"Das geht beileibe nicht, Taehyung. Du musst verstehen...Er ist nicht wie der Rest.", apellierte Namjoon am nächsten Tag an mein Gewissen und störrisch schob ich mein Kinn vor, wandte trotzig den Kopf ab. "Du hattest auch was gegen Yoongi!", erinnerte ich ihn unnachgiebig und griff eigenwillig nach Jimins kleiner, weichen Hand, um ihn näher hinter mich zu ziehen, ihn vor Namjoons anklagenden Blick zu schützen, der Felsen zu spalten vermochte. Verunsichert klammerte der Dämom sich mit einer Hand an mein frisches Hemd von Jungkook, das wunderbar nach ihm roch und ich nutzte die andere Hand, um nebenbei auf den Bändiger in Frage zu deuten, der faul an einem Baum lehnte, das Geschehen in der Gruppe teilnahmslos beobachtete, auf meinen Satz hin unbeeindruckt eine Augenbraue in die Höhe zog. "Aber Yoongi hat uns nicht angegriffen.", schlug sich Seokjin schon wesentlich sanfter auf Namjoons Seite, zog eine unentschlossene Miene, wie als würde es ihm leid tun mir meine Entscheidung verbieten zu müssen. "Er wollte nichts Böses!", protestierte ich nicht verstehend wo das Problem lag und Jimin wimmerte leise hinter mir, legte zitternd seinen Kopf an meine Schulter. "Woher willst du das wissen?! Was weißt du über Dämonen wie ihn?", rief Namjoon unwirsch aus, seine Augen unablässlich zwischen mir und Jimin hin und her huschend. "Er kann nicht töten! Er hasst seine Abstammung!" "Er ist ein Dämon! Jedes Wort aus seinem hübschen Mund ist eine Lüge, Taehyung!" "Sexdämon.", redete Yoongi uns ungestört dazwischen und verdutzt verharrten wir, wandten ihm unisono die Köpfe zu. "Was?", fragte ich nach und er stieß sich seufzend von dem Stamm hinter ihm ab, trat langsam auf uns zu, während eine Python sich gemächlich um seinen Körper schmiegte.
"Incubi sind Sexdämonen. Sie sind von Grund auf nicht einmal böse, sie töten nur, um zu leben, sie können nicht anders." Er trat langsam an unsere Seiten, streichelte die glatte, schuppige Haut der Schlange. "Sie ernähren sich vom Sex. Das Opfer stirbt nur dann, wenn sie es zu weit treiben. Was bösartige Dämonen gerne mal ausnutzen. Allerdings" Er wandte sich dem neugierig über meine Schulter lugenden Jimin zu, entblößte sinnlich die Bissspuren von spitzen Zähnen an seiner Kehle. Mein Mund wurde eigenartig trocken. "kann ich mich nicht daran erinnern mit dir geschlafen zu haben, Dämon.", endete er mit einem finalen Unterton in der Stimme, verschränkte dann die Arme vor der Brust, während er den Kopf wieder herunternahm. Sein Blick sprach Bände und wissbegierig wandten wir uns alle Jimin zu, der unter der vielen Aufmerksamkeit zugegeben niedlich errötete und nervös mit meinen Fingern spielte. "Ich...Zum einen hat deine Seele absolut widerlich geschmeckt und zum anderen...also...hatte ich noch nie..." Seokjin gab neben mir einen entgeisterten Laut von sich. "Du hast nie, gar nie Sex gehabt? Als Sexdämon??" Jimin vergrub kopfschüttelnd beschämt den Kopf in meiner Schulter. "Kein Wunder, wenn seine Rasse ihn verstößt, wenn er anders ist.", bemerkte Jungkook auf der anderen Seite von Jimin, den Blick in eine weite Ferne gerichtet und mental auf ganz anderen Ebenen. Aber er klang so...vertraut und verletzt. Ich musste unbedingt mehr über seine Herkunft in Erfahrung bringen.
"Wie lebst du dann?", erkundigte sich Namjoon nun eher wissenschaftlich als tatsächlich noch ablehnend, öffnete gespannt die Lippen, während Jimin sprach. "Ich...ich trinke nur Blut, erreiche so nur die äußersten Schichten der Seele, des Lebens, ohne sie aber zu beschädigen. Natürlich ist die Seele bei...bei..." Er konnte es nicht einmal aussprechen, er war so hinreißend. Heftig schüttelte er den Kopf, erntete wohlwollende Lächler aus allen Richtungen. "Dabei sehr viel zugänglicher und offener, aber wie, nein.", endete er in einem wirren Satz, schüttelte ablehnend den Kopf, wie als wäre der bloße Gedanke ihm zuwider. "Er ist harmlos.", widerholte ich nun bestätigt in meiner Vorausdeutung, zog abwartend die Augenbrauen nach oben, während ich Namjoon auf ein Blickduell herausforderte. Gespannte Sekunden des Gefechts der Braunäugigen hier verstrichen, bis Hoseok plötzlich Namjoon über den Haufen rannte, kreischend und Hände fuchtelnd hinter einem Vogel hinterhereilte.
"Was machst du da?", fragte Seokjin halb belustigt, halb besorgt und half einem ramponierten Namjoon auf die Füße, während Hoseok lautstark versuchte einen regenbogenfarbenen Vogel einzufangen, dessen Federn hell schillerten. "Oh! Es ist so hübsch!", rief ich staunend aus, beobachtete wie das Tier einen eleganten Kreis über uns zog, hörte Jungkook hinter mir unverständlich vor mich hin brabbeln und wandte mich zu ihm, als er bloß mich anstarrte, um ihm aufgeregt den Vogel zu zeigen, den Hoseok versuchte aus der Luft zu fischen. "Das ist Hongbin! Gott, wie soll ich den fangen?? Komm her!", schob Hoseok weiter Panik, seine langen Haare flogen ihm hinterher, während er wiederholt herumsprang, um das Tier zu erwischen. Jimin hatte neben mir den Blick gebannt auf den Vogel gerichtet und kein Detail übersehend, verfolgte ich mit, wie die schwarzen Schwingen aus seinem Rücken hervorbrachen, er sich bei dem Geschehen etwas nach vorne beugte und die Schwingen sich in voller Größe in die Luft reckten, etwa doppelt so groß wie seine eigene, kleine Gestalt waren. Mit offenem Mund sah ich zu, wie er sich völlig mühelos in die Lüfte schwang, die Arme zur Balance ausgestreckt und die Beine leicht angewinkelt. Der Vogel ließ sich brav von ihm fangen, bevor Jimin wieder zurück zur Erde kam, leicht wie eine Feder aufsetzte und sich graziös stabilisierte, bevor die Flügel wieder verschwanden. "Woow. Das war unglaublich! Ich wollte schon immer fliegen können! Wie fühlt es sich an?!", drängte ich begeistert auf den verlegenen Dämon ein, während der Hoseok den Vogel reichte, zuließ, dass das Medium ihm zufrieden durch die Haare wuschelte.
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Dragon's Revenge [BTS boyxboy]
FanfictionDenkst du jemals an die zurück, die du verloren hast? Fragst du dich jemals was ihre Geschichte war, was sie vor dir geheim gehalten haben? Was, wenn da draußen eine Welt wäre, voll von Geheimnissen, Lügen und Liebe? Was, wenn sie davon wüssten und...