Kapitel 16: Ich liebe sie

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Ich stand vor Jaeden's Haustür, doch rührte mich keinen Zentimeter. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass es eine Minute vor vier Uhr war. Ich holte tief Luft und starrte die Klingel an. Ich wollte sie Drücken, doch mein Körper blieb wie versteinert stehen.

War es wirklich so schwer eine Klingel zu betätigen?

Ich ließ die angestaute Luft wieder raus und seufzte. Wenn ich hier weiter Wurzeln schlage, bekomme ich nie etwas Zeit mit Jaeden alleine.

Ich riss mich zusammen und drückte endlich die Türklingel. Mein Herz fing wieder an schneller gegen meine Brust zu schlagen und ich fuhr mir noch ein paar mal durch die Haare, ehe mir jemand die Tür öffnete.

Stumm schaute ich Jaeden's Vater an.

,,Hallo Grace! Schön dich mal wieder zu sehen.", sagte er freundlich. Er hatte ein weißes T-Shirt an, deshalb sah man seine ganzen Tattoos, die an seinen Armen hervorragten. Sein Bart ist ebenfalls fülliger geworden. Manchmal ließ er ihn wachsen und manchmal rasierte er ihn sich ab.

Meiner Meinung nach sah er Jaeden ähnlicher ohne Bart, doch mit ihm sah er wenigstens seinem Alter entsprechend aus.

Ich nickte lächelnd. ,,Freut mich auch. Ist Jaeden da?" Mein Herz raste immer noch und ich spürte, wie mir die Hitze in den Kopf schoss.

Mensch, warum fühle ich mich nur so? Als wäre ich ein großer Fan von Jaeden. Als würde ich ihn gleich zum ersten mal sehen und hyperventilieren.

,,Ja. Er ist oben in seinem Zimmer. Komm doch rein!", antwortete er und machte den Weg ins Haus frei. Ich lief an ihm Vorbei. Mein Blick viel direkt auf die Treppe. ,,Ich muss gleich leider wieder zur Arbeit, weil ich Pause hatte. Aber meine Frau ist mit Sydney, Jovi und Hayes in der Stadt und sie müssten bald wieder kommen. Kannst du das Jaeden bitte ausrichten?"

Ich nickte verstehend. ,,Klar." Dann lief ich langsam die Treppen nach oben.

Sydney, Jovi und Hayes waren die kleineren halbgeschwister von Jaeden.

Langsam ging ich auf seine Zimmertür zu, auf der 'Keep out' stand und öffnete sie. Jaeden saß auf seinem Schreibtischstuhl und hatte seine Füße auf dem Schreibtisch. Er trug Headsets und tippte auf seinem Handy herum.

In meinem Hals bildete sich wieder dieser Kloß. Wie sollte ich mich aufmerksam machen? Auf ihn zu laufen, sodass er mich von selbst sieht oder ihn erschrecken?

Bei Finn wäre das gar keine Frage gewesen. Es gab nur eine Möglichkeit und das war die zweite Variante.

Bei Jaeden war es was komplett anderes. Ehrlich gesagt wusste ich noch nicht mal wie ich bei ihm Stand. Als was er mich sah. Nur als gute Freundin?

Ich entschied mich also für Variante Nummer eins und lief auf den Schreibtisch zu. Zu meinem Verwundern, erschreckte er sich trotzdem. Er zog seine Headsets runter und lächelte mich peinlich berührt an. ,,Hey! Du hast mich aber erschreckt. Wie bist du rein gekommen?"

,,Dein Vater hat mir aufgemacht. Ich soll dir übrigens sagen ,dass er wieder zur Arbeit geht.", antwortete ich ihm und schaute mich im Zimmer um. Es ist lange her, als ich das letzte mal hier war. Und es hat sich vieles Verändert.

Vorher hatte er eine Raketen Tapete gehabt. Jetzt war die Wand einfach nur Grün-Weiß gestrichen. Vieles seiner Spielsachen war Verschwunden und es sah ordentlich aus.

Vor seinem Schreibtisch waren Bilder aufgehängt. Ich musterte sie. Es waren Bilder mit seinen Freunden. Auch eins mit mir war dabei, doch vor allem hangen da Bilder von Sophia. Vorallem ohne ihn. Ehrlich, da hingen einfach Bilder nur von ihr.

The Gift of Love | Finn WolfhardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt