Mein Gesicht vergrub ich im Zimmer und die Decke schmiegte sich an mich.
"Schatz? Alles okay?"
Ich blieb still. Tat so als ob ich schliefe. Meine Augen geschlossen, Mund zusammengepresst und zitternder Körper.
"Ich glaub sie schläft noch", hörte ich Dad flüstern. Als die Tür wieder geschlossen wurde, setzte ich mich vorsichtig auf und hielt mir meinen Bauch. Er grummelte und zog sich immer mehr zusammen. Seufzend murmelte ich vor mich hin:"Ich will Rache."Ich versuchte aufzustehen, schaffte es aber nicht. Das Einzige was passierte, war, dass ich schon wieder einen Schwindelanfall und Übelkeit bekam. Mit krächzender Stimme rief ich nach meiner Mom. Stattdessen kam mein Bruder an der Tür herein.
Er sagte:"Mom und Dad sind arbeiten. Sie haben sich den Vormittag frei genommen, aber jetzt mussten sie in die Firma. Kann ich dir irgendwie helfen?"
Schwer nickte ich und krächtzte:"Tee. Kannst du mir bitte einen Tee machen?"
"Aber gern doch. Kräutertee?"
Wieder nickte ich.Er verschwand aus der Tür und ich hörte den Wasserkocher. Bald darauf kam er mit einer Tasse mit dampfendem Tee zurück.
"Vorsicht, heiß", sagte er leise und setzte sich neben mich aufs Bett. Langsam nahm ich die heiße Tasse am Henkel und Matt legte seine Hand auf meine Schulter. Vorsichtig nahm ich einen kleinen Schluck des heißen Tees und schluckte schwer.
"Kann ich dir noch was bringen?"
Ich schüttelte den Kopf und zwang mir ein Lächeln auf. Er legte sich hin und schaute auf die Decke. Ich beobachtete ihn, stellte die Tasse auf meinem Nachtkasten ab und legte mich ebenfalls hin.
"Willst du mir erzählen, was genau los ist?"
"Ich bin krank", flüsterte ich und sah weg. Er seufzte schwer und fragte:"Das schon. Sieht man auch, aber es ist noch was los. Das merk ich. Willst du es mir nicht sagen?"
Tränen fielen auf die Decke und schaute ihn an. Tröstend umarmte er mich und ich legte meinen Kopf in seine Halsbeuge. Er strich mit seiner blassen Hand über mein blondes, zerzaustes Haar und sein Atem streifte meinen Nacken.
"Alles wird gut."
Ich nickte und löste mich von ihm. Vorsichtig lehnte ich mich an die kalte Wand und fing an ihm von meiner Fast-Vergewaltigung zu erzählen. Ließ die Turtles aber aus. Mit entsetzten Gesicht schaute er mich an und sagte:"Warum hast du das nicht früher gesagt? Wir müssen zur Polizei! Und das sofort!"
Unter Schluchzern sagte:"Ich hab mich geschämt."
Matt schüttelte verzweifelt den Kopf und sagte beruhigend:"Dafür musst du dich nicht schämen. Du hast es sogar geschafft ihn wegzustoßen und los zu rennen. Du solltest stolz auf dich sein, so stark zu sein!"
Das hatte ich ihm erzählt. Ich konnte nicht riskieren wirklich in eine Anstalt zu kommen, nur weil ich sie Turtles erwähnte. Nickend fragte ich:"Was jetzt?"
"Wir gehen zur Polizei. Komm!"
"Ohne unsere Eltern?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. Er nickte nur und rief:"Je länger wir warten, desto länger ist das Arschloch auf freiem Fuß! Komm jetzt!"
"Und mit was fahren wir?"
"Auto", stieß er hervor.
Stimmt ja! Er hatte schon lange seinen Führerschein, nur wegen dem ganzen Verkehr hier,war er nie gefahren.
"Und mit welchem Auto? Mom und Dad sind weg."
"Sie haben ein Auto zu Zweit genommen. Jetzt komm endlich!"
Ich stand wackelnd auf. Matt kam auf mich zu und stützte mich.
"Du musst dir etwas anziehen", sagte er und ich nickte. Ich holte mir eine Sporthose und ein Shirt. Schnell zog ich es über, Matt wartete vor der Tür und ich zog mir schnell die Schuhe an. Schlurfend ging ich raus zu ihm und zusammen gingen wir aus der Haustür um anschließend mit dem Fahrstuhl zu fahren. Durch das Gewackel wurde mir noch schlechter und Matt half mir zum Auto zu kommen.Am Anfang gab es ein leichtes Problem mit dem Start des Autos, aber bald hatte Matt es geschafft und wir fuhren in Richtung NYPD.
"Weißt du überhaupt wohin?"
"Ja", antwortete er kurz und knapp und ich hielt meinen Mund, damit er sich konzentrieren konnte.Nach längerem Suchen fanden wir es endlich und parkten davor. Matt half mir aus dem schwarzen Auto und wir gingen in die Polizeiwache.
Wir gingen zu einem Pult und Matt redete mit dem Polizisten der dahinter saß. Aufmerksam hörte er zu und nickte mehrmals. Als Matt fertig war kam er auf mich zu und sagte:"Du sollst ihnen genau sagen wie der Typ ausgesehen hat und beschreiben was er getan hat."
Seufzend ging ich dem Polizisten nach. Wir wurden in einen kleinen Raum geführt mit zwei Stühlen und einem Tisch zwischen ihnen.
"Setzen Sie sich", sagte der Polizist und ich machte wie mir gesagt wurde. Er flüsterte Matt etwas zu, der anschließend zu mir kam und sagte zu mir:"Ich warte draußen. Du sollst in Ruhe mit einer Frau darüber reden können."
Ich nickte und er gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich nickte und schaute abwartend zur Tür.Es kam eine blonde Frau, ältere Frau herein und saß sich auf den Stuhl vor mir. Sie faltete ihre Hände und sah mich ernst an. War das hier ein Verhör oder eine Beschreibung?
Mit ernster Stimme sagte sie:"Guten Tag. Mein Name ist Rebecca Vincent."
"Guten Tag", murmelte ich.
"So, Marry. Was ist an diesem gewissen Abend vorgefallen?"
Sie kannte meinen Namen und war sehr direkt.
Noch gruseliger ging es nicht, oder?!
Mit zittriger Stimme erzählte ich ihr:"Ich bin spät am Abend nach Hause gegangen, aber als ich an dieser dunklen Gasse vorbei gegangen war, ist dieser Mann von hinten gekommen und hat mir meinen Mund zugehalten. Er hat mich in die Gasse geschliffen und mich an die Wand gedrückt. Zuerst konnte ich sein Gesicht nicht sehen, aber als er das schwarze Tuch runter genommen hatte, hat er mich geküsst. Seine Hände waren an meinen Brüsten und ich hab es irgendwie geschafft zu Schreien. Er hat mir die Luft abgeschnitten, aber ich hab ihn weggeschubst und er ist hingefallen, sodass ich wegrennen konnte."
Ich blieb still und ließ meinen Tränen freien Lauf. Ich hatte es nicht geschafft sie zurück zu halten. Rebecca hatte mir mit ernstem Gesicht zugehört und nickte nun.
"Wie hat dieser Mann ausgesehen?"
"Er hatte ein vernarbtes Gesicht und ich glaube braune Augen. Er war größer wie ich, aber relativ schlacksig."
"Okay, ich danke Ihnen."
Sie schob quitschend ihren Stuhl zurück und stand auf.
"Warten Sie!"
Fragend sah sie mich an und ich fragte:"Kann ich mit ihnen unter vier Augen sprechen? Wo wirklich niemand etwas mitbekommt?"
Ich zeigte auf die Scheibe neben uns, ich wusste, dass man von der anderen Seite alles sehen und hören konnte, aber nicht von unserer Seite.
Ich verstand immer noch nicht warum wir hier waren.Sie nickte und ich folgte ihr aus dem Raum, um in einen anderen zu gehen.
Waren wir hier sicher?
Waren meine Worte hier sicher?
Ich hoffte es.
Ich atmete tief ein und aus und fragte:"Ich hab gehört, dass es letztes Jahr einen Angriff von den Kraang gab..."
"Woher weißt du davon?! Wir haben niemanden davon erzählt. Es war ein Geheimnis! Alle glauben, dass es die Regierung war!"
"Sagen wir es so, ich hab es von der Quelle."
Immer noch der gleiche entsetzte und fragende Blick von ihrer Seite.
"Von den Rettern dieser Stadt", erklärte ich ihr. Ihr verwirrtes Gesicht wich einem Wissendem. Ich nickte und schaute sie mit einer hochgezogenen Augenbraue an.
"Woher weißt du von ihnen?"
"Sie haben mich vor diesem Typ gerettet. Ich hab ihn gar nicht weggestoßen. Sie haben ihn verjagt. Ich hab gelogen!"Sie rieb sich ihren Kopf und schaute verzweifelt umher.
"Aber ich hab niemanden von ihnen erzählt. Ihr Geheimnis ist bei mir sicher. Ich wollte nur nachschauen ob sie die Wahrheit diesbezüglich gesagt haben."
"Kann ich verstehen. Bitte sage es wirklich niemanden. Das könnte eine Massenpanik hervor rufen."
Ich nickte und ging wieder zu meinem Bruder. Bevor wir aus dem Gebäude raus waren, warf ich Rebecca noch einen Blick zu den sie erwiderte.
"Was hast du mit dieser Frau noch geredet?"
"Nur noch vom Vorfall. Bitte lass uns nach Hause gehen."
Er nickte einfach und wir fuhren wieder zu unserer Wohnung.Ich war froh, nicht die Einzige zu sein, die von den vier Ninjas weiß. Dadurch wurde mein Leben leichter und erträglicher.
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Love is a dangerous game (TMNT)
Hayran KurguDa war es. New York City. Mein neues Zuhause. Mein neues Leben. Ab jetzt würde alles besser werden, alles anders. Niemand kannte mich, niemand hatte falsche Behauptungen über mich. Keine Gerüchte, keine Gefahr. Ich war zwar neu in dieser großen St...