Kapitel 23: Beste Freunde liebt man immer

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Das ganze Wochenende über habe ich kein einziges mal mit meinen Freunden über die Party geredet.

Vorallem von Finn hielt ich mich fern. Ich schämte mich mit ihm zu reden, nach allem was auf der Party passiert war.

Ich habe mit ihm Rumgeknutscht!Mit meinem Besten Freund und das auch noch vor Unmengen von Jugendlichen. Alle kannten ihn.

Und jetzt kannten mich alle.

Auf Instagram tauchten Bilder von mir und ihm fest Umschlugen auf. Die meisten posteten es auf Fanpages von Finn und schrieben darunter lauter böse Kommentare über mich.

Mich kümmerte das nicht. Wenn man mit berühmtheiten Befreundet ist, dann muss man vieles einstecken können. Es wird dich immer jemand hassen.

Das sagen zumindest meine Eltern, doch sie hatten recht.

Mein einziges Problem war die Tatsache selbst. Ich kann Finn doch jetzt nicht mehr vor die Augen treten.

Ich schaute mich in meinem Spiegel an. Ich war so erbärmlich. Ein kleines bisschen Alkohol und schon küsse ich meinen besten Freund.

Ich strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr und dachte ein wenig genauer über Freitagnacht nach, doch ich konnte mich an fast nichts erinnern.

Wie das wohl abgelaufen war? Bin ich einfach zu Finn gegangen und habe ihn geküsst? Das klingt so gar nicht nach mir!

Aus welchem Grund? Und warum hat er mich zurück geküsst? Zwar war es keine große Sache, denn wir hatten es ja schon mal getan, doch küssen war nun mal kein Rumknutschen.

Das hatte mir Finn schon mal erklärt.

Ich schaute mich nachdenklich an. Wie ging es jetzt weiter? Ich konnte doch nicht so machen als wäre nichts gewesen. War Finn auf mich sauer?Ich meine es war sichtlich das sich Fans von ihm dort aufhielten.

Meine Zimmertür wurde langsam geöffnet und Jack lugte hinein. Ich schaute ihn von der Seite aus an, bis auch er mich bemerkte.

Warum konnte eigentlich niemand anklopfen, bevor er hinein trat? Ich war trotz Freundschaft immer noch ein Mädchen. Und meine Eltern kümmerten sich auch nicht darum. Sie schickten die Jungs  immer wieder hoch. Mir soll es recht sein. Hauptsache ich stand das nächste mal nicht nackt vor ihnen.

,,Komm rein.", sagte ich und setzte mich auf mein Bett. Er tat was ich sagte, schloss die Tür hinter sich und setzte sich neben mich.

,,Wie geht's dir?", fragte er. Sein Blick suchte meinen.

Er hat anscheinend den Shitstorm gegen mich mitbekommen und ist der einzige, der sich sorgen um mich gemacht hatte.

Daran habe ich noch gar nicht nachgedacht. Keiner meiner Freunde hat sich das Wochenende über bei mir gemeldet. Chosen ausgeschlossen.

Ich zuckte mit den Schultern. ,,Den Umständen entsprechend."

,,Also nicht so?" Langsam wurde auch seine Stimme tiefer und kratziger.

,,Was ist eigentlich passiert nachdem ich auf dem Boden lag?", wechselte ich das Thema. Ich konnte mich daran erinnern, dass ich auf dem Boden eingeschlafen bin, doch danach waren meine Gedanken dunkel.

Chosen sagte, er hätte mich Nachhause gebracht. Unsere Eltern waren außer sich vor wut und Mum hat soger geweint und gefragt, was nur los mit mir sei.

Dann haben sie mich ins Krankenhaus gefahren, um zu schauen ob ich eine Alkoholvergiftung hatte, doch vergebens. Ich habe einfach zu viel getrunken.

Jetzt hat sich die Situation wieder ein wenig beruhigt, doch ich denke ich darf die nächsten Jahre nicht mehr auf eine Party gehen.

Heute war der erste Tag der Osterferien. Na ja, wenigstens hatte ich vor der Schule erstmal ruhe.

The Gift of Love | Finn WolfhardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt