Ich wurde wieder wach, und als ich wieder wusste, was passiert war, schlug ich meine Augen auf und blickte mich panisch um. Markus sah dies und kam zu mir: "Ganz ruhig... Du liegst immer noch auf dem Boden, keine Angst. Geht es dir gut?" Ich wollte nicken, doch ein stechender Schmerz durchzog meinen Kopf. "Ahhh!" keuchte ich und Markus legte beruhigend seine Hand auf meine Schulter. "Schon okay. Dass kommt vom Alkohol. Meinst du, du bist jetzt bereit, dass wir dich verladen können?" "Ich weiß nicht, ich will dass nicht!" "Ja, ich weiß, aber wir haben das Besprochen. Du kommst auf jeden fall mit. Die Frage ist jetzt: Wehrst du dich oder nicht?" "Ich komme nicht mit!" sagte ich trozig. "Okay, wie du meinst. Marc? Stephan? Kommt ihr und helft mir mal? Sie will nicht, aber wir können nicht mehr länger warten." rief Markus den zwei Polizisten zu. Darauf kamen die zwei und blieben bei mir, während Markus die Trage holte. Ich versuchte, abzuhauen, doch das war nicht so leicht. Als ich mich aufsetzte, sahen mich die zwei Polizisten sofort misstrauisch an und Marc sagte zu mir: "Sofie? Was ist los?" Ich gab aber keine Antwort sondern versuchte aufzustehen. "Ne ne ne, daraus wird nichts. Du bleibst jetzt liegen und dann bringen wir dich ins Krankenhaus. Wir wissen alle, dass du Angst hast und wir werden auch versuchen, dir möglichst viel Stress zu sparen. Aber dann musst du auch mit ziehen. Klar?" meinte Marc einfühlsam. "Ja, aber ihr könnt mich nicht zwingen!" "Du weißt genau, dass wir das dürfen." "Ihr könnt mich doch einfach laufen lassen. Das ist ein Win - Win Deal. Dann habt ihr keine Probleme mehr mit mir und ich keine mehr mit euch. Also? Hand drauf." Ich hielt ihm die Hand hin. Marc nahm sie und ich lächelte ihn an. Dann wollte ich aufstehen, doch Marc drückte mich wieder zu Boden. "Du glaubst doch nicht ehrlich, dass wir dich laufen lassen, oder?" Ich fing wieder an zu weinen. "Bitte. Ich flehe euch an. Ich will nur gehen. Ich hab Angst vor denen. Das könnt ihr nicht tun." "Sofie... Es fällt uns auch nicht leicht, aber du wirst sehen, dass dir die Ärzte nichts schlimmes wollen, sie wollen dir nur helfen." Ich wurde wütend und fing an, die Kabel vom EKG von mir herunterzureißen. Ich wunderte mich, warum sie nichts dagegen unternahmen, sondern nur zuschauten, mit einem verzweifelten Blick. So schnell wie möglich sparang ich auf meine Beine und sprintete los. Ich stolperte zwar kurz, fing mich aber wieder und rannte weiter. Marc und Stephan liesen mich laufen, sie joggten nur hinterher, damit sie mich nicht aus den Augen verloren. Ich bekam kaum noch Luft, so schnell rannte ich, doch ich konnte Marc und Stephan nicht abhängen. In meinen Emotionen hatte ich die 'geniale' Idee, zu einer Wand zu rennen und meinen Kopf dagegen zu knallen, das machte ich dann auch so. "Sofie. Lass das doch! Das bringt eh nichts." versuchte Marc einfühlsam auf mich einzureden. "Nein, lasst mich. Ich hab keinen Bock mehr zu Leben! Es mag mich doch eh keiner!" "Glaubst du das echt? Würden sich Alex, Franco, Markus und alle anderen so um dich sorgen, wenn du ihnen egal wärst? Und du hast doch einen Freund, oder nicht?" Marc traf mich mit seinen Worten mitten ins Herz und ich sank auf den Boden. Marc kam langsam auf mich zu, währenddessen Stephan Alex und Markus informierte, dass wir gleich kommen werden. "Komm Sofie. Es ist vorbei. Komm mit!" sagte Marc zu mir, doch ich nahm ihn kaum wahr. Ich starrte nur mit leerem Blick nach vorne und verzog keine Miene. Auch nicht, als Marc mich hoch hob und mit mir Richtung RTW ging. Dort legte er mich auf die Trage und ich wurde fest gegurtet. Dann schoben sie mich in den RTW und Markus fragte mich: "Sofie? Hörst du mich? Sofie? Haaallooo!" Ich zeigte keine Reaktion sondern starrte immer noch gerade aus. Markus klopfte mir etwas auf die Wange, doch ich zuckte nicht mal mit den Augen. Markus wande sich dann den anderen zu: "Alex, kannst du mal schauen? Sie zeigt überhaupt keine Reaktion, langsam mache ich mir ernsthaft Sorgen. Und Marc, was ist passiert?" Marc erzählte Markus alles, währenddessen Alex versuchte, mit mir zu reden. "Sofie? Wir wissen, dass du wach bist. Drücke doch wenigstens kurz meine Hand, wenn du hier bist!" Wieder zeigte ich keinerlei Reaktionen. "Ich lege dir jetzt einen Zugang, ja? Dann verbinde ich deinen Kopf. Ich will gar nicht wissen, was du angestellt hast." Er holte den Zugang aus der Verpackung, nahm meine Hand fest, sah mich irritiert an und stach dann den Zugang in meinen Handrücken. "Gut gemacht." lobte er mich und Verband meinen Kopf, wo ich eine kleine Platzwunde hatte. Dann schrie er zu den anderen raus: "Wir müssen jetzt schnell in die Klinik. Ich trau dem ganzen hier nicht. Ihr Zustand ist völlig unerklärlich! Los! Schnell." Er klang wirklich etwas besorgt und panisch. Dann fuhren wir schnell mit Blaulicht und Martinshorn los ins Krankenhaus.
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Der lange Weg
FanfictionIch habe große Angst vor Ärzten, Krankenhaus und alles, was damit zu tun hat. Leider habe ich keine Familie mehr und zu keinem Vertrauen.