9 || „Reize ihn und lass ihn dich haben wollen."

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Hey Leute. Ich denke, ihr wisst, was nach den ganzen Dingen passiert war, also überspringe ich, wie Liam ‚kommt‘. Wollte nur danke sagen, für 220+ Votes beim letzten Kapitel und das ich #10 bei Fanfiction bin (: Und bitte kommentiert wieder Textpassagen, ich liebe die Kommentare die ihr immer dazu schreibt :) Zum Schluss kommen drei Fragen, ich mache das jetzt immer pro Kapitel. Antworten wäre cool :) Und ich hab ein neues Cover. xx

Nein, es war keine angespannte Stimmung zwischen uns, nachdem wir diesen Schritt gewagt hatten. Ja, es hatte mich etwas in Verlegenheit gebracht und verdammt ja, es hatte mir gefallen, auch wenn ich es nicht zugeben wollte. Er war gut, verdammt war er gut. Es war aber nicht so, als könnte ich das beurteilen, denn das war sozusagen mein erstes Mal. Ich hatte mich einfach fallen gelassen und bin ganz seinen Berührungen entgegengestrebt, es hatte einfach meine Gedanken abgeschalten. Bis auf die über Niall. Egal was Zayn tat, egal wie gut er sein mochte – immer würden meine Gedanken bei Niall sein, wenn so etwas in der Art passierte. 

Ja, ich hatte am Anfang gezweifelt und nein gesagt. Ja, ich hatte es auch erst gemacht, als sein Name gefallen war. Aber nein ich würde dasselbe nicht so schnell wieder tun – egal wie sehr es mir gefallen hatte. Ich hatte Angst und kam mir verzweifelt vor, wenn ich schon so weit ging, um an Niall zu kommen.

Nun ja, eigentlich war ich auch verzweifelt.


Nein, ich saß gerade nicht neben Zayn und unterhielt mich mit ihm. Er war vor ungefähr einer halben Stunde gegangen, da er etwas zu tun hatte. Nein, ich war nicht enttäuscht, ich war sogar recht froh darüber. Ich wusste nicht, was Zayn für ein Kommentar ablassen würde, wenn ich anfing über diese Sache zu reden, oder nur nachzudenken.

War ja auch nicht so, als würde das der Fall sein, wenn ich ihn ansah.

Kompliziert. Aber auch – wie sollte ich es sagen – irgendwie nicht? Zayn hatte natürlich gehandelt, nachdem ich ‚gekommen‘ war. Er hatte ein paar Mal gelacht, als ich rot geworden war, aber hatte die Stimmung auf seine Seite gebracht und somit keine Stille zwischen uns ausbreiten lassen. Ein Grinsen war auch über meine Lippen gekommen, als Zayn versucht hatte sarkastisch zu werden – Witze zu reißen, die eigentlich nur in der Situation lustig war. Ich mochte seinen Humor, er war eigen, aber ich mochte ihn. Trotzdem konnte er sich nicht entgehen lassen, mich etwas damit aufzuziehen, dass ich so unerfahren war.

Er wäre aber nicht Zayn, wenn er genau das nicht tun würde.

Mittlerweile war es ungefähr zehn. Er war lang geblieben, deswegen wunderte ich mich auch, was er um diese Uhrzeit vorhatte. Aber ich dachte nicht darüber nach – denn es war seine Sache, was er tat und was er nicht tat, ich mischte mich nicht darin ein.

Draußen war es dunkel, es gingen nur alle paar Minuten ein paar Menschen herum, die entweder von der Arbeit nach Hause kamen, oder sich auf den Weg zu einer Party machten. Ich blickte nur eine Weile aus dem Fenster, bis ich mich dazu entschloss erst einmal duschen zu gehen.

Ein bisschen schmutzig fühlte ich mich schon, wegen dem was passiert war. Ich wollte es nicht einmal laut aussprechen, denn peinlich war es mir schon. Vor allem, da ich mich so leicht dazu überreden hatte lassen. Es war aber passiert und sich darüber den Kopf zerbrechen brachte nichts – ich hoffte nur, dass ich so schnell nicht wieder indirekt ‚ja‘ sagen würde.

Langsam fuhr ich mir über das Gesicht, während ich mich auf den Weg in die Dusche machte. Das Plastik entfernte ich von meiner Schulter, nachdem ich mir das Oberteil ausgezogen hatte. Dann zog ich mir nur noch meine Hose und Boxershorts vom Körper und stieg in die Dusche. Das Wasser war ziemlich heiß, als ich es aufdrehte, also musste ich es etwas kälter stellen.

Nachdem ich fertig war, nahm ich mir das Handtuch, welches auf dem Haken hing und trocknete damit meine Haare und meinen Körper ab und hing es mir dann über die Hüfte. Viele Haarsträhnen verirrten sich in mein Gesicht und genervt musste ich diese zurückstreichen.  Ich hasste es, wenn etwas in meinem Gesicht klebte – vor allem, wenn es nasse Haare waren. Seufzend trat ich aus dem Zimmer, wickelte mir das Handtuch von den Hüften und nahm mir eine Boxershorts und eine Pyjamahose aus dem Kleiderschrank, da es noch immer wärmer war, als es eigentlich um diese Uhrzeit nicht sein sollte. Ich war müde, also war mir der Gedanke, dass ich oberkörperfrei war, gar nicht zu schaffen. Meine Mutter würde mich so oder so nicht wecken kommen, also würde sie auch nicht das Tattoo sehen. Da fiel mir auf, dass ich mir das Plastik wieder darauf tun musste, damit es sich nicht entzündete. Gedacht, getan.

Weiteres als mich ins Bett zu legen, tat ich dann nicht. Ich war komplett fertig – vielleicht lag es auch an dem, was Zayn und ich angestellt hatten. Es war gelogen, wenn ich sagte, dass es mir nicht ein klein wenig gefallen hatte. Ich war auch nur ein Mensch, nicht wahr?

Trotzdem war es falsch. Deswegen konnte ich es nicht genießen, jedenfalls nicht so, wie ich es sollte. Es war das erste Mal, dass mich jemand so berührt hatte, also hätte ich sicher anfälliger dafür sein sollen. Doch Zayn war die falsche Person dafür – auch wenn er echt gute Hände hatte. Das konnte man nicht leugnen.

Ich wollte nicht mehr darüber nachdenken. Es brachte sich – wie ich es eigentlich schon gesagt hatte – nichts, also schaltete ich meine Gedanken einfach ab, kuschelte mich tiefer in die Decke und legte mich so hin, dass ich eine bequeme Position fand. Nach langem hin und her fand ich endlich einen angenehmen Platz und schloss die Augen. Diesmal träumte ich sogar etwas. Nur als ich dann morgen aufwachen würde, würde ich nur noch wissen, dass es von Zayn und Niall gehandelt hatte.

_|_

Mein Wecker klingelte meiner Meinung nach zu früh. Es war sechs Uhr in der Früh, nicht gerade die Zeit, um aufzustehen. Eigentlich stellte ich mir den Wecker um 6:30, doch ich wollte heute, nachdem der gestrige Tag so ereignisvoll ausgefallen war, laufen gehen. Es half mir immer meinen Kopf freizubekommen und das brauchte ich, wenn ich Niall heute wiedersehen würde. Denn wenn ich dies tat, würde ich wieder an das von gestern denken, wie mich Zayn nur herumbekommen hatte, wegen ihm. Dass ich so verzweifelt war, dass ich den nächsten Schritt im Unterricht gewagt hatte. So als hätte ich in Mathe jetzt etwas verstanden und um das nächste zu verstehen, musste ich weiterdenken, als sonst. Und das konnte ich nur, wenn ich etwas anderes herholte. Fazit – ich hatte schon die Grundlagen gelernt, jetzt musste ich zu dem sexuellen Part ja sagen.

Durch die ganzen Gedanken war ich hellwach. Also stand ich auf, platzierte meine Füße auf den Boden und machte mich auf den Weg zum Badezimmer, putzte mir die Zähne und rieb mir danach die Augen. Auch wenn ich wach war, klebten und brannten diese auch, da ich mich noch an das Licht gewöhnen musste. Nachdem ich fertig mit dem Ganzen war, zog ich mir eine Jogginghose, ein T-Shirt und eine Jacke darüber an, damit mir wärmer wurde. Es war kalt draußen und es ging ein leichter Wind. Das konnte ich durch das Fenster bemerken, indem die Bäume hin und her schwankten, genauso ein paar Menschen zu der U-Bahn eilten, die ja in der Nähe war. Sie hatten alle eine Jacke an, also interpretierte ich das so, dass es kalt war. Und meine Vermutung lag richtig. Als ich dann aber begann zu laufen, wurde mir wärmer und meine Gedanken schalteten automatisch ab – so wie sie es immer taten. Es war kein Niall und auch kein Zayn in meinen Gedanken, die mich beide mit ihren Handlungen verwirrten. Es waren keine Sorgen da, nur das Adrenalin, wenn man mehr lief, als man eigentlich konnte, und die Beine begannen zu schmerzen, aber man alles darüber vergisst, das war da. Das ersetzte all meine Gedanken.

Leider war es viel zu schnell vorbei. Ich hatte nur eine Stunde, bevor ich zu Hause sein musste und mich umzog. Ich fühlte mich besser, als vorhin, soviel war schon einmal sicher.

Meine Mutter schien das Haus schon verlassen zu haben. Es war kein Anzeichen von ihr zu sehen und gestern musste sie wieder ziemlich spät nach Hause gekommen sein. Ich machte mir nichts daraus – meine Stimmung gegenüber ihr war immer noch etwas bedrückt, da die ganze Sache mit Zayns Vater echt zum Ankotzen war. Und ich hatte es Zayn noch nicht erzählt – so wie ich es auch geplant hatte. Einfach vermeiden, dass er es herausfand. Bis jetzt hatte es auch ganz gut geklappt, oder nicht?

Seufzend ging ich nach oben in mein Zimmer und zog meine Klamotten aus, warf sie auf mein Bett und zog mir eine Jeans an, die etwas tiefer auf meiner Hüfte saß, wie ein normales schwarzes T-Shirt, welches ich mit der Lederjacke etwas abdeckte. Fertig war ich. Schnell zog ich mir noch die Schuhe an, schnappte mir zwei Äpfel und warf mir die Schultasche über die Schulter. Dann konnte es losgehen, in die Schule.

Irgendwie hatte ich Angst, was mich die Lehrer fragen würden. Wo ich gewesen sei, oder noch schlimmer, ob Niall mich darauf ansprechen würde. Ich wollte dies vermeiden, doch das würde nicht so einfach gehen. Vor allem hatte ich heute wieder Sport. Grummelnd machte ich mich auf den Weg in die Schule. Auf heute hatte ich keine Lust, aber ich musste wohl oder übel in die Schule, um meine Noten noch auf denselben Stand zu halten, wie ich es beim Halbjahreszeugnis hatte.

In der U-Bahn war es wie jedes Mal stickig und eng. Es war schwer bei der Station auszusteigen, wo ich hinaus musste, da viele Leute den Ausgang (oder auch Eingang, wie man es nennen mag) versperrten. Ich musste mich hindurchquälen, aber nach ein paar Sekunden war ich draußen und konnte wieder Luft schnappen. Auch wenn dies nur für kurz anhielt, denn als ich auf die Uhr schaute, zeigte sie mir zehn vor acht an. Das hieß, dass ich mich beeilen musste.

Ich war genau zwei Minuten bevor der Unterricht startete in der Schule. Schnell holte ich meine Sachen – sah viele Menschen hektisch herumlaufen – und tat dann genau dasselbe. Ich musste schnell zum Klassenzimmer, sonst würde ich Zuspätkommen. Da das Zuspätkommen bei uns 1/3 unserer Betragensnote ausmachte, wollte ich so schnell wie möglich in das Klassenzimmer und mich auf meinen Platz setzen. Was ich auch schaffte – eine Minute nach dem Läuten.

Alle Schüler saßen auf ihren Plätzen und unterhielten sich. Auch Niall tat dies, doch schaute auf, als ich schnell hereingehuscht war. Er lächelte mich an und nickte mir zu, bevor er sich wieder den Mädchen widmete, die bei ihm standen und versuchten ihn zu beeindrucken, indem sie mit ihren Haaren spielten und über alles lachten, was Niall sagte.

Sie sind genauso armselig wie ich.

Ich spürte schon etwas Eifersucht, denn hey, er redete mit zwei Mädchen, anstatt mir hallo zu sagen, oder sonst etwas gegenüber mir zu tun. Es war aber auch nicht so, als hätte ich mehr erwarten können, denn seit wann sprach er mit mir? Zwei Wochen? Wenn es sogar schon so viel war. Ich wusste es nicht so genau. Mehr Zeit über das Ganze nachzudenken hatte ich eigentlich nicht, da der Lehrer hereinkam und somit die Stunde startete.

_|_

Der Tag verlief nicht gerade sehr aufregend. Niall hatte mich kurz angesprochen, warum ich gestern gefehlt hatte, doch ich sagte ihm nur, dass ich krank war. Mehr hatten wir nicht miteinander geredet. Gerade war Sport um, das hieß, dass ich nun Schule aushatte.  Ich verließ die Umkleide, hatte davor noch kurz auf Nialls Oberkörper geschaut, den er entblößt hatte. Ein kleines Grinsen schlich sich auf sein Gesicht und ich war rot geworden, als ich seine Reaktion bemerkt hatte. Und jetzt hatte ich den Raum verlassen, um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden.

Mein Weg zum Spind war relativ kurz. Ich musste meine Sportsachen dort hineinstecken, genauso wie meine Mathebücher herausnehmen. Ich hatte Mathe Test in zwei Tagen und wurde heute wieder darauf hingewiesen. Meiner Meinung nach konzentrierte ich mich zu wenig für die Schule, doch mein Leben war in zwei Wochen viel interessanter geworden, um mich jetzt nur noch den Schulaktivitäten zu widmen und für Tests zu lernen. Trotzdem musste ich mir für diesen Test wenigstens ein bisschen etwas anschauen, damit ich die Note nicht verkackte.

Als ich mich umdrehte schrie ich fast vor Schock auf. Ich wurde von Niall erschreckt – der heißer als eh und je an einem Spind gelehnt war. Sein Gesicht zierte noch immer ein Grinsen, seine Arme waren verschränkt und mit der einen Hand spielte er die ganze Zeit an seinem T-Shirt herum. Er stand ziemlich nah vor mir und ich musste schlucken.

„Hey, Liam.“ Ein zögerliches ‚Hey‘ war nur von mir zu vernehmen, bis Niall wieder ansetzte: „Wegen dem Projekt, das wir bald abgeben müssen. Ich habe schon die Songs ein bisschen zusammengemixt, aber bin noch nicht fertig. Du musst mir auch noch zeigen, wie du singst, damit wir zusammen zu dem Remix singen können, weil du sicher eine tolle Stimme hast.“ Er entblößte seine strahlenden Zähne, als er mir zulächelte. „Und da wollte ich dich fragen, ob wir heute das Ganze einmal fertig machen und du dann singst. Ich muss aber jetzt arbeiten, also kann ich erst um sechzehn bis siebzehn Uhr im kleinen Café mit dir anfangen. Weißt du noch welches ich meine? Das ist ein Familienbetrieb und ich bin eingeteilt für heute, also kann ich nicht früher. Passt das für dich?“ Ich nickte überfordert. Mir war unwohl zumute, da das letzte Mal, als wir für das Projekt etwas gemacht haben, ein Kuss zwischen uns geschehen war. Ich wollte es zwar wiederholen – ich hatte es genossen – aber ich hatte Angst, dass er mir wieder etwas sagte, wie dass ihm dieser nichts bedeutet hatte. Es hatte mich nämlich schon verletzt.

„Gut, dann bis circa 16 Uhr?“ Ich nickte noch einmal und dann verabschiedete er sich. Über meine Lippen kam nur ein schüchternes ‚Bye‘. Ich verfluchte mich selbst deswegen – dabei hatte Zayn versucht mir etwas Selbstbewusstsein beizubringen. Es hatte zwar geholfen, als Niall und ich uns an diesem Tag gesehen hatten, aber jetzt half es nicht mehr. Jetzt war mir die ganze Sache mit dem Kuss noch immer peinlich.

Kopfschüttelnd schüttelte ich die Gedanken ab und versuchte mich auf etwas anderes zu konzentrieren. Ich konnte währenddessen Niall arbeitete ja für Mathe lernen, auch wenn ich wusste, dass ich wieder von etwas abgelenkt werden würde. Also machte ich mich auf den Weg nach Hause – um irgendwie zwei Stunden totzuschlagen. Denn Lust auf Lernen hatte ich dann doch wieder nicht.

_|_

Also hatte ich genau das getan, was ich vorher schon gedacht hatte. Nämlich nichts. Ich hatte die Zeit damit verbracht einfach nichts zu tun. Vielleicht hier und da ein bisschen bei meinem Laptop Sachen angeschaut, doch mehr hatte ich auch nicht getan. Ich hatte nur gewartet, bis es endlich halb vier war, damit ich mich auf den Weg zu Niall aufmachen konnte. Und genau diese Uhrzeit war es vor genau einer halben Stunde gewesen.

Jetzt stand ich vor dem Café. Ich hatte Angst reinzugehen, da ich irgendwie überpünktlich war. Wenn jemand einen Zwischenbereich angab, kam man eigentlich zur spätesten Uhrzeit. Ich schüttelte den Kopf, bevor ich mich dazu entschloss den Raum zu betreten.

Es lag alles noch immer so vor, wie ich beim letzten Mal hier war. Ein paar Personen saßen hier und da, redeten und tranken etwas, oder aßen eine Kleinigkeit. Ich konnte Niall nicht erkennen, nur den Kellner, der mich mal bedient hatte, als ich das erste Mal hier war. Als ich eintreten war hatte er mir sogar zugewunken, bevor er sich den Gästen gewidmet hatte. Ich setzte mich derweil auf einen Tisch und schaute, wo Niall sein konnte.

„Hey, lange nicht mehr gesehen.“ Der Kellner lächelte mich an und fragte dann, was ich bestellen würde. „Oh, nein. Ich warte nur auf Niall.“ „Der ist kurz in der Küche. Ich hole ihn dann. Ein Date?“ Er zwinkerte mir zu und ich schüttelte rot werdend den Kopf. „Nein, wir arbeiten für ein Projekt gemeinsam.“ „Darf ich erfahren, was für ein Projekt das ist?“ Ich lachte leise, da er einen leichten Unterton in der Stimme hatte. Aber der Rot Stich auf meiner Wange blieb. Genauso mein verlegener Gesichtsausdruck. Ich erzählte ihm das mit der Musik und er nickte nur, bevor er sich umdrehte und meinte, dass er gehen musste. „Aber Niall kommt auch gerade.“ Ich blickte hinter ihn und sah Niall dastehen, der sich die Schürze von den Hüften band und dann direkt auf uns zuging.

„Hey Liam. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Jetzt können wir loslegen. Hinten gibt es ein Zimmer indem wir arbeiten können.“ Ich nickte verlegen und folgte ihm, als er mich durch die Küche führte und dann eine Türe öffnete, die zu einem etwas kleineres Raum führte, indem ein Fernseher, eine Couch und ein Tisch stand. Es wirkte wie ein kleines Wohnzimmer.

Der Laptop lag auf dem Tisch, war aufgeklappt und als ich mich zur Couch begab und auf den Bildschirm sah, sah ich ein Programm, indem man ein paar Lieder mixen konnte. Ich lächelte leicht, als ich sah, dass das Lied schon eine Minute lang war. „Mir war etwas langweilig, da habe ich schon einmal angefangen. Wenn’s schlecht klingt, dann können wir gemeinsam von neu anfangen.“ Er zuckte mit den Schultern.

Dann arbeiteten wir gemeinsam. Ich fand das, was er gemacht hatte nicht einmal schlecht und fand nur ein zwei Stellen, die ich anders gemacht hätte, und wies ihn darauf hin. Wir lachten und ich schaute auch manchmal verlegen auf den Boden, doch ihm schien das nicht aufgefallen zu sein.

Bis es zu etwas anderem kam. Er meinte, ich sollte einmal etwas singen, so wie ich es ihm versprochen hatte. Schüchtern sang ich eine Songzeile aus dem Lied ‚I see Fire‘ und hörte dann auf. Ich mochte meine Stimme nicht, doch Nialls Reaktion zeigte etwas anderes. „Du hast eine tolle Stimme.“ Er lächelte mich an und legte seine Hand auf die Maus, um etwas am Laptop zu machen. Seine linke Hand aber rutschte von dem Tisch herunter und legte sich auf meinen Oberschenkel. Ihm schien es nicht zu stören, doch ich blickte geschockt auf unsere Hände und versuchte mir nichts anmerken zu lassen.

Auch wenn es mehr als offensichtlich war, dass ich auf ihn stand.

„Liam?“ „Hm?“ Niall lachte leise. „Wir sind fertig“, meinte dieser und ich schaute auf, zuckte etwas zurück, als Nialls Gesicht vielleicht nur zehn Zentimeter von meinem entfernt war. Ich schluckte leicht.

„Weißt du noch, was wir Freitag gemacht hatten?“ Er grinste mich an.

Natürlich wusste ich das.

Leicht nickte ich und meine Gedanken fuhren Achterbahn. Was wollte er tun? Mich wieder küssen? Nein, sicher nicht. Das konnte es irgendwie nicht sein. Warum würde er mich küssen wollen? Hatte er gerade nur Bock darauf und keine Freundin, die ihm einen Kuss geben konnte?

Doch meine Gedanken wurden unterbrochen und als seine Lippen sich auf meine legten, erwiderte ich es sofort. Auch wenn ich wusste, dass es sicher nur ein Zeitvertreib für Niall war, für mich bedeutete es die Welt. Er küsste sogar nur sanft, bis er aber immer mehr Druck ausübte und bald auch die Zunge mit ihm Spiel war.

Ein Räuspern trennte uns beide und verlegen blickte ich wieder auf den Boden. Ich stotterte ein ‚ich geh wohl besser‘, als für kurze Zeit Stille herrschte und sah dann hinauf in Augen, die mich belustigt anblickten. Es waren die, von dem Kellner vorhin. „Nein, warte noch Liam. Heute steigt eine Party bei einem Freund. Ich hole dich um neun ab, okay? Ich brauche eine Begleitung.“ Ich war überfordert, doch Niall nahm mir die Entscheidung ab und verabschiedete sich, bevor ich überhaupt zu einer Antwort kam. Und dann führte er mich zur Türe, bis ich das Café verließ und verwirrt meinen Weg nach Hause antrat.

Was war das gerade?

Bevor ich etwas machen konnte war ich anscheinend schon aus dem Café draußen. Warum wollte mich Niall so schnell draußen haben? Ich wusste es nicht. Aber es verwirrte mich.

Ich könnte jetzt alle meine Gedanken auf einmal abspielen lassen, doch das waren eindeutig zu viele. Der Kuss – die Einladung und dann seine Reaktion. Und auch meine. Ich beschloss Zayn anzurufen und ihn nach Hilfe zu fragen, was ich anziehen sollte, wie ich mich jetzt gegenüber Niall verhalten sollte. Denn Niall hatte in seinem Gesichtsausdruck kein Zeichen von Reue gezeigt, also war ich mir nicht sicher, ob ich darin etwas reininterpretieren konnte, oder nicht. Obwohl ich eher das Zweite glaubte.

Doch anstatt Zayn anzurufen, wie ich es eigentlich vorhatte, schrieb ich ihm, dass ich seine Hilfe brauchte und er in zwanzig Minuten bei mir zu Hause sein sollte. Als ich die Nachricht abgeschickt hatte, war ich schon in der U-Bahn und brauchte nur noch zehn Minuten. Hoffentlich hatte diese aber keine Störungen, sodass es länger dauern würde.

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Ich hatte ihm alles erzählt. Bis ins kleinste Detail. Er hatte nur gegrinst und den Kopf geschüttelt. „Was hatte ich dir über Selbstvertrauen gesagt?“ Ich zuckte mit den Schultern und biss mir auf die Lippe. „Trotzdem. Was soll ich jetzt tun?“ „Du denkst zu viel darüber nach. Ich denke, dass er eifersüchtig ist und dich deswegen geküsst hat. Es kann aber sein, dass er sich auf der Party betrinkt. Okay, das wird sicher passieren. Er wird dann aber versuchen dich ins Bett zu bekommen. Du solltest ihn zappeln lassen. Was wäre, wenn du ihn, wenn er angetrunken ist, reizt? Wenn du nicht weißt was ich meine, dann werden wir das jetzt üben.“ Er grinste mich an und kam auf mich zu.

„Was wird das jetzt?“, fragte ich ihn und zog eine Augenbraue in die Höhe. „Ich habe zwar jetzt nichts Heißes an, aber du wirst etwas anhaben, das dich heiß aussehen lässt. Du wirst ihn ungefähr so…“ Er zog mich hoch, sodass ich vom Bett aufstand und nun vor ihm stand, Brust an Brust. Er legte seine Hände mit festen Griff auf meine Hüfte, zog mich sogar noch näher zu sich ran. „…halten. Zieh ihn stark zu dir, grinse ihn an und tue so, als würdest du ihn küssen wollen. Aber der einzige Weg, um Nialls Herz zu erobern, ist, dass du ihn abweisen musst. Tu so, als wärst du nicht zu haben, vor allem, da du ja mich als Freund hast. So wird er sein Interesse nicht verlieren, sondern dich unbedingt haben wollen. Und so auch Gefühle entwickeln. Deswegen küss ihn nicht, reize ihn und lass ihn dich haben wollen. Aber dafür musst du selbstbewusster werden.“ Sein Gesicht war meinem nah, seine Lippen streiften meine, doch er zog sich zurück. „Vielleicht tanzt du auch mit ihm, dann mach genau dasselbe. Mach ihn an, sodass er dich haben will. Aber weise ihn ab, so wie ich vorhin nur kurz deine Lippen berührt habe, so wird auch er auch nur kurz deine Seite kennenlernen, die so ist. Nicht unschuldig, das würde ihm gefallen.“ Er blinzelte mir zu.

Ich war etwas nervös, doch ich nickte. Dann lockerte er seinen Griff und grinste mich an. „Ich liebe es, wie du immer so schüchtern zu mir blickst. Es macht dich süß. Aber Niall sollte dich in einer anderen Art sehen.“ Ich schluckte etwas, da ich nicht wusste, wie ich das machen sollte.

Er lächelte mir zu und ging einen Schritt zurück, ließ seine Hand zu meinem Tisch wandern und spielte mit ein paar Sachen, die darauf standen. Dann schaute er wieder zu mir hoch und grinste mich an.

„Und jetzt mach genau dasselbe. Übe dasselbe mit mir.“

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Okay, sorry, dass es erst so spät kommt. Es sind aber 4000 Wörter und ich hoffe es gefällt euch :) Es ist nicht so aufregend. Ich wollte eigentlich noch etwas anderes einbauen, aber das wäre zu lang geworden und dann mach ich da lieber Schluss, anstatt dass ich erst morgen update :) Ich hoffe euch gefällt es, wenn nicht, dann sagt mir das :3 Hab euch lieb, und danke für 1500 insgesamt Votes!! Und nun zu den Fragen:

Was wird bei der Party passieren, denkt ihr?

Hat Niall Gefühle für Liam eurer Meinung nach?

Wird Liam selbstbewusst sein?

Das war's xx

teach me | ziam/niamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt