Ein kleiner Aufschrei entfuhr mir und ich presste meine Augenlieder aufeinander. Der beißende Geruch der Kanalisation stieg in meine Nase. Ich rümpfte sie und krallte mich an den starken Arm. Raphael verstärkte seinen Griff um mich.
Seine Muskeln spannten sich spürbar an. Der Fall kam mir schier endlos vor, aber bald darauf landeten wir hart auf Wasser. Es spritzte direkt in mein Gesicht. Langsam und vorsichtig öffnete ich das rechte Auge und sah mich um. Als ich mich vergewisserte, dass es keine Gefahr gab, öffnete ich auch das linke Auge. Ich presste mich an Raphael und schaute mich genauer um.
Was es hier alles gab...
Mein Blick haftete an den ganzen Computern und Bildschirmen. Das war sicherlich Donatellos Reich. Ich merkte wie Raphael sich bewegte und mich forttrug. Und zwar auf ein kleines, kaputtes und graues Sofa. Dort setzte er mich ab, aber ich klammerte mich weiter an ihn.
"Wir sind da, du kannst mich los lassen", sagte er überraschend ruhig. Ich nickte und ließ ihn los.Kaum hatte ich ihn los gelassen, wurde mir kalt. Raphael ging auf Leonardo zu und flüsterte ihm etwas zu. Mikey und Donatello kamen auf mich zu und setzten sich ebenfalls auf die Couch.
Leonardo kam mit der Pizzaschachtel auf uns zu und sofort kam mein Hunger zurück. Während des Falls war er wie weggeblasen gewesen.
Er öffnete die Schachtel und gab mir ein Stück.
"Danke."
Er nickte und ich biss in die noch warme Pizza mit Mozzarella und Parmesan. Ein genussvolles Stöhnen kam aus meiner Kehle und ich verschlang das Stück. Der Hunger war nicht verflogen, aber er war gelindert worden. Ich musterte Mikey, der zwei Stück auf einmal in sich hinein stopfte. Ein Glucksen entfuhr mir.
Ich schaute die vier einzeln an und sagte:"Ehrlich gesagt, dachte ich, dass ihr nur Salat oder so esst."
"Wie kommst du darauf?"
Ich schaute zu Donatello.
War das eine ernst gemeinte Frage gewesen?
"Ähm, ihr seid Schildkröten."
Leonardo seufzte und schaute mich komisch an.
Ich hob beide Hände und fragte:"Was denn?! Ist doch wahr."
Raphael grinste und sah weg.
Ich winkte mit beiden Händen ab und wartete auf die Vier."Eine Frage...
Warum habt ihr mich hier her gebracht? Denkt ihr nicht, ich könnte euch bei der Polizei melden oder so?"
Leonardo lachte und sagte:"Davor haben wir keine Angst. Meinst du wirklich jemand kauft dir so etwas ab?"
Da hatte er recht. Wer würde mir bitte glauben, dass es vier Ninja Schildkröten gab?
Niemand! Ganz genau!"Stimmt auch wieder. Aber warum habt ihr keine Angst vor der Polizei?"
"Das ist eine sehr lange Geschichte. Wie lange wohnst du schon in New York?"
"Etwas mehr als einen Monat. Zuerst war ich in Washington. Erzählt mir die Geschichte."
"Ein anderes Mal", sagte Donatello und schaute mich mitfühlend an.
"Aber, ich bi..."
Mein Satz wurde von einem lauten Klappern unterbrochen. Erschrocken schaute ich mich um und erstarrte.
Da stand eine riesige Ratte...
Sie hob gerade etwas auf.
"D-da ist eine riesige R-Ratte."
"Keine Sorge, Babe. Das ist unser Dad."
Schockiert sah ich ihn an und rief:"Schlechter Witz! Wie soll bitte eine Ratte ein Vater von Schildkröten sein?"
"Das kann ich wohl am Besten erklären."
Eine fremde Stimme ließ mich Gänsehaut bekommen. Ich drehte mich um und schaute in das Gesicht der großen Ratte. Doch sie lächelte."Aber bevor wir das tun, möchte ich wissen wer das ist", sagte die Ratte mit strenger Stimme an die Turtles gewandt. Leonardo übernahm das Wort:"Das ist Mary Summer. Wir haben dir von ihr erzählt, Meister."
Meister?!
Was denn noch?
Erst Dad dann Meister.
Was kommt noch?
"Aha. Schön dich kennenzulernen, Mary Summer."
Er streckte mir die lange Hand mit den spitzen Nägeln hin. Zitternd nahm ich sie und schüttelte sie leicht.
"Mein Name ist Splinter."
Ich nickte einfach und schaute zu Leonardo der mir aufmunternd zu nickte.Wir erhoben uns und folgten Splinter zu einem freien runden Platz. Splinter setzte sich im Schneidersitz hin und die vier Schildkröten machten es ihm nach. Als Einzige stand ich noch, wusste nicht was ich tun sollte. Mikey nahm meine Hand und zog mich nach unten, neben sich. Ich zog meine Knie an und lauschte den Worten der Ratte.
Er erzählte davon, wie sie in die Kanalisation gekommen waren. Sie wurden von einer gewissen April O'Neil dorthin gebracht.
Woher kannte ich den Namen?
Splinter erzählte von der Kampfkunst und ihrem Leben hier unten. Mein Interesse war gestiegen, mit jedem Buchstaben verstand ich die vier Schildkröten immer mehr. Verstand, warum sie so waren wie sie waren.Nachdem er geendet hatte sagte ich:"Wärt ihr also niemals von April gerettet worden, wärt ihr wahrscheinlich jetzt tot."
Leonardo nickte.Als nächstes kam die Geschichte von Meister Shredder. Wie sie ihn besiegt hatten, wie sie die Stadt gerettet hatten. Dann kam der Crang.
"Davon hatte ich auch gehört, in den Nachrichten. Es war das große Thema, bis etwas Neues passierte."Sie erzählten auch von den Schlüsseln zur Stadt und mir wurde sogar einer gezeigt. Staunend nahm ich den goldenen Schlüssel in die Hand und betrachtete ihn.
"Also weiß die Polizei von euch?"
"Ganz genau."Ich gab den Schlüssel Donatello zurück und sah in jedes der 5 Gesichter. Splinter sah alt und erschöpft aus. Er musste schon sehr alt sein.
Donatello hatte eine kaputte Brille auf und schaute zu Boden. Das ganze Zeug, das er auf dem Rücken trägt, kam mir sehr kompliziert vor.
Leonardo redete mit Splinter. Er hatte noch so viel Energie in sich, das sah man in seinen Augen.
Raphael schaute genervt umher. Seine breite Schulter hob und senkte sich mit jedem Atemzug. Viele Narbe kennzeichneten ihn. Der Schlitz an seiner Oberlippe sah irgendwie bedrohlich aus.
Mikey hatte ein großes Tattoo auf der Schulter, das richtig cool aussah. Er hatte ein glückliches Funkeln in den Augen und sah mich an. Ich lächelte ihm zu, das er erwiderte.Plötzlich kam mir eine gewisse Frage in den Sinn.
"Ihr habt doch gesagt, dass ihr Ninja seid. Welche Waffen habt ihr denn?"Leonardo grinste mich an.
Warum grinste er?
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Love is a dangerous game (TMNT)
FanfictionDa war es. New York City. Mein neues Zuhause. Mein neues Leben. Ab jetzt würde alles besser werden, alles anders. Niemand kannte mich, niemand hatte falsche Behauptungen über mich. Keine Gerüchte, keine Gefahr. Ich war zwar neu in dieser großen St...