Ace ist verletzt

2.6K 88 12
                                    

Ich wurde unsanft von einem Alptraum geweckt. Sofort wanderten meine Gedanken zu Ace und ich stand auf, um ihn zu suchen. Ich klapperte die ITS ab, bis ich ihn gefunden hatte und ging in sein Zimmer. Leichenblass mit einem dicken Verband um den Kopf lag er in seinem Bett. Er war intubiert und hang an Infusionen, EKG und anderen Sachen. Ich setzte mich neben ihn und streichelte sanft seine Hand. "Ich bin hier, ja Ace? Vielleicht verstehst du mich ja... Ich lasse dich nicht alleine." Ich erzählte ihm noch mehrere Geschichten, bis ich plözlich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Ich fuhr herum und sah Alex. "Was machst du hier, du darfst nicht hier sein. Warum weinst du?" Erst jetzt bemerkte ich, dass mir die ganze Zeit Tränen über mein Gesicht gelaufen sind. Schnell wischte ich sie weg. "Ich muss bei ihm bleiben. Ich kann ihn nicht alleine lassen. Wie geht es ihm?" fragte ich Alex. "Also wenn ich ehrlich bin,... Wir wissen nicht ob er durchkommt. Er liegt gerade im Koma, dass sich sein Körper so gut wie möglich regenerieren kann. Der Freund von seiner Mom ist an dem ganzen Schuld. Der kommt erstmal hinter Gitter. Und du kommst jetzt mit auf dein Zimmer." Er klopfte mir auffordernt auf die Schulter, doch ich schüttelte den Kopf. Fragend blickte er mich an: "Willst du nicht, dass es ihm besser geht?" "Doch..." "Dann lass ihm seine Ruhe, bitte." Zögernd stand ich auf und verabschiedete mich von Ace, indem ich ihm einen Kuss auf die Hand gab. Alex wartete geduldig hinter mir. Dann ging ich mit Alex mit,  der mich in mein Zimmer brachte. "Du brauchst auch noch Ruhe, du hattest gestern einen Anfall. Das ist nicht ohne. In drei Tagen kommst du aber hier raus." belehrte er mich und ging. Ich begann, die Informationen von Alex über Ace zu verarbeiten, dass er vielleicht sterben wird. Ich fiel psychisch wieder in ein tiefes Loch und sperrte mich im Badezimmer ein. Ich fand einen Rasierer in einem kleinen Regal, den ich zerbrach und die Klingen aufhob. Ich setzte mich auf den Boden und starrte die Klingen an. Sollte ich es wirklich machen? Dann geht am Ende alles wieder von vorne los... Trozdem entschied ich mich dafür. Ich setzte einfach auf und zog durch. Es waren insgesammt sieben Schnitte, die bluteten. Ich packte die Klinge wieder weg und setzte mich in mein Bett. Ich musste weinen, bis plötzlich Markus herein kam. "He, was ist denn los?" fragte er mich und setzte sich neben mich auf das Bett. Dann sah er das Blut, was durch meinen Ärmel sickerte. Er sah mich enttäuscht an, stand auf und ging. Eine Minute später kam er mit Verbandszeug wieder. Ohne ein Wort zu sagen nahm er meinen Arm, zog den Ärmel hoch und begann, die Wunden zu reinigen. Dann legte er einen Verband an und sah mich an. "Warum?" "Was denn?" "Du weißt was ich meine..." Dann brach es aus mir heraus: "Ace wird vielleicht sterben. Was soll ich denn dann machen. Ich glaube, dass ich dann nicht weiter Leben kann. Ich habe Angst davor." "Ja gut, verstehe ich natürlich, aber mach dir doch darüber jetzt keine Sorgen. Es zählt gerade, dass du ihn unterstützt, bei ihm bist und an ihn denkst. Wenn der schlimmste Fall eintreten sollte, dann sind wir auch alle für dich da und helfen dir, dass kein Unglück passiert, wenn du weißt, was ich meine. Ja?" fragte Markus. Ich schaute in den Boden, antwortete aber: "Ja. Danke." Markus umarmte mich noch kurz und ging dann. Nach einer viertel Stunde kam plötzlich Alex herein. "Was ist passiert?" fragte er und mir war sofort klar, dass Markus es ihm erzählt hatte. "Nix, und wenn schon." "Was ist los mit dir? Warum so patzig?" "Halt dich doch einfach mal aus meinen Angelegenheiten raus!" Ich war wütend, auf mich, auf Markus, Alex, auf jeden. Das löste ein Flashback aus. Ich sprang aus meinem Bett. Alex hob sofort die Hände: "Ganz ruhig. Sofie, jetzt rede mit mir." Ich schnaubte vor mich hin und starrte ihn an. Alex nahm sein Handy und rief Markus dazu, der nach kurzer Zeit kam und fragte: "Sofie, was ist los?" "Warum hast du es ihm gesagt? Das geht weder dich, noch Alex was an. Verschwendet nicht eure sch**ß Zeit mit mir!" schrie ich herum. Dann rannte ich zur Tür hinaus. Ich war auf dem Weg zu Ace, als ich einen kleinen Wagen sah. Auf der obersten Schublade stand Skalpell darauf und ich nahm mir eins heraus. Ich packte es aus der Plastikhülle aus und rannte weiter. Als ich endlich auf der ITS war, ging ich direkt zu Aces Zimmer, setzte mich neben ihn und hielt seine Hand. Markus, Alex und Franco kamen nun auch zu Aces Zimmer und Alex sagte: "Sofie, wir sind es. Komm wieder mit auf dein Zimmer." Ich drehte mich um und hielt das Skalpell hoch. "Nein, ich bleibe bei ihm! Lasst mich!" schrie ich sie an. Sofort wichen sie zurück. Markus warf Franco einen Blick zu, den ich nur allzugut kannte. So ein 'ruf die Polizei' Blick. Das interessierte mich aber nicht. Ich legte meinen Kopg auf den Bauch von Ace und schloss meine Augen. "Sofie, komm, leg das Messer weg und wir konnen normal reden. Ace braucht auch seine Ruhe." sagte Markus. Ich überlegte sogar kurz, doch willigte letztendlich nicht ein. Nach 10 Minuten war die Polizei da. Um genau zu sein Robin und Cem. "Messer weg!" schrien sie mit gezückten Pistolen, doch das schüchterte mich nicht ein.

Der lange WegWo Geschichten leben. Entdecke jetzt