3. Kapitel
Mein Wecker klingelte schrill. Blödes Mistding.
Mein Kopf pochte und mir ging es einfach scheiße. Ich wollte nicht aufstehen, mich nicht bewegen, einfach nur liegen bleiben. Mein Wecker sah das wohl anders
„Wiesoo kannst du es nicht akzeptieren??" sagte ich dramatisch. Unermüdlich klingelte das Ding weiter bis ich ihm mit der Hand einen Schlag versetzte. So müde wie heute war ich noch nie gewesen.
Das hatte doch alles keinen Sinn, ich musste aufstehen.
Ich war geschockt als ich vor dem Spiegel in meinem Badezimmer stand.
Ich merkte ja das ich scheiße aussah und es mir auch so ging, aber dass es so schlimm war dachte ich auch nicht.
Ich hatte tiefe Augenringe und die Augen die darüber lagen schienen mehr grau als grün zu sein. Meine Haut war fahl und meine Haare hingen matt herunter.Ich schlüpfte sofort unter die Dusche, vielleicht würde das helfen. Und es half, ich fühlte mich gleich etwas frischer und meine Haare sahen, durch die tolle Spülung die Maria mir gekauft hatte, wieder einigermaßen normal aus.
Ich zog zerrissene Pants aus meinem Schrank, die hoch geschnitten waren und dazu ein blaues crop-top.
Mit etwas mehr Make-up als sonst, besserte ich meine Augenringe aus und verpasste mir mit ein bisschen Rouge eine gesunde Farbe. Den Rest machte ich wie immer, Mascara, Eyeliner und fertig.„Ach du Scheiße Siana! Du siehst ja grausam aus!" sagte Julia als ich mit dem Fahrrad auf sie zufuhr.
„Danke sehr freundlich" gab ich sarkastisch zurück und lachte,
„Ist es so schlimm?" fragte ich dann doch etwas verunsichert
„Ne, ich denk das fällt keinem so richtig auf, ich kenn dich einfach schon zu gut" sagte Julia und lächelte bevor sie losfuhr. „Aber im ernst was ist passiert hast du die Nacht durchgefeiert?"
„Nein, keine Ahnung ich hab schlecht geträumt..."
„Oh, weißt du noch um was es ging?" fragte sie nach.
„Ähm... nein, keine Ahnung, ist ja auch egal"
„Okay. Und was hast du für ein Lied genommen?" Lied? Oh mist! Scheiße ich sollte ja ein Lied einüben
„Scheeeiße! Das hab ich voll vergessen!"
„Ohu das ist schlecht, naja... sag einfach das du es vergessen hast oder sing irgendwas" sagte sie und sah mich aufmunternd an
„Ach, ist mir jetzt auch egal, sag ich eben das ich es nicht hab und fertig." Und damit war das Thema erstmal beendet.
„Naja, ich muss dir was erzählen!" quietschte sie auf. Wenn sie diese Stimme annahm ging es um einen Typen. Nein nicht um irgendeinen, es ging um Josh.
„Leg los" sagte ich lachend
„Josh hat mich auf Facebook angeschrieben und wollte meine Nummer! Dann haben wir eeewig auf Whatsapp geschrieben. Ach, Sia er ist so süß und nett! Dauernd macht er mir Komplimente! Du weißt gar nicht wie ich mich auf die Party freue"
Ich konnte Josh einfach nicht einschätzen, genauso wenig wie Rhydian.
„Glaubst du Josh ist so ein treuer Typ?" fragte ich vorsichtig nach
„JA! Klar denk ich das, er ist total lieb wirklich! Das wist du ja sehen" sagte sie
„Ist ja gut, ich will nur nicht das er dich verletzt" sagte ich und tat das Thema mit einer wegwerfenden Handbewegung ab.
Wir stellten unsere Räder an den Fahrrad Ständern ab und gingen in Richtung Schulgebäude
„Achtung Sia! Schnell, da kommt Jason!" fiepte Julia und zog mich weg.
Jason war ein dummes Arschloch, er nannte mich immer Eiskönigin, da, Zitat ‚Es noch keiner geschafft hat dich flachzulegen'.
Nun ja, das hatte er sich dann zur Aufgabe gemacht. Leider.
Seid 2 Jahren versuchte er mich rumzukriegen, er war nicht ernsthaft in mich verliebt, er hat nur hunderte Betthäschen. Mädchen sind für ihn wie Trophäen, und ich fehlte in seiner Sammlung noch.
„Tzz tzz tzz... Hast du wirklich versucht vor mir wegzulaufen meine Schöne?" säuselte Jason, als er vor uns auftauchte.
Er sah nicht wirklich schlecht aus, wie sonst hätte er all die Mädchen bekommen können? Er hatte schwarze Haare und, wenn ich ehrlich sein soll, atemberaubende blaue Augen.
Früher war er einmal ein großer schlaksiger Junge gewesen, der einfach nur freundlich war, ein Kumpeltyp eben, und ich mochte ihn, sehr sogar. Es war in der 8.Klasse, da war ich wirklich einmal in ihn verliebt gewesen.
Doch falsche Freunde brachten ihn auf einen falschen Weg, er begann zu trinken, zu rauchen und ab und zu, so reden die Leute, auch mal was zu kiffen.
Er trainierte regelmäßig, das konnte man sehen, oft prahlte er damit.
„Jason hau ab und lass mich einfach in Ruhe." Sagte ich knapp. Er trat aber einen Schritt näher, ich tat einen zurück
„Ach, sei nicht so kalt, Eiskönigin" sagte er dramatisch und fasste sich mit der Hand ans Herz, als hätte ich ihn wirklich verletzt.
„Mach kein Drama" sagte ich, musste aber ein bisschen schmunzeln.
Durch die ganze Zeit, in der er mich umwarb, da wurde es langsam lustig. Wenn er all den Scheiß mal lassen würde, dann könnte ich mir vorstellen mit ihm befreundet zu sein, wenn wir das nicht schon waren, auf eine komische und irritierende Weise.
„Also wie siehts aus? Geht ihr zu der Party von dem Neuen?" fragte er jetzt wieder normal.
„Natür..." begann Julia, doch ich schnitt ihr das Wort ab „Wissen wir noch nicht" sagte ich schnell und strafte Julia mit einem bösen Blick. Jason lachte.
„Dann sehen wir uns ja da" sagte er und grinste schelmisch. Er schritt schnell auf mich zu und gab mir einen Kuss auf die Wange, ich konnte nichts tun, denn schon war er in der Menge des Schülerstroms in Richtung Schulgebäude verschwunden.
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Summernights
FantasySiana lebt in der Kleinstadt Cornville, in der eigentlich nie wirklich was passierte, und wenn doch, konnte man das auf dem Blog ihrer besten Freundin Julia lesen. Doch als die zwei Jungen, Josh und Rhydian auftauchen, wird Sianas Leben total durc...