Kap. 37.1

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Emma
Szene 36.1

Seine leise Stimme weckte mich auf.
“Aufwachen Liebes. Wir haben schon“, er hielt kurz inne. “fast halb zehn.“

Ich grummelte ein “Nein!“ und wollte einfach in diesem wunderschönen weichen Bett bleiben.

Erst blieb es ein Weile ruhig, doch dann spürte ich, wie sein Daumen meine Brust seitlich strich und er mich sanft auf meine Brustwarze küsste. Auch, dass er dabei lächelte merkte ich.
Als er sie mit seinen weichen Lippen umschloss und sanft saugte, musste ich mich zusammenreißen, nicht zu stöhnen. Stattdessen blaffte ich mürrisch: “You need some milk, oder was wird das??“
Er lachte bloß und küsste mich.

IMME! WIESO LÄSST DU ZU, DASS ICH DAS SAGE??!

“Oh Mist, das wollte ich nicht sagen, das kam einfach so aus mir heraus. Morgenstimmung zerstört...“, rief ich sofort und schlug peinlich berührt die Hände vor mein Gesicht.
Nein nein nein nein nein!!

“Du bist perfekt, du hast nichts zerstört. Ich fand's lustig!“, sagte er in einem beruhigenden Ton zu mir.
Als ich nichts darauf sagte und einfach weiter meine Hände vor mein Gesicht hielt, weil ich mich zu Tode schämte, nahm er sie von meinem Gesicht und umfasste es dann, um mich innig zu küssen.

Nein!
Sofort patschte ich meine Hand mitten in sein Gesicht und drückte ihn von mir weg, obwohl der Kuss gut war. Ich wollte aber nicht, dass er mich mit Mundgeruch küsste.
Er dagegen schmeckte nach Jack und ein wenig süßlich.

“Meine Zähne sind noch nicht geputzt!“, sagte ich und stand auf, um im Bad zu verschwinden. Die Decke hing ein wenig an meinem Bein und ich stolperte fast. Hoffentlich hatte er nicht meinen kleinen Hüpfer bemerkt, damit ich nicht hinfiel.

Im Bad sah ich meinen Körper im großen breiten Spiegel über dem Waschbecken an und erschrak. Mein Hals, mein Schlüsselbein, meinen Nacken meine Brüste, deren untere Wölbung, meine Leiste... alles verziert mit Knutschflecken, die mir recht groß entgegen prangten.
Ach du Scheiße.
Ich drückte auf einen Abdruck drauf.

Autsch! Das tut ja noch mehr weh als ein nicht durch Beißen und Saugen gemachter Blauer Fleck!!

Schnell putzte ich meine Zähne mit seiner Zahnbürste und ging aufs Klo.
Als ich zurück ins Schlafzimmer ging, welches direkt mit dem Bad verbunden war, sah ich keinen Jack, also ging ich nackt wie ich war, nach unten.

Als ich ihn sah, riss ich die Augen auf.
In (ebenfalls) voller nackter Pracht stand er an der Küchentheke und stellte die Packung Honey Pops ab. Seine Beine hingen entspannt nach unten. Selbst ohne Anspannung sah sein Hintern gut aus. Kurz dachte ich an letzte Nacht und musste grinsen.

Vier Runden ohne Sex hatten wir geschafft und es war ungefähr genauso intensiv und anstrengend gewesen. Zum Glück hatte er die Führung behalten und mir gezeigt wie es ihm gefiel. Ich hatte Gefallen daran gefunden, ihn bis an die Spitze zu treiben und ihm dann zuzuschauen, wie er Erlösung fand, wie er sich mir hingab und wie sehr er es genoss, was ich tat.
Auch er hatte mich liebevoll verwöhnt und ich konnte nicht genug von ihm kriegen.

Ich sah nun zu, wie er zwei Löffel zu den bereit gestellten Schüsseln schweben ließ und ging den Rest der Treppe nach unten.
Sein Körper war großartig... und er hatte gestern nur mich berührt und nur an mich gedacht.
“Soll ich was anziehen, Liebes?“, fragte er und drehte sich um. Ein kleines “Oh“ kam über seine Lippen, als er mich nackt sah.

Grinsend antwortete ich: “Nicht unbedingt, aber ich vielleicht! Hast du ein Hemd für mich?“
Er grinste und wackelte mit seiner einen Augenbraue. “Na gerne, dafür bekomme ich dann deinen Pullover“, schlug er vor.
Ich betrachtete seine starken Arme und fragte mich, wie das wohl aussah.
“Passt der dir?“
Amüsiert sah ich, wie er sie ein wenig stolz anspannte und das Kinn hob, dann zwinkerte er mir schelmisch zu.

Er flitzte weg und war nach ein paar Sekunden angezogen wieder vor mir. Ich zog Jacks Shirt an, was sehr weich und frisch gewaschen roch.

Er biss sich auf seine unter Lippe und ich dachte daran, was diese Lippen gestern alles getan hatten.
Schnell wand ich mich ab und guckte (innerlich pervers grinsend) auf den Boden.
Wieso hatte er nicht meinen hübschen Pulli an?

Sähe bestimmt voll unhetero aus...

Na und, Imme? Homosexualität ist doch nicht schlimm!
Außerdem steht Jack sowieso alles.

“Ich dachte, du ziehst meinen Pulli an...“

Er kicherte herzerwärmend. “Nein. Der Schnitt und der Kragen sind etwas zu feminin. Ich müsste dazu nen Trenchcoat tragen und sieben von zehn Finger mir Ringen bestücken, damit es stylisch und nicht overdressed aussieht. Die passende Hose im Dandy Style, dazu noch dich in meinem Arm...“
An seinem Gesichtsausdruck erkannte ich, dass er nur Spaß machte. Trotzdem stellte ich ihn mir in diesem Outfit vor.

Ich verdrehte die Augen und ging zum Tresen. Ich musste schmunzeln, als ich seine geliebten Honey Pops sah. Jack war echt ein lieber und herzensguter Mensch. Wesen. Alien...?
Obwohl... So wie er sich verhielt, war er fast schon menschlicher als so manch anderer Mensch.
Gemütlich und schweigend aßen wir Müsli. Seine Miene war überglücklich.
“Duschen?“, fragte er irgendwann und ich nickte ein wenig schüchtern.
Seine Gefühle sprachen aus ihm heraus, als er mich ansah und lächelte.

“Aber kein Fummeln in der Dusche, die Wand ist eiskalt und ich will nicht dagegen gedrückt werden, außerdem kann man leicht ausrutschen und ich will nicht die ganze Zeit Wasser aus meinen Augen wischen“, warf ich ein und er zog einen Schmollmund.
Ehe ich mich versehen hatte, schnappte er mich vom Hocker und flitzte ins Bad. Dort stellte er mich auf den etwas warmen Fliesen ab.
“War gestern alles okay?“, fragte er und stellte das Wasser an.

Regendusche, ich liebe dich.
“Ich liebe deine Dusche. Und ja, es war sehr schön“, meinte ich dann.

“Wegen der Flecken...“, fing er an.

Ich verdrehte die Augen. “Alessa meinte, es wäre unnötig Drama zu machen. Außerdem kann ich das ja überschminken. Wenn du nur wüsstest... Aber es tut schon ein wenig weh.“
Ich hatte mein Notfall Make-up Kit in meine Tasche eingesteckt. No more Knutschflecken. Unschuldig sah er mich an und nahm das feminine Duschgel.
Ein Seufzen. Diese massierenden Hände... Göttlich. Bei meinen Brüsten beschäftigte er sich unnötig lange.
Aber nach einem mahnenden Blick machte er weiter. Er wusch meinen Rücken und Bauch, dann wanderten seine Hände tiefer und ich hielt die Luft an.
Sanft griff er zwischen meine Beine und strich nur sehr flüchtig darüber. Errötet drehte ich mich nach vorne und er ging in die Knie, um meine Beine zu waschen. Nacheinander hob ich meine Füße an. Er schaute zu mir auf. Sein Blick war erwartungsvoll, wie als würde er auf ein Kommando von mir warten.
“Hat was Erotisches...“, meinte er.
Ich grinste lediglich.
“Willst du jetzt den Popo versohlt haben? Deine Knutschflecken sind nämlich ganz schön groß und tun weh, das sollte bestraft werden.“

Zurück grinsend, wenn auch verunsichert, schüttelte er den Kopf. “Ich bin lieber aktiv.“
“Ich fänds lustig“, gab ich von mir und dachte darüber nach, wie es wäre, wenn er...

Nein... einfach nein.

Ich wusch meine Haare aus, die er mir einshampooniert hatte.
Jack hielt mir sein Duschgel hin. “Du.“
Ich nahm es und grinste, während ich es aufschäumte, wobei pervers klingende Geräusche entstanden.
Was ein Spaß...
Mit hochgezogener Augenbraue klatschte er meine Hände auf seine Brust. “Los! Einseifen!“
“Yes Sir yes!“, salutierte ich. Ich wusch ihn sanft am Oberkörper und fuhr über seinen muskulösen Ar...Hintern.

Ogott... was jetzt??
Soll ich...

“Das mach ich Süße, das kannst du machen, wenn wir ein bisschen länger zusammen sind und wir schon fünf sechs Male miteinander hatten. Dann kann ich mich besser zusammenreißen“, sagte er und hielt meine Hände auf Abstand.

Während er den Rest von sich wusch, was ich sehr nett fand, wusch ich mich nochmal dort, wo er nur mit hochroten Wangen war.
Nach der Dusche trocknete er mich mit einem weichen Handtuch ab.
Dann schlang ich meine langen nassen Haare in einen Turban.
Jack schaute ein wenig staunend zu.
Er ging an mir vorbei ins Schlafzimmer.

Mein Freund ist ein Superheld?? ✔✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt