"Hey, Jungkook", sprach ich den friedvollen Blutelf am nächsten Tag zögerlich an, nutze den momentanen Moment der Ruhe, in dem jeder mit etwas anderem beschäftigt war, um dem Mann einen sanften Kuss auf das zu mir gewandte Ohr zu drücken, damit seine sofortige Aufmerksamkeit zu wecken. "Was hast du vor, wenn das hier alles vorbei ist?", erkundigte ich mich neugierig nach der Frage, die mir nun schon einige Zeit lang Kopfzerbrechen bereitet hatte, ließ mich mit seinem Schritttempo in Einklang fallen.
"Ich weiß es nicht.", meinte er nach einiger Zeit nachdenklich und griff nach meiner Hand, nahm sie locker in seine, um sie sanft vor und zurück zu schwingen. "Wir konzentrieren uns so auf die Rache, wir haben nie an die Zukunft gedacht oder auch nur die anderen gefragt, was sie davon halten." Das stimmte, niemand von ihnen war verpflichtet uns länger zu begleiten, sie alle taten es aus freien Stücken, auch wenn einige von ihnen driftige Gründe hätten es nicht zu tun. Es war das erste Mal, dass ich diese Art von treuer Aufopferung erlebte und ich schwelgte ehrlich gesprochen zu sehr in dem Gefühl dieser Macht, um ihr ein Ende zu setzen.
"Aber wenn du kurz nachdenkst. Was willst du machen, wenn diese Mörder hinter Gittern sitzen?" Jungkook sah etwas verloren in die Berge vor uns hinaus, die sich majestätisch und beeindruckend bis hoch in die Wolken türmten, sah geradewegs durch unsere farbenfrohe Truppe hindurch. "Heim. Ich will heim. Das Dorf wieder aufbauen, sehen, was erhalten geblieben ist. Vielleicht die anderen 5 einladen dort zu leben." Ich lächelte breit bei seinem Traum, spürte mein Herz vor Stolz anschwellen und nickte in Gefallen. "Keine schlechte Idee." Die Sache mit den Kindern hatte mich bis jetzt noch nicht losgelassen aber ich traute mich nicht es anzusprechen. Sicher, wir waren noch nicht lange Geliebte, aber durch unsere Vergangenheit und all den Mist der uns passiert war, fühlte es sich viel länger und intimer an, als manche Beziehungen es je sein könnten.
Ich war der Sache nicht abgeneigt. Mit Jungkook nach Hause zurückkehren, alles wieder aufbauen, irgendwann den Geburtenzauber verwenden und dann vielleicht Kinder haben. Sie aufziehen, irgendwann in Frieden sterben und diese ungeplante Reise hinter sich lassen.
Ich hätte auch die anderen gerne dabei. Yoongi und Jimin würden hinreißende Kinder haben, wenn sie denn so wollten und die anderen beiden sicher auch. Hoseok wäre unser ulkiger Onkel. Oder vielleicht fand er ja auch noch jemanden? Ich wäre im Leben nicht zufrieden, wenn ein perfekter Mann wie er keine wahre Liebe erfahren dürfte. Und Seokjin könnte helfen. Er beherrschte den Geburtenzauber bestimmt, musste er als Heiler immerhin.
Seit einer Krise vor etwa 300 Jahren, als der Menschheit beinahe alle Frauen gestorben sind, weil sie unfair behandelt wurden, hatte jeder Heiler diesen Zauber zu können. Er ermöglichte einem Mann die sichere, doppelt so schnelle als normale Schwangerschaft, war eine Notwendigkeit, nachdem furchtbare Mischwesen auf die Welt gekommen waren, Faune waren plötzlich sehr beliebt... Um aber die menschliche Rasse zu erhalten, halfen Wissenschaftler sich und funktionierten einen Heilzauber so um, dass er genügend Leben geben konnte, um ein Kind ebenso auch im Leib eines Mannes wachsen zu lassen. Der Vorgang änderte zwar für immer deine Organe, ermöglichte dir weitere Geburten, doch das war es wert, wir hatten überlebt und zeitgleich die Homophobie abgeschafft.
"Und du?", riss Jungkook mich irgendwann aus meinen abschweifenden Gedanken, drückte meine Hand etwas fester, um mich aufzuwecken. Mit einem Seufzen sah ich in den verdunkelten Himmel über uns, zählte die ersten Sterne in weiter Ferne. "Auch heim. Nachsehen, ob Minseok und Kyungsoos Katze noch leben... Mum und Dad begraben...." Ich schweifte ab, als heiße Tränen sich ihren Weg in meine Augen bahnten und schüttelte dann entschieden den Kopf, versuchte mich endlich mit allem abzufinden. Jungkook griff meine Hand fester, leistete mir stillen Beistand ohne viele Worte benutzen zu müssen.
"Dann machen wir das. Gehen heim und bauen alles wieder auf, retten, was zu retten ist und haben unsere Ruhe." Die Worte verklangen als Versprechen, an das ich mich noch lange erinnern würde zwischen uns in der Abendluft, kündigten den exakten Moment an, in dem Jaebum uns dazu rief ein nächtliches Lager zu errichten. Ich unterhielt mich während des Holzsuchens mit Namjoon und Mark, der uns den ein oder anderen geheimen Tipp gab, wie man mithilfe von kleinen Fallen geschickt Tiere fangen konnte, sollte der Schütze mal ertragslos bleiben. Keine schlechte Idee, wirklich, nur zerbrach Namjoon bei seinem ersten Testlauf mehr, als er entwickelte.
DU LIEST GERADE
Dragon's Revenge [BTS boyxboy]
FanfictionDenkst du jemals an die zurück, die du verloren hast? Fragst du dich jemals was ihre Geschichte war, was sie vor dir geheim gehalten haben? Was, wenn da draußen eine Welt wäre, voll von Geheimnissen, Lügen und Liebe? Was, wenn sie davon wüssten und...