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Müde stieg ich in den vollen Bus und drückte die maulenden Leute zur Seite, damit mein Bruder auch noch hinein konnte. Misstrauisch beäugte er mich. Als ich ihn fragend ansah fragte er:"Was war gestern los? Du hast beim Abendessen und heute Früh so komisch dreingeschaut. Willst du mir etwas sagen?" Ich wusste was er meinte. Nachdem ich ins Zimmer gerannt war, hatte nämlich Donatello angerufen. Er hatte mir gesagt, dass sie einen Überfall verhindert hatte, aber Leonardo hatte sich stark das Bein verletzt. Un der hatte nach  mir verlangt, doch ich konnte schlecht hingehen. Donatello hatte mir anschließend Leonardo ans Telefon geholt und er hatte mit erschöpfter Stimm gesagt:"Mary, ich brauche dich hier. Komm bitte so schnell wie möglich her."
Aber ich konnte nicht. Mein Dad hatte mich dauernd im Auge behalten und sie waren auch spät schlafen gegangen. Ich konnte ihm nicht helfen. Aber verstanden hatte ich nicht, warum genau ich kommen sollte. Fragen konnte ich auch nicht, denn er hatte aufgelegt, sobald ich abgesagt hatte. Es brach mir das Herz. 

Ich schaute zu Matt und antwortete:"Es ist nichts."
Traurig sah ich aus dem Fenster in den Regen und dachte nach. Ich musste heute unbedingt zu ihm hin. Ich musste und wollte ihm unbedingt helfen. Nur wie sollte ich das anstellen ohne, dass meine Eltern etwas mitbekamen?
Es war zum verrückt werden!

Ich seufzte schwer und erntete damit wiederum einen komischen Blick von Matt. Doch ich ignorierte ihn und hörte meine Musik weiter.

Genervt ließ ich den langweiligen Unterricht über mich ergehen. Beim Mittagessen stocherte ich in meinem Essen herum und hörte meinen zwei Freunden gar nicht zu. Dec warf mir immer wieder sorgenvolle Blicke zu, doch sie ließ mich in Ruhe. Genauso wie Adam. Er sah mich zwar enttäuscht und entmutigt entgegen, aber auch er ließ mich in Ruhe.

Nach der Schule ging ich allein nach Hause, Matt war noch bei seinen Freunden. Ich setzte mich aufs Klo und entspannte mich. Nachdem ich fertig war, stand ich auf, zog die Hose hoch und spülte. Als nächstes wusch ich meine Hände und bekam eine Idee. Ich war allein daheim, meine Eltern würden erst so um 19:00 Uhr kommen. Wann mein Bruder kam wusste ich nicht, aber so wie ich ihn kannte, blieb er sicherlich länger weg. Ich könnte rein theoretisch zu meinen Kumpels gehen. Zu den Schildkröten.

Mit mächtig niedriger Motivation packte ich mein Geld ein und rannte aus dem Gebäude, um anschließend in die nächstgelegene Pizzaria zu gehen. Dort kaufte ich mit meinem restlichen Geld zwei Magheritas und rannte zu dem Gullideckel. Ich wartete bis keine Autos und Menschen in der Nähe waren und zog dann den Deckel zur Seite. Diesmal ging es viel besser als erwartet.

Ich kletterte einige Sprossen der Leiter hinunter und zog anschließend den Deckel wieder zurück auf seinen Platz. Im Dunkeln kletterte ich weiter runter, bis ich endlich das Versteck der Turtles fand. Am Anfang war niemand in der Nähe, doch als ich ein Rascheln hörte, stolzierte ich auf das Geräusch zu. Splinter saß dort und meditierte. Ich wollte ihn zwar nicht stören, aber es war mehr als nötig.

"Meister Splinter?"
Er schreckte hoch und stellte sich in Kampfposition. Als er mich erkannte entspannte er sich und sagte:"Mary. Schön dich zu sehen."
"Wie geht es Leonardo?"
Er seufzte und antwortete:"Besser. Diese Schildkröten sind hart im Nehmen. Die anderen schlafen noch. Sie hatten eine lange Nacht hinter sich. Willst du ihn sehen?"
Ich nickte verzweifelt und folgte der Ratte. Sie verschwand in einem Zimmer, ind er sich Leonardo liegen auf einem Bett befand. Hier war alles schön aufgeräumt und auf seinem Platz. Mit einem Verband um das rechte Bein lag er da und schnarchte leise vor sich hin. Splinter drehte sich zu mir um und nickte. Ich nickte ebenfalls und er ging aus dem Raum.

Vorsichtig ging ich auf Leonardo zu und setzte mich neben ihn auf die kaputte Matratze. Er schlug schlagartig die Augen auf und sah mir direkt in die Augen. Er lächelte schwach und wisperte:"Du bist gekommen?"
Ich nickte lächelnd und zeigte ihm die Pizza.
"Und ich hab sogar Pizza mitgebracht."
"Du bist die Beste."
Voller Sorge fragte ich:"Wie geht es deinem Bauch?"
"Mir gehts gut, Mary. Mach dir keine Sorgen."
Mit hinuntergezogenen Mundwinkeln nickte ich und fragte:"Soll ich deine Brüder holen und wir genießen die Pizza."
"Gute Idee."
Ich nickte wieder und ging aus dem Raum. Langsam suchte ich die Räume nach seinen Brüdern ab und fand schließlich Donatello mir. Er lag auf einem Bett und starrte die Decke an. Leise schlich ich auf ihn zu und erschrak ihn. Er hüpfte auf und verpasste mir einen Faustschlag auf den Arm. Ich jaulte auf und ging zu Boden. Verzweifelt rief:"Oh Scheiße! Entschuldigung!"
Ich winkte ab, biss die Zähne zusammen und stand wieder auf. "Es gibt Pizza. Geh ins Zimmer von Leo."
Er nickte und ging vor. Ohne ein Wort rannte ich ins nächste Zimmer und weckte Mikey auf.
"Babe! Hallo! Ich hab dich vermisst!"
Ich verdrehte die Augen und sagte ihm das Gleiche wie Donni. Er ging ebenfalls und ich ging in das Zimmer nebenan. Dort lag Raphael und schnarchte laut. Ich lachte und ging auf ihn zu. Ich schubste ihn heftig vom Bett, sodass er auf den Boden fiel. Raphael schrak hoch, lachte aber als er mich erkannte und rannte auf mich zu. Er schmiss mich über die Schulter und ich schlug ihn auf den harten Panzer. Doch er ignorierte mich und fragte stattdessen.
"Was machst du denn hier?"
"Euch besuchen. Es gibt Pizza in Leo's Zimmer."
Er nahm Anlauf und rannte in Leo's Zimmer. Die anderen Drei starrten uns blöd an, doch wir lachten nur und setzten uns auf den sauberen Boden.

Zu Fünft genossen wir die leckeren Pizzas, sogar Splinter war gekommen um sich ein Stück zu gönnen.

Es war einer der besten Tage meines Lebens. Ich hatte ihn nämlich mit meinen 4 besten Freunden verbracht. 

Love is a dangerous game  (TMNT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt