"Mary. Aufwachen."
Sanft wurde ich an der Schulter gerüttelt und ich öffnete meine blauen Augen. Meine Augen trafen die von meiner Mutter. Ihre grünen Augen hatten mich genau im Blick. Matt hatte ihre Augen. Ich ähnelte meinem Dad.
"Guten Morgen mein Schatz. Hast du gut geschlafen?"
Bei dem Wort 'Morgen' wurde ich hellwach. Es war schon Morgen?!
"Es ist schon morgens? Wie spät ist es?"
"Es ist jetzt kurz nach 12 Uhr. Also eigentlich schon mittags. Wir sind gestern Abend zurück gekommen und fanden euch Beide schlafend in euren Betten. Wir haben euch schlafen lassen. Wie gehts dir?"
"Gut. Das Fliegen war ganz in Ordnung. Kennst du übrigends schon Lucas Spex?"
Fragend schüttelte sie ihren Kopf und ich winkte ab. Vorsichtig stand ich auf, bekam aber trotzdem einen meiner Schwindelanfälle. Schwarze Punkte erschienen vor meinen Augen und ich wackelte etwas umher. Liebevoll umarmte ich sie und sie drückte mich an sich.
"Du hast mir gefehlt, Liebes."
"Du hast mir auch gefehlt, Mom."
Eine kleine Träne rann meine Wange hinunter und ich drückte Mom noch mehr an mich. Als wir uns wieder lösten ging meine Mom. Ich holte frische Klamotten aus dem Koffer. Damit rannte ich zum Badezimmer und schloss die Tür ab um endlich duschen zu gehen.
Das kalte Wasser floss meinen Rücken hinunter und ich zitterte. Es mag sich zwar komisch anhören, aber ich liebte es kalt zu duschen. Mit oder ohne zittern, das war mir egal.Ich schreckte hoch, als plötzlich gegen die Tür gehämmert wurde.
"Mary! Du bist da schon fast eine Stunde drinnen! Ich muss mal!"
Mein Bruder...
Ich verdrehte die Augen und rief zurück:"Ich bins ja gleich!"
Sofort stellte ich das Wasser ab, trocknete mich mit einem Handtuch ab und zog mir anschließend die gemütliche Turnhose und das weiße Shirt an.Kaum war die Tür offen, wurde ich auch schon raus geschubst und die Tür wurde wieder zu geknallt. Seufzend ging ich in die Küche, wo ich auch schon von meinem Dad zur Begrüßung umarmt wurde. Ich tätschelte seinen Rücken und sagte:"Hi Dad."
"Warum seid ihr Beide eigentlich hier? Nicht, dass ich was dagegen hätte, aber..."
"Wir haben frei bekommen um euch ein bisschen die Stadt zu zeigen."
Ich nickte und aß meine Pommes auf.
Pommes zum Frühstück. Das Beste am Tag."Kommt Leute, wir zeigen euch die Stadt. Ab ins Auto!"
Ich machte mir gar nicht die Mühe, mich umzuziehen. Mit Turnhose und Sneakers stieg ich ins schwarze Auto und wir fuhren los. Mein Bruder und ich auf der Rückbank. Unsere Eltern redeten über jedes Gebäude. Ab und zu sagte ich ein "Ja" oder ein "Interessant".
Ehrlich gesagt wollte ich die Stadt allein erkunden und nicht mit drei anderen Leuten. Ich hatte es viel lieber allein und einsam.
Wahrscheinlich aus Gewohnheit.Nach längerer Zeit, einem Stück Schokokuchen und Kaffee, fuhren wir wieder nach Hause.
Nach Hause...
Das hörte sich echt gut an.
In Washington war ich nie zu Hause gewesen. Jetzt hatte ich ein Zuhause.Wir stiegen in den Fahrstuhl und fuhren wieder nach oben.
"Wann fängt wieder die Schule an?"
"Übermorgen, Matt. Wir haben auch schon eure Bücher und Stifte gekauft. Und dazu eine neue Schultasche für jeden. Sie stehen hinter der Tür. Seht es euch mal an."
Ich stöhnte los und schaute genervt in die Luft. Aber irgendwie freute ich mich auch darauf. Vielleicht waren auch nette Leute darunter. Unter den vielen neuen Leuten. Obwohl, eigentlich war ja ich die Neue.Gelangweilt setzte ich mich aufs Bett und fragte mich, was ich machen könnte. Am liebsten würde ich los ziehen und alles erkunden. Aber dafür war ich zu faul, ehrlich gesagt. Desswegen holte ich mir mein Buch, schaltete Musik ein und fing an weiter zu lesen. Mein Fuß wackelte zur Musik mit.
Meine Tür ging auf, ohne klopfen und Matt stand in der Tür.
"Klopfen kennst du wohl nicht? Was ist?"
"Abendessen", sagte er nur und verschwand. Schnell legte ich das Buch weg und rannte in die Küche. Auf einmal hatte ich Hunger wie ein Bär nach dem Winterschlaf.
Gar nicht übertrieben.Schnell trank ich mein Wasser aus, stand auf und sagte:"Gute Nacht."
"Du gehst schon schlafen?"
Ich nickte und ging. Hinter mir hörte ich noch mehrere "Gute Nacht" Rufe, bevor ich die Tür schloss und den Schlüssel umdrehte.
Als ob ich jetzt schlafen gehen würde! Es sind Sommerferien!
Zwar nur noch für einen ganzen Tag, aber trotzdem.
Da geht man doch nicht um 20 Uhr schlafen.
Schnell zog ich meinen Pyjama an und legte mich ins Bett. Ich schnappte mir die Fernbedienung und drückte den roten dicken Knopf. Der Fernseher sprang an und ich stellte leiser. Ich zappte durch die Kanäle und fand schließlich einen Film.
Eine romantische Schnulze. Bei der ganzen Liebe wurde mir übel und schlecht. Das war so typisch. Als ob so eine Schnulze im echten Leben existieren würde!
Schwachsinn!
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Love is a dangerous game (TMNT)
FanfictionDa war es. New York City. Mein neues Zuhause. Mein neues Leben. Ab jetzt würde alles besser werden, alles anders. Niemand kannte mich, niemand hatte falsche Behauptungen über mich. Keine Gerüchte, keine Gefahr. Ich war zwar neu in dieser großen St...