Flucht 2.0

3.2K 85 11
                                    

"Och nicht schon wieder Sofie. Hast du dich geschnitten?" Ich schüttelte den Kopf. "Dann kannst du mir ja deinen Arm zeigen." "Ich will das aber nicht." "Sofie ich glaube du hast das hier noch nicht ganz verstanden. Du musst mitziehen. Diese Therapie ist deine letzte Chance, sonst musst du in die Psychiatrie. Gehen wir erstmal raus, ok, und dann schaue ich mir da deinen Arm an. Keine Wiederrede." Er stand auf und wollte mich am Arm hochziehen, doch ich blieb stur sitzen. "Steh auf, sonst hole ich Alex." Ganz langsam erhob ich mich und Markus sah mich zufrieden an. Dann zog er mich mehr oder weniger nach draußen und drückte mich dort wieder zu Boden. "Hast du dich geschnitten?" fragte nun auch Alex. Ich schüttelte den Kopf und Alex sagte: "Zeig mir mal deine Arme." "Ne." sagte ich und kroch in eine Ecke. Markus nutzte die Chance und klemmte mich mit seinen Beinen in der Ecke ein, damit Alex meinen Arm begutachten konnte. "Sofie, musste das echt sein. Ist zum Glück nicht so schlimm, trozdem machen wir jetzt einen Verband drüber." meinte er und wickelte einen Verband darüber. Dann brachten sie mich ins Bett und fixierten meine Hände, damit ich mir nichts tun konnte. "Scheiße nein. Ich mach nichts mehr. Macht die Dinger wieder weg!" schrie ich herum. "Nein, machen wir nicht." mit diesen Worten gingen Alex und Markus aus meinem Zimmer. Ich fing an zu weinen und konnte nicht mehr aufhören. Plötzlich kam Markus in mein Zimmer, löste die Fesseln und nahm mich in den Arm. "Ganz ruhig, nicht so schnell atmen. Beruhige dich." Das ganze zureden von Markus half nichts und ich begann, zu hyperventilieren. Markus legte seine Hand über meinen Hund, damit ich durch die Nase atmen musste und nach einiger Zeit konnte ich wieder normal atmen. "Geht es wieder?" "Ja, denke schon." "Wollen wir reden?" "Ja." "Das was vorher war und so, ich schiebe das mal auf einen Flashback. Weil sonst würde die Therapie flöten gehen. Das ist deine letzte Chance, bei der ich das Gefühl habe, dass es damit echt besser werden kann. Verstehst du? Das ist wie bei ner Berwährungsstrafe, beim kleinsten Ausrutscher müssen wir dich Zwangs-Einweisen. Ich will das aber auch nicht, reiß dich zusammen, ja? Wir sind alle für dich da." Ich nickte und sagte: "Ja, ok." "Wollen wir raus gehen?" "Ja." Also gingen wir raus in den Park und redeten ein bisschen. Ich dachte zu viel nach, daran, dass ich es nicht schaffen werde, nichts anzustellen uns dass ich eh in die Psychiatrie muss. Ich handelte im Kurzschluss und sprintete los. "Sofie! Mach keine Scheiße und komm sofort wieder her!" rief Markus und rannte mir hinterher. Nach kurzer Zeit gab er auf und ich entkam.

Der lange WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt