The Gift of Love | Finn Wolfhard

Kapitel 12: Nick Wolfhard

Der Schnee ist über Nacht zurückgekehrt und hat volle Arbeit geleistet. Als ich heute Morgen aufwachte und aus meinem Fenster blickte, musste ich sofort meine Kamera holen, um dies zu fotografieren. Es ist vermutlich der letzte Schneesturm für diesen Winter.

In der Schule haben wir unseren Test zurück bekommen.I ch hatte eine 3- bekommen und Wyatt eine 2. Ich hatte ja gesagt, dass ich die Zeichnungen nicht gerade sauber und ordentlich gemacht habe.

Meine Mum hat letztens erwähnt, dass ich in der Schule ziemlich nachgelassen hätte. Na ja, eine 3- ist nicht gerade schlecht. Es ist durchschnittlich und durchschnittlich heißt, man kommt durch. Das sagt mein Dad immer.

Trotzdem tolerieren sie meine jetzigen Noten nicht und deshalb haben sie, als sie heute meine Note gesehen haben beschlossen, dass ich bei dem nächsten Test oder Arbeit mit Chosen lernen soll.

Ich habe ihnen Klar gemacht, dass Chosen nicht in meiner Stufe ist und er deshalb nicht immer das selbe schreibt wie ich, doch das wollten sie nicht hören. Sie meinten, dass ich sonst zu Wyatt,Finn oder Jack gehen soll zum lernen.

Mum und Dad kannten die Eltern von meinen Freunden gut. Schließlich haben alle miteinander ein Film gedreht und dabei haben sie sich kennengelernt.

Wenn ich anfangen würde mit Wyatt zu lernen, dann würde ich das Tageslicht bis zum grausamen Schluss nicht mehr erblicken. Er lernt nämlich den ganzen verdammten Tag lang ohne Pause. Wenn nicht lernt er sogar die ganze Woche ohne Pause. Krank, was?

Ich könnte zwar zu Finn gehen, doch das wäre kein richtiges lernen. Wir würden den ganzen Tag nur quatsch machen und nicht dazu kommen irgendetwas zu machen. Er ist nämlich genauso wie ich: Er lässt sich schnell ablenken. Deshalb wird er von seinen Eltern quasi 'eingesperrt'. Sie kontrollieren immer ob er auch alles kann, nehmen ihm sein Handy weg und sowas.

Die einzige Möglichkeit wäre dann noch Jack, doch er war sozusagen ein 'Schullerner'. Das ist, wenn man in der Schule sehr gut aufpasst und im nachhinein nicht mehr lernen muss, weil man alles kann. Natürlich könnte ich zu ihm gehen und ihn um Nachhilfestunden bitten, doch ich hatte eine bessere Idee.

Jaeden war ebenfalls ein sehr Guter Schüler. Er war zwar nicht in meiner Klasse, trotzdem konnte er mir Nachhilfe geben. Ich würde ihn bei Gelegenheit darauf ansprechen.

Es war schon fast vier Uhr und nachdem ich mir etliche Sachen von meinen Eltern angehört hatte, lief ich ein wenig in meinem Viertel herum. Den letzten Schneefall musste man doch auskosten, oder?

Als ich um eine Ecke bog, die aus meinem Viertel führte, enteckte ich Nick, der ältere Bruder von Finn. Er war mit drei anderen Jungs unterwegs.

Ich winkte ihm, als er mich bemerkte. Lächelnd winkte er zurück und die vier kamen auf mich zu. ,,Hey!", rief der ältere und wir gaben uns einen erfundenen Handschlag.

,,Selber Hey!", antwortete ich keck und zog meine Hand zurück. Nick und ich verstanden uns schon immer gut. Er war fünf Jahre älter, aber das störte uns nicht. Früher hat er immer mit Finn und mir etwas unternommen, doch er wurde eben auch älter. Ich habe auch gehört das er eine Freundin haben soll, doch das sprach ich jetzt nicht an.

,,Wie geht's?", fing er einen Smalltalk an. Zwei von seinen Freunden sahen aus wie Gorilla. Der andere sah eigentlich ganz schnuckelig aus.

,,Naja, den Umständen entsprechend.", antwortete ich und seufzte.

,,Du hast doch nicht etwa Gefühle für meinen Bruder bekommen, oder?", sagte er belustigt, doch ich konnte den sarkastischen Unterton raushören.

Ich zog meine Stirn kraus. ,,Würde ich nie tun! Er ist mein Bester Freund!"