Mein schlaffer Körper stand lichterloh in Flammen.
Im übertragenen Sinne zwar, aber meine heiße Haut kochte dennoch schmerzhaft, ließ mich meinen Körper wild umherwerfen um irgendwo Erlösung in Kälte zu finden und mich an meinem menschlichen Gefängnis mit scharfen Nägeln kratzen, wie als wäre mein eigener Leib die Ketten, die meiner Seele die rettende Kühle versperrten.
Ein gequältes Wimmern erklang im Raum und es dauerte etwas, bis ich in meiner Verwirrung merkte, dass das leidende Geräusch von mir selbst stammte, wie ich um Hilfe bat und schrie.
Da war etwas... in meinem Kopf. Etwas, an das ich mich erinnern müsste, um der peinigenden Situation zu entfliehen, um mich zur Wehr setzen zu können. "Warm...Zu warm...", keuchte ich in Schmerzen und etwas anderes, etwas, das tief hinten in meinem Bewusstsein ruhte, regte sich langsam, erwachte aus einem tiefen Schlummer, den zu stören ich nicht wagen hätten sollen. Es erhob sich, drängte mein Bewusstsein beiseite, nahm meinen Körper herrschaftlich ein, ließ mich schwarz sehen, taumeln, in Protest und Furcht aufschreien. "Nimm es weg!", flehte ich aufgehend in unerträglicher Hitze, schwach in meinem Flehen und Bitten, glaubte das wenige bisschen Verstand, das mir geblieben war zu verlieren, mich in einem tiefen See der segnenden Flammen zu verlieren.
Und das Etwas in mir bäumte sich machtvoll auf, ließ meine Knochen gefährlich knacken und sofort wieder heilen und begoss mich mit Kübel um Kübel kalten Wassers, ließ mich von einer Sekunde zur nächsten völlig verängstigt und ernüchtert zurück. Erschrocken zuckte ich in meinen Körper zurück, bemerkte den brennenden Schmerz auf meiner Brust und meinem Hals.
Und ich erwachte.
Panisch nach Luft schnappend und hustend rollte ich mich herum, tastete mit zitternden Fingern über den schroffen Höhlenboden, um mich zu versichern, dass ich lebte. Heiß brannte nun nurnoch das Blut auf meinem Körper und konfus, von den Füßen gerissen, verloren, folgte ich gefrierend mit der Hand den tiefen Kratzspuren auf meinem Torso, meinem in Fetzen hängendem, blutverschmierten Oberteil. Ängstlich tödlich verletzt zu sein - und keinen blassen Schimmer habend woher das alles kam, und was zur Hölle plötzlich mit mir los war -, inspektierte ich die überkreuzten Striemen näher, stellte erleichtert fest, dass sie nicht zu tief waren und nur leicht bluteten, bereits verkrusteten. Mein Hals war eine andere Geschichte, aber den sah ich nicht, weshalb ich behilfsmäßig mein ruiniertes Hemd abstreifte, um es blustillend um meine Kehle zu wickeln, mich erst dann verwirrt umsah, nach der Quelle des plötzlichen Schocks suchte.
Die Höhle war stellenweiße eigenartig dunkel, zu dunkel eigentlich, wenn man bedachte, dass direkt in der Ecke ein Feuer brannte und der Mond seine Strahlen tastend in die Höhle warf. Es war als zentrierte die Dunkelheit sich unbekümmert aller Gesetze von Licht und Schatten auf einen wabernden Fleck, vor dem sogar das sanfte Feuer verängstigt zurückwich und die sich aber geisterhaft bewegte, nicht still blieb. Skeptisch griff ich in die Tasche neben mir und förderte meine Krallen zu Tage, streifte mir die Ringe bedächtig über blutverschmierte Finger, während ich die rauchige Masse nicht aus den Augen ließ. Ein schneller Blick in die Runde verriet mir, dass all meine Freunde selig schliefen und das unnatürliche Verhalten um sie herum nicht bemerkten, womöglich tief träumten. Meine Aufgabe war es also mich dem furchtlos zu stellen und das zu verjagen, was mich verletzt hatte und sie verletzen konnte.
Während ich mich quälend langsam erhob, um das bedrohliche Ding nicht zu erschrecken, zählte ich hastig durch, fand Namjoon gegen den Eingang unseres Unterschlupfes gesackt, Jungkook mit dem Rücken an ihn gelehnt, Seokjin auf seiner dicken Felldecke in der hinteren Ecke und Hoseok nahe mir in Richtung Felswand gedreht. Wer fehlte, war Yoongi mitsamt Wolf, der meines Wissens zwar draußen schlief, aber ebenso gut mit seinem Herr durch die mondbeschienenen Wälder streifen könnte. Beruhigt vom Thema seiner Abwesenheit fixierte ich den verstörenden Eindringling wieder, ballte einmal kurz meine Hand zur Faust, um meine unbekannte Waffe auszutesten, bevor ich sicherheitshalber auch noch zum Dolch griff, meine wackeligen Knie zur Ruhe zwang und den faulen Geschmack in meinem Mund herunterschluckte. Stärke. Schutz. Das waren meine beiden Schlagwörter und ich war gewillt ihnen Ehre zu weisen.
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Dragon's Revenge [BTS boyxboy]
FanfictionDenkst du jemals an die zurück, die du verloren hast? Fragst du dich jemals was ihre Geschichte war, was sie vor dir geheim gehalten haben? Was, wenn da draußen eine Welt wäre, voll von Geheimnissen, Lügen und Liebe? Was, wenn sie davon wüssten und...