wieder, wagte es kaum zu atmen aus Angst etwas falsch zu machen. Die mächtigsten Männer der Welt teilten hier ihr Mahl mit mir und meinen Freunden und ich kam beim besten Willen nicht darauf, wie Namjoon es schaffte sich so ruhig und gelassen mit König Seunghyun vom Westen über antike Holzmöbel und deren Herkunft zu unterhalten. Ich fiel beinahe in Ohnmacht, als Jiyong, neben dem ich warum auch immer sitzen musste, zum Fruchtkorb griff, mich damit erschreckte, als mein Blick auf diese tätowierten Hände fiel, die vermutlich täglich beiläufig die ein oder andere Welt zermalmten.

"Warum so angespannt?", erkundigte der Mann sich ruhig bei mir und seine grauenerregenden Augen fielen brennend auf meine, während ich schluckte, unnötig heftig schwitzte. "I-ich..." Der König nahm den Blick desinteressiert wieder von meiner angespannten Gestalt, während ich meine nassen Hände enger um den Saum meines Hemdes legte, in Scham den Kopf senkte und betreten auf meinen unangestateten Teller starrte. "Ich habe hier eine seltene Frucht aus dem Osten, eine kleine Aufmerksamkeit von Seungri." Er hob grüßend die Hand zum jüngeren Seunghyun, der dank seiner vielen Siege seinen glorreichen Namen erhalten hatte. Der Mann prostete uns grinsend zu, bevor er sich charmant wieder seiner hinreißenden Verlobten an seiner Seite widmete.

"Sie wird Drachenfrucht genannt, wie zufällig passend, nicht?" Der Mann kicherte etwas in sich hinein, bevor er die rosarote Frucht mit beiden Daumen und Leichtigkeit in der Mitte spaltete, ein weißes Inneres mit schwarzen Kernen freilegte. Neugierig betrachtete ich das fremdartige Obst, wunderte mich, was das mit ihm und Drachen war. "Man kann es löffeln.", fuhr er fort und griff nach dem unbezahlbaren Silberbesteck an seiner Seite, nahm einen kleinen Löffel zwischen die schlanken Finger. Er tauchte das Objekt in die weiße Masse der Frucht und schöpfte eine großzügige Portion heraus, bevor er den Blick wieder hob, mir einen Schauder über den Rücken jagte, als er den Löffel fragend an meine Lippen hob. Mein Blick zuckte automatisch zu Jungkook, der sich mit Jimin unterhielt, ohne dabei die Augen von mir zu lassen und unmerklich nickte, dann fukossierte ich wieder Jiyong, der wissend lächelte.

Zögerlich beugte ich mich vor und schloss den Mund um das Silber, nahm die gebotene Nahrung mit mir. Der Geschmack des Obstes war nur leicht, kam nicht explosiv oder störend auf meiner Zunge zu liegen, sondern hatte etwas typisch fruchtiges und kaum merkbare Schmackhaftigkeit. Neben mir kostete Jiyong ebenfalls. "Was denkst du?" Ich schluckte etwas, wusste nicht, ob ich Seungri damit beleidigte, wenn ich sie als relativ langweilig befand, oder aber Jiyong störte, wenn ich eine Unwahrheit sprach. "Wässrig.", kommentierte ich also vorsichtig und Jiyong lächelte etwas, legte die Frucht beiseite. "Sie sieht hübsch aus, macht aber innerlich nicht viel her... Wie auch immer, danke für ein derart exotisches Geschenk.", lächelte Jiyong Seungri zu und der Jüngere nickte treu, grinste mich offen an.

"Du solltest die Bäder in Taeyangs Flügel aufsuchen, Drachenjunge, sie sind sicherlich die besten, die du im Umkreis finden kannst.", bot Jiyong mir ganz der Gastgeber an und lächelte nach nachsichtig, als ich die gegebene Chance ergriff sofort vom Tisch zu fliehen, nahm das Versprechen ab, später noch etwas Nahrung auf das Zimmer gebracht zu kriegen. Mit einer respektvollen Verbeugung entfloh ich der großen Speisehalle, atmete erleichtert die frische, leichte Luft hinter den schweren Portalen ein.

Es schien nicht ganz so einfach zu sein sich hier pudelwohl zu fühlen. Ob es wohl zu Yifans Zeiten anders gewesen war?

Nach einem Abstecher in mein Zimmer, fand ich mit Hilfe einer freundlichen Bediensteten den leeren Baderaum am Ende des Flurs, in dem ich wohnte, beeilte mich dorthin zu kommen, um die Reise und Unruhe von mir abzuwaschen. Drinnen war bereits alles vorgewärmt, dicke Dampfschwaden erfüllten die schwere Luft und Wasserbecken bis zu 25 Metern lang breiteten sich rund und hübsch weiß und gold vor mir aus. Mit einem erleichterten Seufzen streifte ich eine Kleidung ab und legte sie nahe der Tür auf den trockenen Boden, wanderte dann nackt zu den Wasserbecken, um mich langsam in eines hineingleiten zu lassen, zu Pudding zu werden, als das angenehm heiße Wasser meine überanstrengten Muskeln entspannte.