Irgendwie hatte ich lust heute noch ein weiteres Kapitel hochzuladen. Ich hoffe es gefällt euch
~Luna's Sicht~
Alles um mich herum ist schwarz. Meine Schulter und mein Bauch schmerzen.Automatisch will ich dort hin greifen, doch ich kann mich nicht bewegen. Nicht einmal meine Augen bekomme ich auf. Von irgendwo her glaube ich, Geräusche zu hören, und zwei Stimmen, aber diese sind zu weit weg, um etwas zu verstehen. Die Schwärze lichtet sich allmählich. Die eine Stimme klingt nun viel deutlicher und ich kann sie erkennen. Es ist mein Vater! Er ist hier!
Bin ich in Sicherheit oder bin ich immer noch in der Schule? Aber wenn ich in der Schule bin, was macht dann Papa hier?
Ich kann nun sogar einzelne Wörter verstehen, ihr Sinn wird mir aber nicht klar. Ein nervtötendes Piepsen dringt an mein Ohr und übertönt seine Stimme. Verbissen ringe ich darum wieder zu Bewusstsein zukommen, doch ich scheine mich immer weiter von diesem zu entfernen. Die Dunkelheit wird noch tiefer.
Dann spüre ich eine Berührung an meiner Hand, die für mich wie eine Rettungsleine ist, die mich wieder an die Oberfläche leitet. Die Stimme meines Vaters wird wieder lauter und endlich kann ich verstehen, was er sagt. Die zweite Stimme höre ich nicht mehr.
„Luna! Kannst du mich hören? Bitte, beruhige dich, du bist in Sicherheit!", deutlich kann ich die Angst in seiner Stimme hören.
Ich will mich beruhigen, aber ich kann mich nicht bewegen. Was ist mit mir los?
„Es ist alles in Ordnung, Luna, ich bin bei dir"
Das beruhigt mich tatsächlich. Egal wo ich bin und was mit mir nicht stimmt. Hauptsache mein Vater ist bei mir. Das Piepsen wird langsamer und regelmäßiger, trotzdem nervt es mich immer noch. Ich spüre etwas nasses auf meinem Handrücken und dann ist ein Schluchzen zuhören. Papa weint wegen mir. Wut darüber, dass ich mich nicht bewegen und ihn trösten kann, durchströmt meinen Körper. Ich spüre, wie die unnachgiebige Hülle, die mich umgibt, zerplatzt.
Ein reißender Schmerz zieht durch meinen Bauch und meine Schulter, aber ich merke ihn nicht wirklich. Stattdessen konzentriere ich mich darauf meine Augenlider zu bewegen. Mit äußerster Mühe gelingt es mir, sie ein winziges Stück zu heben. Im ersten Moment sehe ich nur ein grelles Licht und einzelne Schatten. Meine Augen beginnen zu tränen, doch davon lasse ich mich nicht abhalten.
Ich muss Papa sehen, jetzt sofort.
„Luna? Oh Gott, bist du wach?" Aufregung klingt in seiner Stimme mit.
Etwas materialisiert sich vor mir und wird zu dem Gesicht von Papa. Seine Haut ist erschreckend blass und er hat große Augenringe. Ich will ihm die Träne weg wischen, die ihm die Wange runter läuft, aber ich kann meine Hand immer noch nicht bewegen. Mehr als alles andere will ich ihn in den Arm nehmen und trösten, doch ich kann einfach nur da liegen und ihn ansehen. Aber immerhin ist das schon mehr als vorher, deshalb beschwere ich mich nicht.
„Kannst du mich hören?", fragt er und streichelt mir über die Wange.
Es ist unglaublich anstrengend, meine Lider zu senken und wieder zu heben, aber dies ist alles, was ich ihm als Antwort geben kann.Offensichtlich reicht ihm das als Antwort.
„Gott sei Dank!", er beugt sich vor und küsst mich auf die Stirn.
Ungeduldig versuche ich, den Rest meines Körpers zum laufen zu bringen, doch es funktioniert nicht. Mein Herzschlag erhöht sich wieder und meine Sicht verschwimmt erneut. Papa hebt seine Kopf an und schaut mich ernst an. Seine Hand legt er auf mein Herz.
„Schatz, du musst dich schonen. Wegen dem hohen Blutverlust kann es noch zu Schwindelanfällen und Bewusstlosigkeit kommen, wenn du dich zu sehr aufregst", er streichelt mir mit seiner anderen Hand über meine Hand, „Bleib bitte bei mir, ja? Ich glaube nicht, dass ich es ertragen könnte, dich auch noch zu verlieren und jag mir nie wieder so eine Angst ein."
Was meint er damit? Offenbar kann er die Frage in meine Augen sehen.
„Du hattest im RTW beinahe einen Herzstillstand. Oliver und die anderen haben dich reanimiert! Ich sage Oli schnell bescheid, dass du wach bist, damit er dich untersuchen kann"
Ich zwinkere und mein Vater erhebt sich. Er gibt mir einen Kuss auf die Stirn und will dann das Zimmer verlassen.
„Hm ... hm..", offensichtlich kann ich auch nicht sprechen, was mich irgendwie frustriert. Ich will Papa sagen, dass ich ihn sehr liebhabe.
Sanft reibt er mir über die Hand.
„Du kannst noch nicht sprechen, erst muss überprüft werden, ob du selbstständig atmen kannst, bevor sie die Beatmungsschläuche entfernen können."
Erst jetzt werde ich mir des Gegenstandes bewusst, der in meinem Mund ist,und der Tatsache, dass sich meine Brust regelmäßig hebt und senkt. Instinktiv will ich dagegen ankämpfen, doch ich muss den Drang dazu unterdrücken. Papa geht kurz raus und kommt nur wenige Zeit später mit Oli zurück. Oli untersucht mich schnell und entfernt mir dann zum Glück den Tubus. Dankbar trinke ich kleine Schlucke von dem Wasser, das Papa mir gibt. Doch dann halte ich es nicht mehr aus.
„Pa .. pa"
Er beugt sich zu mir: „Sprich noch nicht, deine Kehle muss sich erst erholen"
Das ist mit gerade völlig egal, er muss das unbedingt wissen. Meine Finger schließen sich um seine Hand, die erste Bewegung, die mir gelingt, auch wenn sie sehr viel Kraft kostet.
„Hab .. dich lieb ... mehr als alles .... andere", meine Stimme ist heiser, aber immerhin kann ich mich verständlich machen. Erschöpft hole ich Atem.
Papa streichelt mir lächelnd einen Strähne aus der Stirn.
„Das weiß ich doch. Und ab jetzt redest du nur noch, wenn du etwas wirklich wichtiges zu sagen hast."
„War mir ... wichtig."
Papa schüttelt nur seinen Kopf.
„Dickkopf"
Erneut drücke ich seine Hand. Lange schaue ich Papa einfach nur an, bis mir vor Erschöpfung die Augen zu fallen.
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Ein Leben am Limit ~ASDS FanFiction~
FanfictionIn Lunas Leben ist nichts normal. Sie ist die Tochter eines Notarztes und erlebt so auch sehr viel. Dazu kommt, dass Ihr Vater nicht irgendwer ist. Er gehört auch zum Team der Serie "Auf Streife-Die Spezialisten". Eigentlich gehören fast alle Erwach...