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Zeitsprung: 29. September

Schon fast ein Monat war vergangen seit ich nach New York gekommen war. Ich verbrachte viel Zeit mit December. Sie hatte mehrere Male bei mir übernachtet, sowie ich bei ihr. Wir hatten viel Spaß und unsere Freundschaft war nach dieser kurzen Zeit sehr vertieft worden.

Ich stieg an diesem Samstag Nachmittag in den Bus und setzte mich auf einen der vielen Sitze.
"Hey! Bist du nicht Mary Summer. Die Neue?"
Ich sah nach hinten und konnte in ein mir fremdes Gesicht blicken. Er hatte dunkle haselnussbraune Augen und braune Haare die nach oben gestylt worden waren. Seine Augen blickten in meine und ich fragte:"Ja bin ich. Aber wer bist du?"
"Adam Morris."
Ich nickte.
Und jetzt?
Was wollte er von mir?
Nach einer Weile fragte er:"Und was machst du jetzt?"
Warum interessierte ihn das?
"Ich wüsste nicht, was dich das angeht."
Gleich musste ich aussteigen. Ich stand auf und stellte mich schon vor die Tür. Der Bus blieb stehen und ich trat ins Freie. Hinter mir hörte ich jemanden gehen. Ich drehte mich um und sah Adam. Er bemerkte meinen Blick und ich fragte:"Warum gehst du mir nach?"
"Tu ich doch gar nicht", sagte er lächelnd und zwinkerte mir zu.
Oh Gott! Ein Stalker!
Nein eher nicht...
Dafür sah er zu nett aus, auch wenn das nichts hieß.
Hoffentlich war er keiner.

Ich verschnellerte meine Schritte und rannte fast. So schnell ich konnte ging ich auf das kleine Café zu, wo ich schon Dec sitzen sah. Ich steuerte aufgeregt auf sie zu und ging in das Café hinein. Hinter mir fiel die Tür zu, doch gleich darauf wurde sie wieder aufgedrückt. Ich saß mich gegenüber von December und wagte einen Blick nach hinten und konnte Adam erkennen.
"Hi Dec. Schön dich zu sehen."
"Hallo Mary."
"Siehst du den Typen da hinten? Der Junge, der zwei Tische weit weg von uns sitzt?"
"Ja."
"Kennst du den?"
"Gesehen hab ich ihn schon, aber ich weiß nicht wie der heißt. Aber er ist süß."
Wir flüsterten uns immer leiser zu und ich flüsterte:"Das ist Adam Morris. Er war im gleichen Bus wie ich und er ist mir bis hier her gefolgt."
"Ulala. Mary hat einen Verehrer."
Sie grinste und ich wurde wütend.
"Das ist nicht witzig! Der könnte ein Mörder oder so sein."
Sie fing an zu lachen und sagte:"Der? Niemals. Keine Sorge."
Ich lachte auch mit, nachdem meine Wut verflogen war.

"Hallo Mary und December. Schön dass ihr wieder da seid. Das Übliche?"
"Ja bitte Jasmin."
"Kommt sofort."
Wir waren hier schon so oft, sodass wir mit der Kellnerin, namens Jasmin, bekanntschaft gemacht hatten. Sie war eine sehr nette Person.
Schon stellte sie unseren Schokokuchen, Dec's Espresso und mein Wasser auf den Tisch. Jede von uns nahm eine Gabel und ich stocherte mir ein kleines Stück ab. Genussvoll kaute ich es und schaute lächelnd zu December.

"Hallo Mädels."
Ach du heilige Scheiße!
Adam!
"Hallo Adam", murmelte ich genervt und December fragte:"Was willst du?"
"Ich wollte fragen ob ich bei euch sitzen darf. Ich bin ganz allein hier."
"Natürlich", sagte December und ich warf ihr einen meiner Psychoblicke zu. Er setzte sich auf den dritten Stuhl und sah uns beim Essen zu. Jasmin kam auf uns zu und fragte an Adam gewandt:"Kann ich dir was bringen?"
"Nein danke."
Sie nickte und ging wieder.

"Adam. Warum bist du hier?"
"Was meinst du? Darf ich nicht hier sein?"
"Doch doch, aber warum bist du mir vom Bus bis hier her gefolgt?"
"Ganz einfach. Ich war im gleichen Bus wie du und hatte mich gefragt ob du diese Mary bist und das hab ich dich auch gefragt. Und dann bin ich in dieses Café gekommen. Kann ja ich nichts dafür, dass ihr auch hier seid."
Ich glaubte ihm irgendwie nicht. Es klang zwar schon plausibel aber auch ausgedacht. Nickend kaute ich das nächste Stückchen Kuchen.
"Okay. Und wieso sitzt du jetzt hier bei uns."
"Hab ich doch schon gesagt. Ich war allein und das mag ich nicht."
"Na schön", sagte Dec und schlürfte ihren Espresso.

"Wie alt seid ihr?"
"15", sagten Dec und ich gleichzeitig. Als das passierte schauten wir uns lachend an und dann zu Adam. Er lächelte und sagte:"Ich bin 16."
Es blieb kurz still als er fragte:"Was macht ihr um 18:00 Uhr in einem Café vor der Schule? Geht ihr nicht in die Disco wie alle anderen?"
"Das könnten wir dich auch fragen", sagte ich herablassend und bleib ernst. Adam hob beide Hände hoch und schob die Unterlippe vor.

"Jasmin?! Können wir bitte zahlen?!"
Sie kam auf uns zu und ich holte meinen Geldbeutel hervor.
Ich bezahlte meinen Anteil und December ebenfalls. Wir standen auf und Adam folgte uns. Wir Drei gingen auf unsere Bank auf dem Schulgelände zu und wir setzten uns darauf. Neben mir Adam und December. Wir saßen einfach da und schauten in die verschwindene Sonne. Ich ließ sie auf meine Haut wirken und atmete tief ein und aus.

Mittlerweile war es dunkel geworden, fast schwarz, aber durch die vielen Häuser wurde die Stadt erleuchtet. Von oben muss es wunderschön aussehen.
"Wie spät ist es?"
Ich schaute zu Dec und zog mein Handy heraus. Ich zeigte ihr die Uhrzeit und musste darüber staunen. Schon 21:00 Uhr. Während der ganzen Zeit hatten wir mit Adam geredet und sogar gelacht. Er war ein wirklich witziger Junge. Langsam kaufte ich ihm seine Ausrede ab, die er uns vorher geliefert hatte.

"Tja Ladies. Ich würde zu gern noch hier bleiben, aber ich hab noch was anderes zu tun."
"Ich müsste auch los", sagte December.
"Dann miss ich wohl auch schon Heim. Ich bleib sicher nicht allein auf dem Gelände. Fährt überhaupt noch ein Bus?"
"Ja sicher. Wir müssen mit dem gleichen Bus fahren."
"Ich muss in die andere Richtung. Bis dann. Wir hören uns. Ciao!"
"Tschüss Dec. Wir schreiben."
"Ciao December."
Sie ging los und ließ mich mit diesem Typen allein. So schlecht war er nun auch wieder nicht.
"Na komm. Gehen wir los. Sonst verpassen wir den Bus."
Ich nickte und wir gingen zur Haltestelle. Genau in dem Moment als wir los rannten, fuhr der Bus an der Haltestelle vorbei. Er hatte nicht einmal gehalten.
"Scheiße! Was soll das eigentlich! Nicht mal stehen geblieben!"
"Ganz ruhig. Wir gehen einfach zu Fuß. Kann ja nicht schaden."
"Na gut. Aber ich hasse trotzdem diesen Bus!"
Adam legte seinen Arm um meine Schulter und zusammen gingen wir los.

Nach einer Weile hielten wir vor einem Haus und Adam sagte leise:"Hier wohne ich. Kann ich deine Nummer haben?"
"Ähm was? Ich meine Ja. Gib mir dein Handy."
Er gab mir sein Smartphone und ich tippte sie ihm ein.
"Danke. Ich schreib dir."
"Okay", flüsterte ich und er schloss die Tür auf.
"Ciao!"
"Tschüss."
Die Tür fiel zu und ich seufzte. War ich blöd?!
Ich hatte ihm meine Nummer gegeben. Der wird mich so zuspamen, das wusste ich jetzt schon.

Es war nicht mehr weit bis zu meinem Haus. Ich musste nur noch an den dunklen Gassen vorbei kommen. Am Besten lebend.

Plötzlich wurde mein Mund zugehalten...

Love is a dangerous game  (TMNT)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt