Epilogue

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Ungern. Ich kam so ungern, doch ich musste es tun. Ich musste zu dieser grausamen Beerdigung kommen. Mir fiel es schwer und ich versuchte nicht zu weinen, doch erfolglos entkamen meinem Auge immer wieder Tränen. Mir kam es so vor als sei mein Daddy erst gestern gestorben, obwohl es heute zwei Jahr her war.

Erst nach zwei Jahren konnte mein Vater erst richtig ruhen, in Frieden von uns gehen. Es war aber nicht seine alleinige Beerdigung. Auch wenn wir kein Grab für meine tote beste Freundin hatten, da ihr Körper in einem Wagen hoch in die Luft gegangen war, dachten wir alle an sie. Auch sie Ruhe in frieden.

„Jane, kommst du?“, fragte die sinnliche Stimme meiner Mutter. Auch für sie war es heute ziemlich hart. Ihr Mann mit dem sie zwei lebende und einen toten Sohn hatte war tot. Es war ungewöhnlich, doch überhaupt hätte ich nie sagen können, dass mein leben jemals mal normal war. Seitdem ich vor Jahren ins Geschäft gestiegen bin, war so einiges nicht mehr normal. Das Gegenteil.

„Ja“, gab ich leise von mir und wandte mich von meinem Spiegelbild ab. Ruhe herrschte erst zwischen mir und meiner Mutter, doch dann hielt sie es nicht mehr aus und sprach. „Er ist nach allem ganz bestimmt so Stolz auf dich.“ Mir entging ihr Lächeln nicht. „Du hast durchgehalten, obwohl es die schwerste Zeit in deinem Leben war“, sprach sie fort, und öffnete eine Tür. „So eine Tochter hatte er sich gewünscht.“ Nun verwirrte sie mich, weshalb ich sie auch genauso ansah.

„Ich meine. Bei deiner Geburt hatten wir natürlich ziemlich viel über dich gesprochen, wie du wohl sein wirst. Deine Art und Charakter. Ich sagte mir, dass er unbedingt ein starkes Mädchen will, mit einem kämpferherz. Dies hast du.“

Erneut bildeten sich Tränen in meinen Augen, doch nicht aus Traurigkeit, sondern weil mich diese Wörter berührten. Sie schlossen sich tief in mein Herz, es war unglaublich, und wirklich ich glaubte es immer noch nicht.

Der Mann der immer für mich da war, der mich aufzog, der mich liebte war tot. Er war weg, nicht mehr bei mir. Die Art wie er von uns ging. Als hätte ich ihn immer schon in meinen Armen gehalten, doch eines Tages riss ihn jemand von mir weg, und brachte ihn mir nie wieder. Erst heute realisierte ich, dass ich ihn wie wieder mehr richtig zurückbekam. Er war weg.

Mittlerweile hatte mein meine Mutter schon in ihre Arme genommen, während ich laut in ihre Schulter weinte. „Ist alles okay hier?“, fragte plötzlich eine Stimme besorgt, die am Ende des Raumes stand, doch nicht allein. In Justin Armen lag der kleine braunhaarige, blauäugige Junge. Ryans und Jamies Sohn, Cody.

Ich sah wieder zu meiner Mutter, die mit ihrem Blick deutete, dass ich zu ihm gehen sollte, was ich noch nach einer langen Umarmung tat. Ich ging auf beide zu, und gab Cody einen kleinen Kuss auf die Wange, worauf Justin einen auf den Mund bekam.

„Ist alles okay?“, fragte Justin besorgt, und ließ mich Cody in meinen Armen halten. Cody war einer der süßten Babys die ich jemals in meinem Leben gesehen hatte. Ich nickte und richtete Codys kleine Mütze auf seinem Kopf. Nun es war keine Mütze, sondern ein winziges Cap, welches Justin Cody gekauft hatte. Es war nur zwei Wochen her.

„Die anderen warten draußen, schaffst du das?“, fragte Justin und streichelte meine Wange, worauf mein Blick auf seine haselnussbraune Augen trafen. Ich sah wieder zu Cody, der mich mit seinen blauen Augen anstrahlte. Langsam nickte ich und wandte meinen Blick von dem Jungen nicht ab.

Seufzend führte mich Justin nach draußen, dort wo alle Blicke sofort an mich trafen. Jeder hatte heute Mitgefühl. Mit meiner Mutter, William und mir. Auf dem Weg zu der kleinen Bühne, kam mir Ryan entgegen und nahm mir seinen Sohn ab, umarmte mich nochmal, schenkte mir ein Lächeln und setzte sich wieder neben seine Verlobte. Justin ließ ich auch zurück und begab mich nach vorne. Ich sah jedes Gesicht, und erkannte jedes.

Nach gefühlten dreißig Sekunden fing ich an zu sprechen.

„Mein Vater war ein Kämpfer, er musste gegen vieles ankämpfen, hatte Menschen um sich herum, auf die er aufpassen musste. Er war ein unglaublicher Vater, er war mein Held.

Ich kann mich noch ganz genau an die alte Zeit erinnern, als ich noch bei meinen Eltern gelebt habe, mit meinen Brüdern zusammen. Es herrschte Liebe und Frieden, dennoch gab es kleine Streitereien zwischen uns, was aber irgendwie völlig normal war bei uns.“ Ich musste über diese Zeiten mit Tränen in den Augen lächeln. Eine unvergessliche Zeit.

„Mir brach eine Welt zusammen, als mein Vater starb. Er war die Person die immer für mich da war, aber plötzlich war er wie vom Erdboden verschluckt. Als würde ihn mir jemand aus den Armen reißen, und nie wieder mehr zurückbringen. Wie als würde er in ein großes schwarzes Loch fallen, und einfach nie wieder mehr auftauchen. Mir war erst nicht bewusst was dies hieß, doch heute weiß ich es." Ich machte eine kurze Pause, in der ich tief Luft holte und mir über die Lippen leckte. 

Mein Vater war schließlich tot, nachdem er alles auf der Erde gegeben hatte. Er hatte gekämpft, und hat verloren. Trotzdem bin ich stolz auf ihn, er ist ein Held für mich und auch für William, meinen Bruder. Wir sind stolz auf ihn, und wir hoffen er ist auch stolz auf uns, denn auch wir werden nie aufhören zu kämpfen, bis unser Herz aufhört zu schlagen.“

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Behindertes Ende, ich weiß aber ich hab mir selber versprochen ein Prolog mit einer Beerdigung zuschreiben. Diese Wörter kommen ziemlich persöhnlich, deshalb hoffe ich wirklich, dass es euch gefallen hat, vielleicht auch berührt hat. Wer weiß? Aber dies ist auch jetzt das Ende von Hunted ;)

Also die Mehrheit von euch war für Demons Weakness, anstatt Richmond, deshalb wird/wurde Demons Weakness auch gepostet. Ja, er wurde schon gepostet, und ihr findet es im externen Link, oder auf meinem Account :) 

Ich danke euch nochmal, dass ihr The Death is Close und Hunted gelesen habt. Wie gesagt, ihr seid die besten Leser der Welt! ICH LIEBE EUCH! 

Als Anhang, also das Bild an der Seite soll Ryans und Jamies Sohn darstellen :)

So wir sehen uns bei Demons Weakness wieder und ich wünsche euch noch einen schönen Samstag :)

xoxo

Hunted - der vierte Scott » bieberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt