18 || „Babe komm, lenk nicht ab."

8.4K 677 1K
                                    

Meine Augen waren weit aufgerissen, mein Herz hörte nicht auf wie wild in meiner Brust herumzuspringen. Auf einmal war mein Mund komplett trocken – meine Sprache fand ich kaum wieder. Was meinte er damit? Würde er mich gleich auslachen?

Viele Fragen schwirrten in meinem Kopf herum. Viele davon blieben unbeantwortet, während andere bald sicher eine Antwort finden würden. Während ich Niall ansah, versuchte aus seiner Mimik zu lesen, wusste ich, dass gleich etwas passieren würde, welches mich vollkommen an die Grenzen meiner Gefühle brachte. Welche Gefühle? Das blieb mir unbekannt.

Nach gefühlten Minuten, die eigentlich nur Sekunden waren, konnte ich auf einmal seinen Mundwinkel sehen, der sich leicht hob. Sein Kopf legte sich etwas schief, bevor er ihn nach unten beugte und auf den Boden sah, sich dabei auf die Lippen biss. Meine Konzentration lag auf einmal bei seinen Lippen, welche sich langsam immer mehr zu einem schiefen Grinsen verzogen.

Als ich merkte, dass sein Mund zum Reden ansetzte, blickte ich auf in seine Augen, die mich mit einem nicht deutbaren Blick ansahen, mich musterten und nur mit diesen einem Blick es schafften, mir eine Gänsehaut zu bereiten. Doch er schloss seinen Mund wieder, bevor überhaupt ein laut daraus kam. Ich sah verletzt auf die Seite, wagte es nicht mehr, ihn anzuschauen.

Um die Stille zu brechen, musste ich irgendetwas sagen. Es war nur ein Wort, doch es steckte so viel Gefühl darin – Gefühle, die ich gerade empfand. Enttäuschung, Verletzlichkeit und ein klein wenig Hoffnung, dass er das nicht ernst gemeint hatte. „Warum?“ Es war nicht einmal laut ausgesprochen, nur ein Flüstern. Doch in der Stille, die sich in den letzten Sekunden über uns gelegt hatte, klang es laut – jeder von uns beiden hatte es sehr gut verstanden.

Ich hörte ein Rascheln, welches von seinen Klamotten kam. Mein Blick hob sich, um einen immer näher kommenden Niall auszumachen. Sein Blick blieb undefinierbar, mir war es ein Rätsel, was jetzt kommen würde. Als ich aber kurz blinzelte, hatte sich seine Maske auf einmal in etwas Belustigtes umwandeln lassen – sein schamloses Grinsen, die blitzenden Augen. Alles in einem sah es so aus, als würde er sich über mich lustig machen.

„Weißt du Liam.“ Während er immer näher zu mir kam, sich, als er bei mir ankam, auf die Knien hockte, blieb sein Blick immer auf mir haften, lösten ihn nur, wenn er blinzeln musste.

„Das warum liegt doch auf der Hand.“

Seine Finger legten sich auf meine, verschränkten sich mit meinen. Ich wartete auf seine nächsten Worte, denn für mich lag das Ganze nicht auf der Hand – Es war mir nicht klar, was er mit dem allen andeuten wollte. Während mein Blick langsam zu meiner Hand wanderte, die anfing zu kribbeln, nur weil seine auf meiner lag, hatte Niall schon seinen anderen Arm bewegt, stricht leicht mit seinen Fingern über meine Wange. Irgendwann wanderte mit einer sanften Bewegung über meine Lippen, lächelte mich an.

„Weißt du, du darfst mich wirklich nicht lieben.“ Verletzt starrte ich ihn an. Warum machte er dann die ganzen Dinge? Warum machte er mir Hoffnungen?

 „Du checkst es echt nicht Liam. Es ist nicht verletzend gemeint.“ Sein Daumen übte Druck gegen meine Unterlippe aus, die leicht anfing bei der Berührung zu zittern. „Wie lange du wohl brauchst, um zu bemerken, dass es um etwas anderes geht…“ Er beugte sich zu mir nach vorne. „Weißt du, ich bin froh, dass du mit Zayn Schluss gemacht hast.“ Seine Lippen trafen auf meinen Mundwinkel, bevor er sich löste.

„Denn jetzt kann ich dich für mich alleine haben.“

Sein Grinsen vergrößerte sich, als er sich wieder zurückzog. „Und weißt du warum du mich nicht lieben darfst, Liam?“ Ich schüttelte den Kopf. Er lachte und nahm seine andere Hand, die noch immer mit meinen Fingern verschränkt war. Diese löste er, bevor er sie auf meine Brust legte und nach unten wanderte, kurz vor meinen Schritt stoppte und kurz mit dem Zeigefinger dort entlangfuhr.

teach me | ziam/niamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt