Kapitel 11

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Durch einen Timer werde ich aus meinen Gedanken gerissen, die noch ewig ihren Lauf hätten nehmen können, da ich durch sie, kurz vergessen hab', was um mich herum geschieht. Nach fünf Sekunden höre ich öfters ein lautes Piepen, welches immer lauter wurde und am Ende in einen Art lauten Knall endete. Wie lange war ich in meinen Gedanken vertieft, sodass ich nichts bekommen habe? Das Gelächter, von meinem Mitmenschen, höre ich immer noch. Dieses wird aber leiser und ich höre Schritte, die sich entfernen, was hoffentlich heißt, dass sie aus meinem Zimmer verschwinden. Nur noch Taddls Lachen höre ich, auch wenn noch andere lachen, würde ich es unter tausenden Menschen, die lachen, erkennen. ,,Bald werden noch viele andere sehen, wie erbärmlich und schwach du bist"sagt er, bestimmt gehässig grinsend, neben meinem Ohr. Seine dunkle, tiefe Stimme lässt meine Nackenhaare aufstellen und mich wieder zittern, da sie mir Angst bereitet. Ich habe Angst vor diesen Jungen, der mir das Leben noch schwerer macht, als es alleine schon ist. ,,W-wieso machst du das alles?"hauche ich mit erstickender Stimme zurück, welche dabei noch leicht zittert. Wieso macht er mich so nervös, wenn er so nah an mir steht? Ist das nicht offensichtlich? Er schlägt, tritt, beleidigt dich täglich und du solltest keine Angst haben? Wenn du keine hättest, wäre es beängstigend. ,,Wieso ich das alles mache fragst du?" Noch näher spüre ich seinen heißen Atem an meinem Ohr. ,,Weil ich dich hasse, so wie jeder anderer hier und du ein Nichts bist, welches es nicht verdient hat zu leben. Sind deine Eltern nicht enttäuscht von dir, so wie du bist und das du noch lebst? Bestimmt gehst du deswegen nie hier weg, sie wollen dich nicht sehen, wie, wortwörtlich, behindert du bist, und nichts kannst. Ich mein du kannst ja nicht einmal den richtigen Weg in irgendeinen Raum finden, wo wir Unterricht haben. Geschweige denn davon, läufst du fast immer in jemanden rein oder gegen eine Wand. Du kannst nicht mal mit schreiben, wenn im Unterricht was wichtiges behandelt wird, bei Arbeiten genau so wenig. Eher würde ein Querschnittsgelähmter wieder gehen können, durch ein irrelevantes Wunder, als das du jemanden etwas Wert bist. Deine Eltern schämen sich für dich, genauso wie es jeder tuen würde. Auf was hoffst du noch in deinem nutzlosen Leben? Bestimmt auf eine Person, die dich lieben wird. Aber soll ich dir was sagen? Das wird niemals jemand, freiwillig, tun. Seh' dich doch mal an, du bist...ach stimmt, du kannst dich ja nicht sehen. Sei froh, dann musst du deine Hässlichkeit nicht ertragen. Was hält dich noch am Leben?"


Ein etwas längeres und schmerzvolleres Kapitel, aber ich hoffe, wie immer, dass es euch gefällt.
Ich freue mich über jeden Kommentar und Bewertung.
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Was haltet ihr von einem Bad End? Ich denke, dass zur Story passen würde.
~Mau

Glpaddl-Die schwierigen ZeitenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt