Kapitel 7

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Seth:
Sie rannte auf mich zu und sprang mir in die Arme. Ihre Beine um meine Hüfte geschlungen, ihre Hände um meinen Hals und ihr Gesicht in meiner Schulter vergraben. Ich hielt sie an ihren Oberschenkeln fest denn sonst würde sie fallen.
Ich: „hey alles wird gut!“
Sie gab keine Antwort und weinte einfach weiter. Die anderen, die immer noch um uns rum standen sahen verwirrt und geschockt aus. Um ehrlich zu sein war ich das auch denn ich hatte so eine Reaktion nicht mal im Geringsten erwartet aber ich verstand dieses Mädchen eh nicht. Bei ihr musste man aufpassen was man tat denn du weißt nie wie sie reagieren würde. Nun standen wir da, sie klammerte sich an mich als würde es um ihr Leben gehen und weinte nur während ich versuchte sie irgendwie zu beruhigen. Nach einer Zeit zeigte ich den anderen mit einer Geste dass sie gehen sollten und das Taten sie auch ohne was zu sagen oder zu widersprechen. Ich lief mit ihr in ihr Zimmer und setzte mich aufs Bett. Sie schien langsam wieder runter zu kommen.
Teresia: „tut mir leid ich...“
Ich: „du musst dich nicht endschuldigen der einzige der das tun sollte bin wohl ich!“
Teresia: „nein du hast ja nicht mal was getan!“
Ich: „doch wegen mir hast du doch grade geweint!“
Teresia: „es war nicht wegen dir. Es ist egal aber es war nicht wegen dir!“
Ich: „ok aber wenn doch sag mir das denn...“
Teresia:" „nichts aber es war nicht wegen dir und gut ist!“
Ich: „ok....“
Es wurde wieder still. Sie stand langsam von meinem Schoß auf und stand nun vor mir.
Teresia: „wegen deiner Frage vorhin. Ich bin damit
Aufgewachsen zu kämpfen. Egal um was es ging ich musste in meinem Leben immer kämpfen. Mit Waffen umzugehen lernte ich bei deiner Oma. Sie erklärte mir paar Sachen und irgendwann war ich so zu sagen perfekt im kämpfen. Kann von einem sehr hohen Baum einen kleinen Hasen im Gebüsch genau ins Herz treffen. Lila sagte immer zu mir: könnte mein Mann dich sehen er würde dich lieben. Er würde sagen du bist eine ausgebildete Kriegerin!
Sie war so stolz auf mich und auch ich war stolz auf mich selbst. Ich liebe es zu kämpfen und Jagen. Es gibt mir das Gefühl von stärke. Das Gefühl doch was zu können und kein Nichtsnutz zu sein wie ich es von klein auf immer gesagt bekommen hatte. Ich hatte der Welt geschworen ihr zu zeigen mit wem sie sich anlegt. Doch dann starb lila und das ganze ließ mich wieder zu dem werden wie ich vor 11 Jahren war. Genau das wollte ich nie. Wollte nie wieder das kleine Schwache Mädchen sein. Doch all das was ich die Jahre verdrängt hatte an Schmerz, Wut, Hass und noch viel mehr kam hoch als du mir das mit James Vater erzählt hast. Es war nicht deine schuld nein ich bin diejenige die an allem hier schuld ist. Ich habe den verdammten Fehler gemacht."
Ich schaute sie an während sie auf den Boden sah. Das was ich hier hörte war unglaublich. Dieses Mädchen war unglaublich. Sie war trotz dem was sie durch gemacht hatte so stark und das sie so kämpfen konnte faszinierte mich immer mehr.
Ich: „du hast keinen Fehler gemacht und ist doch nicht schlimm wenn du mal weinst oder so. Jeder hat mal seine schlechten Tage und jeder ist mal schwach das ist kein Verbrechen.“
Teresia: „aber wenn du Schwäche zeigst können sie dich schneller besiegen und umbringen!“
Ich: „ich glaube nicht das jemand hier in der Familie dich umbringen will!“
Teresia: „Traue niemanden Seth. Wenn ich eins gelernt habe dann ist es nie jemanden zu trauen!“
Ich: „aber wenn du niemanden vertraust und immer alles in dich hinein frisst wirst du kaputt gehen. Es wird dich von innen auffressen so wie heute passiert ist nur wenn du das weiter durchziehst wird es schlimmer.“
Teresia: „wieso sagst du mir das wenn du es doch selbst nicht besser machst?“
Ich schaute sie geschockt an…

Teresia:

Er schaute mich geschockt an nachdem ich diesen Satz gesagt hatte. Dann wurde sein Blick kalt und emotionslos.

Seth: „Ich weiß nicht wo von du redest aber es geht grade um dich und nicht um mich!“

Educated WarriorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt