18. Kapitel

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18. Kapitel

Wir traten wieder hinaus in die Gosse und folgten stumm Maeva die uns durch mehrere Seitenstraßen führte bis sie plötzlich stoppte

„Wir müssen den großen Platz durchqueren, bitte verhaltet euch ganz normal“ flüsterte sie ehe wir um die Ecke bogen und sich vor uns ein riesiger Platz ausbreitete.

Es tummelten sich unglaublich viele Leute dort und viele kleine Stände bildeten einen Markt.

Die Leute schrien ihr Angebote herum und warben um ihre Produkte.

Ich sah einen Stand mit Flaschen, gefüllt mit roter Flüssigkeit. Blut.

Aber auch Obststände mit Äpfeln und Birnen konnte ich sehen. Schmuck, Kleidung, es gab einfach alles.

Weiter entfernt sah man auf einem Hügel ein riesiges Schloss, gebaut aus weißem Stein mit goldenen Türmen versehen. Es war einfach wunderschön. Große Häuser, ja, richtige Villen umrundeten das Schloss und man konnte sogar ganze Grünanlagen erkennen, mit großen kräftigen Bäumen die sich der Sonne entgegenstreckten die durch das Wasser heruntertrat.

Das war ein krasses Gegenteil zu den ärmlichen Verhältnissen die es hier unten gab. Es wäre doch bestimmt bitter, das jeden Tag zu sehen oder? Wie als würde man dir unter die Nase reiben, was du alles nicht haben kannst. Hier unten zu stehen, in der Gosse, und dabei immer den Anblick der schönen Häuser uns Schlösser zu haben. Ich stellte es mir schrecklich vor.

Ich musterte gerade neugierig eine Frucht die ich noch nie zuvor gesehen hatte, als etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Es hatte sich schon ein Kreis von Beobachtern um die Szene gebildet sodass ich nur hören konnte wie jemand vor Schmerz schrie

„Sia nicht!“ rief Maeva, doch ich hatte mir schon einen Weg durch die Masse gebahnt.

Entsetzt schlug ich die Hand vor den Mund als ich sah was dort von statten ging.

Ein Mann ungefähr um die 40 prügelte sich mit zwei anderen, nein er wurde von ihnen geschlagen während er hilflos am Boden lag. Doch die Schläger waren keine Menschen oder Sirenen oder irgendetwas anderes. Nein, das waren die echten Seeungeheuer.

Unweigerlich musste ich an den Film Fluch der Karibik denken, denn diese zwei Gestalten sahen aus wie ein Teil der Crew von Davy Jones der auf der Flying Dutchman umherschipperte.

Damals hatten Julia und ich darüber gelacht wie eklig die doch aussahen.

Und jetzt solche Gestalten zu sehen. Lebend, vor mir. Ich glaub ich muss kotzen.

„Sia, komm bitte, das ist gefährlich!“ flüsterte mir Maeva zu

„Warum macht denn niemand etwas?“ fragte ich entgeistert

„Psst. Nicht so laut, los komm!“

Ich wollte mich gerade wieder zurückziehen als ein gurgelnder Schrei an mein Ohr trat.

Schnell wandte ich mich wieder dem Geschehen zu und erkannte das einer der Gestalten auf die Knie gefallen war und ein Pfeil in seinem Rücken steckte.

Ich sah mich nach dem  Schützen um und entdeckte einen Jungen der auf einem Dach stand und einen Bogen in der Hand hielt.

Die zweite Gestalt musste ihn ebenfalls gesehen haben, denn sie ließ von dem geschundenen Mann ab und stürmte los.

Die Menschenmenge löste sich auf, nur eine Frau und ein kleines Mädchen rannten auf den Mann zu der Opfer dieser zwei Monster geworden war.

„Hilfe! Wir brauchen Hilfe! Bitte!“ rief die Frau und das kleine Mädchen mit roten Löckchen weinte und klammerte sich an die Frau. Doch keiner schien zu reagieren. Wollte denn keiner helfen?

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