Dummheiten

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Ich drehte mich um, das Messer schützend vor mir. "Leg jetzt das Messer weg. Wir machen keine Witze." sagte Cem. Ich sah ihn nicht an, so sagte er: "Sofie, schau mich an." Ich sah ihm in die Augen. "Leg das Messer weg, bitte." meinte er und ich überlegte. Ich konnte damit eh nichts erreichen. Also legte ich das Messer vorsichtig auf den Boden. "Und jetzt auf den Boden und Hände hinter dem Kopf verschränken!" rief Robin. "Warum, ihr kennt mich doch?" erwiederte ich und stand auf. "Hinlegen und Hände hinter den Kopf!" Also legte ich mich hin und verschränkte die Hände hinter meinem Kopf. Sofort stürmten Cem und Robin auf mich. "Rechte Hand auf den Rücken!" sagte Cem und ich folgte brav. Dann die linke Hand. Sie fixierten mich mit Handschellen und durchsuchten mich dann. Danach zogen sie mich auf die Beine und führten mich raus auf den Flur. Cem fragte: "Was war eigentlich gerade deine Mission?" "Ich wollte doch nur bei Ace bleiben. Er ist so alleine..." "Hm, okay. Mach das blos nicht wieder. Dann belassen wir es jetzt bei einer Verwahnung." Sie brachten mich auf mein Zimmer und machten mir die Handschellen ab. Dann verabschiedeten sie sich und ich schaute ein wenig fern. Dann schlief ich ein.

Als ich aufwachte, stand mein Frühstück schon auf dem kleinen Tisch neben meinem Bett, doch ich hatte keinen Hunger. Stattdessen ging ich zur ITS und schaute nach Ace. Allerdings nur durch die Glasscheibe, durch die man zu ihm blicken konnte. Doch plözlich wurde Alarm ausgelöst. Ein mir unbekannter Arzt stürmte in sein Zimmer. Herzstillstand. Er begann zu reaniemieren. Alex und mehrere Krankenpfleger kamen dazu. Keiner hatte mich bemerkt und mir wurde der Anblick zu viel. Ich rannte weinend raus aus dem Krankenhaus zu der nächsten Brücke, setzte mich auf das Geländer und starrte nach unten. Ich überlegte viel, über Ace, das Krankenhaus, was bei mir schon alles schief ging im Leben. Mir fiel die Klinge ein, die ich in meiner Hosentasche hatte und nahm sie heraus. Genau in diesem Moment traf der RTW und NEF ein. "Sofie, spring nicht!" Franco stand in sicherem Abstand hinter mir und versuchte, beruhigend auf mich einzuwirken. Doch er schaffte es nicht. Dann kam ein anderer Mann dazu. "Du bist Sofie, richtig? Ich bin Phil Funke und der Notarzt. Willst du nicht herkommen und wir quatschen ein bisschen?" "N...nein." stotterte ich mit verheulter Stimme. Dann zog ich meinen Ärmel hoch und setzte die Klinge an. Phil sah es und versuchte, mich davon abzubringen: "Mach es nicht, Sofie. Man kann Probleme so nicht lösen." Seine Worte waren mir egal und ich rizte mehrmals tief in meinen Arm, währen Phil hilflos zusah. Dann kam ein Polizeiauto an. Robin und Tom stiegen aus. Na toll. Robin kam auf mich zu: "Hat das gestern nicht gereicht? Lass das und komm her! Was ist überhaupt wieder passiert?" "Das kann euch doch egal sein!" schrie ich sie an. Phil fragte Robin etwas und kam darauf immer näher auf mich zu. "Ganz ruhig. Ich komme blos ein wenig näher zu dir." Er stellte sich ein paar Meter neben mich ans Geländer. "Schau mich mal an." Ich schüttelte meinen Kopf und er probierte es nochmals. "Ich will nur, dass du mich mal ansiehst. Mehr nicht. Schau, ich bin Arzt. Ich will dir helfen. Und ich hoffe auch, dass ich das kann. Leider kann ich das aber nicht, wenn ich nicht weiß, was passiert ist." Ich sah ihn an und überlegte, ob ich es ihm anvertrauen sollte. Ich sagte: "Ace, er...er ist tot..." "Wer ist Ace?" "Mein Freund." "Woher weißt du, dass er gestorben ist?" "I...ich habe gesehen, wie er reanimiert worden ist..." "Warte mal... Franco, Funke!" Franco schmiss ihm das Funkgerät zu und Phil funkte die Leitstelle an: "NEF 1 an Leitstelle..." "Leitstelle hört..." " Ich brauche mal kurz den Stand von Ace, der müsste auf der ITS liegen. Der ist andscheinend reaniemiert worden." "Reanimation erfolgreich." "Danke." Dann wendete er sich wieder mir zu: "Hast du gehört? Er lebt." Erleichtert atmete ich aus. "Schmeiß mal die Klinge weg, die brauchst du nicht..." Ich sah die Klinge an und setzte sie nochmal an meinem Arm an. "Nein, nein ,nein Sofie! Leg sie weg oder schmeiß sie runter!" Nach längerem Überlegen ließ ich sie schließlich von der Brücke fallen und sah ihr hinterher, bis sie im Wasser verschwand. "Sehr gut, ich komme jetzt zu dir." "N...Nein!" "Schhh, gaaaanz ruhig." Er kam immer näher und ich begann, immer mehr zu zittern. Dann stand er hinter mir und zig mich vom Geländer. Ich wollte das nicht und begann, mich zu wehren. Ich versuchte dem Griff von Phil zu entkommen, doch Franco, Robin und Tom kamen auch dazu und ich gab auf. "Franco, die Schnitte bluten stark! Ich will sie weiter vom Geländer weg haben. Das ist mir hier zu brenzlig!" informierte Phil. "Sofie, du stehst jetzt ganz langsam auf und wir gehen dort rüber auf die Wiese. Mach keinen Mist, wir halten dich fest." sagte Franco zu mir. Ich stand auf und wir gingen zur Wiese aud der anderen Straßenseite. Dort startete ich einen Fluchtversuch, der aber fehlschlug. Nun lag ich wieder unter Robin und Tom, die mich eingefangen haben. Phil und Franco kamen nach. Sie lehnten mich an einem Baumstamm an. "Gibst du mir deinen Arm?" fragte Phil, doch ich schüttelte den Kopf. "Wir wissen doch eh, dass du dich geritzt hast. Jetzt gib her." Mir wurde schwindelig, doch ich schüttelte nochmals den Kopf. Ich verlor viel Blut. Das merkte ich, weil es mir zunehmend schlechter ging. Dann kippte ich zur Seite. Phil legte mich sofort richtig hin und Franco nahm meine Füße hoch. "Hier bleiben Sofie! Augen auf!" rief Phil und klopfte mir auf die Wange. Langsam öffnete ich meine Augen wieder und Phil tastete nach meinem Puls. Dann streifte er meinen Ärmel hoch und zog die Luft scharf ein. Dann wurde ich bewusstlos.

Der lange WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt