Kapitel 4: Besuch bei Oma und Finn's Party

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Meine Mum hat früher immer gesagt, wenn man jemanden nicht mehr aus dem Kopf bekommt, dann muss es Liebe sein.

Ich frage mich bloß ob es wirklich Liebe oder doch nur Blödheit ist. Und wenn es Liebe ist, wie erkennt man das?

Man sagt, dass man vier Monate immer an die selbe Person denken muss um verliebt zu sein.

Aber was ist Verliebt? Was ist der Unterschied zwischen Liebe und Verliebt sein? Gibt es da irgendeine Regel?

Die Leute werfen immer mit Wörtern herum und erklären die Bedeutung nicht. Wie soll da ein 15-Jähriges Mädchen wie ich noch durchblicken können? 

,,Willst du noch ein Stück heißen Apfelkuchen?", fragte mich meine Oma lieblich. Heute war ich zu Besuch bei ihr. Ich wusste nicht was ich den ganzen Tag hätte tun sollen, deshalb gefiel mir die Idee meine Oma zu besuchen ganz gut.

,,Nein danke.", verneinte ich ihre Frage .Ich hatte schon zwei Teller gegessen und war Papp satt.

,,Echt nicht? Es ist noch reichlich da." Sie setzte sich gegenüber von mir.

Ich schüttelte lächelnd den Kopf.

Mein Opa ist vor 3 Jahren an einem natürlichen Tod gestorben. Er war 89 Jahre alt. Seitdem wohnte meine Oma alleine.

,,Sag mal, hast du eigentlich schon für jeden deiner Freunde Geschenke besorgt?", fragte sie mich.

Ich nickte langsam. ,,Ja, fast."

,,Fast?" Sie hob eine ihrer grauen Augenbrauen. Meine Oma war eine sehr hübsche Frau. Ich hab mir mal ein paar Bilder von früher angesehen. Sie hatte langes schwarzes Haar und Grübchen schmückten ihr Gesicht.

Es waren nur schwarz-weiß Bilder, jedoch konnte ich mir vorstellen, dass sie früher sehr beliebt gewesen sein musste. Vor allem bei den Männern. Vielleicht war sie auch mal unsterblich verliebt und hat diesen jemand auch bekommen. Vielleicht war es sogar mein Opa gewesen.

,,Oma, war Opa deine große Liebe?", fragte ich das was mir auf der Zunge lag und wechselte somit das Thema.

Sie schien zu überlegen.,,Nein. Meine erste große Liebe war er nicht."

,,Und wer war es?" Interessiert biss ich mir auf die Lippe.

,,Lass mich kurz überlegen. Meine erste große Liebe hieß... Dean. Dean Smith.", erzählte sie. ,,Ja, Dean war großartig. Ich konnte meinen Blick nicht mehr von ihm abwenden."

Ich stützte meinen Kopf in meine Hände und hörte ihr gespannt zu.

,,Dean Smith. Jedes Mädchen schwärmte über ihn. Er war ein perfekter, gut aussehender Junge. Und er wohnte sogar in meiner Straße." Sie nahm einen Schluck von ihrer Limonade, die vor ihr stand. ,,Er war mindestens einen Kopf größer als ich und wenn er dich mit seinen blau-grauen Augen angesehen hatte, dann warst du Buchstäblich im Himmel."

Sie fing an zu Kichern.

,,Und wieso hat es nie zwischen euch geklappt?", fragte ich sie leise.

,,Er war perfekt. Er hatte keine Markel oder fehler an sich. Er war ein Traum. Er war mein Traum, doch irgendwann wachst du auf, Grace. Irgendwann erkennst du, dass das perfekte, fehlerfreie gar nicht so toll ist wie es einem Scheint, wenn man 15 Jahre alt ist."

,,Wie meinst du das?", fragte ich, ignorierte die tatsache, dass sie in meinem Alter gewesen sein musste.

,,Nun, wird das immer perfekt sein nicht irgendwann langweilig?", stellte sie mir als gegenfrage.

Ich schaute sie mit zusammen gezogenen Augenbrauen an. Ich verstand nicht was sie mir damit sagen wollte. Jaeden war perfekt, doch er war nicht langweilig.

The Gift of Love | Finn WolfhardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt